Amazon.com rüstet sich fürs Feiertagsgeschäft - Run auf Tablets erwartet

E-Commerce

Mittwoch, 31. Oktober 2012 um 13:58
Amazon Unternehmenslogo

(IT-Times) - Die Aktien des Online-Händlers Amazon.com präsentierten sich zuletzt trotz durchwachsener Zahlen deutlich fester. Die Aussicht auf ein lukratives Weihnachtsgeschäft lockt die Anleger in den Wert. Zudem hat sich Amazon.com für das diesjährige Feiertagsgeschäft mit seinem neuen Kindle Fire HD optimal im Tablet-Markt postioniert.

Kindle Fire HD erfreut sich hoher Nachfrage


Just an dem Tag, an dem Apple seinen neuen iPad mini Tablet vorstellte, explodierten auch die Absatzzahlen von Amazons neuem Kindle Fire HD Tablet. Wie das Unternehmen gegenüber AllThingsD durchblicken ließ, schnellten die Absatzzahlen auf Rekordhöhen, wobei sich die Verkaufszahlen gegenüber der Vorwoche verdreifacht haben.

Detaillierte Verkaufszahlen wollte Amazon.com (Nasdaq: AMZN, WKN: 906866) zwar nicht nennen, doch scheint bereits heute klar, dass dem Online-Händler mit seinem neuen Kindle Fire HD ein großer Wurf gelungen ist.

Amazon.com wirbt aggressiv - hohe Qualität zum kleinen Preis


Amazon.com wirbt derzeit aggressiv mit einer plakativen Vergleichswerbung, in der das Unternehmen die Vorteile seines Kindle Fire HD gegenüber dem iPad mini herausstellt.

Amazon.com verweist dabei nicht nur auf das HD-Display (216 ppi) mit 30 Prozent mehr Bildpunkten als beim iPad mini, sondern auch auf die Möglichkeit HD-Filme und TV-Serien auf dem Tablet abzuspielen. Zudem kann der Kindle Fire HD mit Dual-Stereo-Lautsprechern aufwarten. Auch beim Preis schlägt der Kindle Fire HD (ab 199 Dollar) den iPad mini (ab 329 Dollar) um Längen. Auch hat Amazon.com viele Services wie den Speicherdienst Cloud Drive oder Amazon Instant Video sowie seinen MP3 Musik Store auf dem Kindle Fire Tablet integriert, wodurch Amazon.com durchaus mit dem iTunes-Angebot von Apple mithalten kann.

Kein Wunder, dass Review-Seiten dem neuen Kindle Fire HD positiv gegenüber stehen. Im Analystenlager ist man ebenfalls der Meinung, dass der iPad mini zwar Apple-Fans anziehen wird, Android- und Amazon-Kunden dürften sich jedoch für den low-cost Tablet von Amazon.com entscheiden, so der allgemeine Tenor in der Branche.

Analysten erhöhen Kursziele


Vor wenigen Tagen hat Amazon.com damit begonnen, seine aktuelle Kindle-Reihe (Kindle Fire HD, Kindle Paperwhite) in Europa auszuliefern. In Europa übernimmt die Tochter Lovefilm den Videopart, wobei Kunden den Filmservice einen Monat lang kostenlos testen können.

Insgesamt stehen die Chancen gut, dass auch Amazon.com vom erwarteten Run auf Tablet PCs im diesjährigen Weihnachtsgeschäft profitieren wird. Analysten wie aus dem Hause Nomura und Oppenheimer sehen daher Kursziele von 285 bzw. 264 US-Dollar für das Papier.

Kurzportrait

Die in Seattle ansässige Amazon.com öffnete seine virtuellen Einkaufstüren im Jahre 1995. Als Online-Buchhändler an den Start gegangen, entwickelte sich das Unternehmen im vergangenen Jahrzehnt zu einem universellen Online-Kaufhaus, das nicht nur Bücher, sondern auch Musik-CDs, Videos, DVDs, Spielzeug, Computerspiele, Elektrogeräte, Küchenzubehör, Lebensmittel (Amazon Fresh) und vieles mehr anbietet. Insgesamt ist das Internet-Unternehmen in mehr als 220 Ländern weltweit aktiv und betreut über 100 Millionen Kunden weltweit. Dabei operiert Amazon.com heute aus zwei Kerngeschäftsbereichen heraus: Nordamerika und International.

Neben dem eigentlichen Online-Produktangebot, bietet Amazon.com aber auch Auktionen und E-Commerce Plattformen (zShops) für Geschäftskunden an. Inzwischen können auch gebrauchte Produkte über die Internet-Plattform von Amazon.com verkauft werden.

Über die Einheit Amazon.com Anywhere will das Unternehmen den Markt für mobiles E-Commerce erschließen. Zuletzt konnte das Unternehmen mit Preisnachlässen und seinem Flate-Rate-Lieferservice (Amazon Prime) bei den Kunden punkten. Mit seinem Online-Buchshop Yoyo.com ist Amazon.com auch in China präsent.

Niederlassungen in Asien und in Lateinamerika ergänzen den globalen Auftritt von Amazon.com. Nachdem Amazon.com Ende der 1990er Jahre mit Exchange.com, Accept.com und Alexa Internet einen dreistelligen Millionenbetrag für Zukäufe ausgab, stieg das Unternehmen in 2004 mit seiner Suchmaschine A9.com in den Markt für bezahlte Links ein. Gleichzeitig übernahm man die chinesische E-Commerce Seite Joyo.com (heute Amazon China). Mitte 2005 übernahm Amazon.com den DVD-Spezialisten CustomFlix Labs. Zugleich wurde der On-Demand-Spezialist BookSurge aufgekauft. Ende 2007 brachte Amazon seinen eBook-Reader Amazon Kindle auf den Markt und startete gleichzeitig die Frage- und Antwortseite Askville.com. Mit Audible, Shelfari, AbeBooks.com, Withoutabox, Fabric.com und dem Spielespezialisten Reflexive wurden in 2008 weitere Zukäufe getätigt. Nach der Übernahme von SnapTell, übernahm Amazon.com in 2009 den Online-Schuhhändler Zappos.com. Zudem kündigte Amazon.com mit AmazonBasics eine eigene Produktlinie an. Im Herbst 2010 verstärkte sich Amazon.com durch die Übernahme von BuyVip.com. Anfang 2011 übernahm Amazon.com den europäischen DVD-Verleiher Lovefilm vollständig. Im Herbst 2011 stellte Amazon mit dem Kindle Fire seinen ersten Tablet PC vor. Mitte 2012 gründete Amazon mit den Amazon Game Studios sein eigenes Entwicklerstudio.

Der visionäre Unternehmensgründer Jeff Bezos, welcher gleichzeitig als CEO der Gesellschaft fungiert, hält zusammen mit seiner Familie etwa ein Drittel der Anteile am Unternehmen.

Zahlen

Für das vergangene Septemberquartal meldet Amazon.com einen Umsatzanstieg um 27 Prozent auf 13,81 Mrd. US-Dollar. Dabei musste der Online-Händler einen Nettoverlust von 274 Mio. US-Dollar oder 60 US-Cent je Aktie ausweisen, nach einem Nettogewinn von 63 Mio. Dollar oder 14 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Mit den vorgelegten Zahlen verfehlte Amazon.com die Markterwartungen. Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 13,9 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von nur acht US-Cent je Aktie gerechnet.

Insgesamt konnte Amazon.com in den vergangenen 12 Monaten einen positiven operativen Cashflow von 3,37 Mrd. Dollar generieren. Der freie Cashflow legte im gleichen Zeitraum um 31 Prozent auf 1,06 Mrd. Dollar zu. Das Geschäft in Nordamerika, in der auch Amazon Web Services (AWS) integriert ist, konnte seinen Umsatz um 33 Prozent auf 7,88 Mrd. US-Dollar steigern. Die internationalen Erlöse wuchsen um 20 Prozent auf 5,92 Mrd. Dollar.

Das weltweite Mediengeschäft kletterte um elf Prozent auf 4,6 Mrd. Dollar. Im Elektronik- und Merchandise-Geschäft zogen die Umsätze um 36 Prozent auf 8,56 Mrd. Dollar an.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: E-Commerce, Amazon, Hintergrundberichte, Hardware, Internet

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