Alibaba.com will Internationalisierung vorantreiben

Montag, 8. September 2008 um 13:16
Alibaba Unternehmenslogo

(IT-Times) Der börsennotierte Business-to-Business Arm des E-Commerce Giganten Alibaba Group, Alibaba.com (WKN: A0M5W0), konnte zwar im ersten Halbjahr 2008 seinen Nettogewinn deutlich steigern, jedoch erzielt die Gesellschaft nach wie vor große Teile dieser Erträge durch Zinseinnahmen. Trotz mehr als 32 Mio. registrierten Nutzern, verzeichnet das Unternehmen bislang nur rund 368.000 zahlende Kunden.

Alibaba.com nimmt nach Indien, Japan und Korea ins Visier


Um seine Kundenbasis zu erweitern, will Alibaba.com verstärkt international expandieren. Nachdem das Unternehmen bereits im Mai eine Kooperation mit der indischen Infomedia geschlossen hatte, nimmt das Unternehmen nunmehr den japanischen Markt ins Visier. Bereits im Juli ging ein gemeinsames Joint Venture mit der japanischen Softbank an den Start. Ein Erfolg in Japan ist für Alibaba.com besonders wichtig, gilt das Land der aufgehenden Sonne als größter Handelspartner Chinas.

Neben Indien und Japan hat Alibaba.com nunmehr seine Fühler auch nach Südkorea ausgestreckt. Gemeinsam mit drei südkoreanischen Partnern will Alibaba.com den koreanischen Markt erschließen und eine koreanischsprachige Online-Plattform an den Start bringen.

Standort China verliert an Wettbewerbsfähigkeit


Die Abkoppelung vom chinesischen Heimatmarkt ist für die Zukunft von Alibaba.com von entscheidender Bedeutung, zumal der Produktionsstandort China zunehmend an Ansehen bei den Managern verliert. Ein stärker werdender Yuan, steigende Lohnkosten und eine rigide Visa-Politik sind nur einige wenige Probleme, die den Standort China belasten. Viele Manager und Firmen machen inzwischen einen Bogen um das Reich der Mitte und weichen auf alternative Standorte wie Indien oder Vietnam aus, wo noch günstigere Produkt- und Herstellungskosten winken.

Dennoch dürfte der chinesische Markt für absehbare Zeit einer der Hauptumsatzträger für Alibaba.com bleiben. Analysten wie Richard Ji aus dem Hause Morgan Stanley sehen den B2B-Spezialisten in einer aussichtsreichen Position, um den drohenden Konjunkturabschwung ohne große Blessuren zu überstehen. Im Zuge erster Anzeichen einer Konjunkturverlangsamung in China, dürfte Alibaba.com besser positioniert sein, als kleinere Wettbewerber wie Global Sources, meint Ji. Trotz der schwächeren Exporte haben die Käuferaktivitäten auf dem Alibaba Marktplatz zuletzt stetig zugenommen, merkt der Morgan Stanley Analyst an…

Kurzportrait

Jack Ma gründete die Alibaba Group 1999. Mit der Zeit kristallisierten sich sechs Geschäftsbereiche heraus: Alibaba.com, Taobao.com, Yahoo China, Alipay, Alisoft (Software für den Mittelstand) und Alimama.

Die Alibaba Group hat ihren Hauptsitz in Hangzhou, im Osten Chinas. Dort nahm die Erfolgsgeschichte übrigens in Jack Mas Appartement ihren Anfang. Das Kerngeschäft bilden heute die beiden Plattformen Alibaba.com für internationale Kunden, sowie Alibaba.com.cn für einheimische Kunden. Alibaba.com will Importeure und Exporteure über seine Webplattform zusammenbringen und mit entsprechenden Serviceangeboten den Handel zwischen Firmen erleichtern. Inzwischen verzeichnet das Unternehmen für seine beiden Online-Marktplätze mehr als 32 Mio. registrierte Nutzer.

Mit Taobao.com ist die Alibaba Group gleichzeitig mit einer Online-Auktionsplattform am Start und konnte mit diesem Angebot in den vergangenen Jahren die bislang marktführende Online-Auktionsplattform eBay Eachnet von der Spitzenposition verdrängen.

Mit Alipay hat die Alibaba Group auch eine eigene Online-Zahlungslösung am Start. Bei Alipay waren zuletzt mehr als 40 Mio. registrierte Nutzer registriert. Die Einheit Alisoft entwickelt Web-basierte Business-Management-Software für kleine und mittelgroße Geschäftskunden in China. Bei Alimama.com handelt es sich um eine Online-Börse für Werbetreibende und Website-Publisher, die 100 Prozent zur Alibaba Group gehört.

Seit dem Jahr 2005 ist der US-Suchmaschinenspezialist Yahoo! ist mit 39 Prozent einer der größte Alibaba-Aktionäre und hält auch zehn Prozent an Alibaba.com. Alibaba.com ist seit 2005 auch der Betreiber von Yahoo China.

Alibaba.com war zuletzt mit Verkaufs- und Marketingbüros in mehr als 30 Ländern weltweit vertreten und beschäftigte zuletzt mehr als 5.000 Mitarbeiter. Geführt wird Alibaba.com von dem Manager und CEO David Wei, während Alibaba-Gründer Jack Ma als Chairman fungiert.

Zahlen

Für das vergangene zweite Quartal 2008 meldete Alibaba.com einen Ergebnisanstieg um nahezu 160 Prozent auf 396,46 Mio. Yuan (57,87 Mio. US-Dollar). Im Vorjahreszeitraum waren noch 153,14 Mio. Yuan erzielt worden. Allerdings hat die gute Entwicklung auch eine Schattenseite. Der Gewinn wurde, so Alibaba weiter, größtenteils aus Zinseinnahmen erzielt. Diese stammen noch aus dem Börsengang im Herbst 2007.

Meldung gespeichert unter: Alibaba Group Holding, Hintergrundberichte,

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