aleo solar setzt auf Premium-Strategie gegen die Krise

Freitag, 3. April 2009 um 13:54

Aleo verkauft seine Produkte nicht nur im deutschen Fachhandel, sondern auch International. Im April 2009 eröffnete das Unternehmen ein neues Vertriebsbüro in Athen, um sich den wachsenden griechischen Solarmarkt zu erschließen.

Zahlen


Umgesetzt hat aleo solar in den zwölf Monaten des Geschäftsjahres 2008 360,5 Mio. Euro. Verglichen mit dem Vorjahresumsatz von 242,1 Mio. Euro eine Steigerung um fast 50 Prozent. Wie sich zeigte, nimmt bei aleo solar das Ausland eine immer größere Bedeutung ein. So fielen in 2008 49,3 Prozent des Umsatzes im Ausland an. Im Vorjahr waren es noch 34,5 Prozent. Die produzierte Leistung stieg im gleichen Zeitraum von 88 MWp auf 129 MWp, ein Zuwachs von 46 Prozent.

Auf gleicher Höhe mit dem Anstieg des Umsatzes bewegte sich auch die Erhöhung des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT). Dieses summierte sich in 2008 auf 23,8 Mio. Euro (2007: 15,7 Mio. Euro). Die EBIT-Marge konnte damit leicht, auf 6,6 Prozent erhöht werden (plus 0,1 Prozentpunkte). Etwas geringer fiel das Wachstum des Vorsteuerergebnisses (EBT) aus. Dieses wuchs um 45 Prozent auf 21,7 Mio. Euro. Ein Plus von 60 Prozent verzeichnete aleo solar allerdings beim Konzernergebnis, welches sich auf 15,7 Mio. Euro belief. Pro Aktie entspricht dies einem Gewinn von 1,20 Euro nach 0,75 Euro im Vorjahr. Weiterhin negativ entwickelte sich bei aleo solar der Cash-Flow. Dieser bezifferte sich in 2008 auf minus 21,3 Mio. Euro nach minus 1,8 Mio. Euro in 2007.

Markt und Wettbewerb


Der Bundesverband Solarwirtschaft BSW-Solar rechnet vor, dass langfristig 25 bis 30 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland durch Solarenergie abgedeckt werden könnte. Bis 2015 soll der Solarstrom in Deutschland wettbewerbsfähig sein und damit dann nicht mehr teurer als der Strom der großen Energieversorger sein. In sonnenreichen Ländern wie Italien oder Griechenland soll die Schwelle zur Wettbewerbsfähigkeit bereits in 2011 erreicht werden.

Im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche. Aleo Solar steht mit seinen Solarmodulen im direkten Wettbewerb zu anderen Solarspezialisten in Deutschland. Im Bereich kristalliner Solarmodule konkurriert das Unternehmen in erster Linie mit dem deutschen Marktführer SolarWorld. Weitere Konkurrenten sind die solon SE, Ersol, Sharp, BP Solar, Kyocera Solar und Sanyo, die ebenfalls leistungsstarke Solarmodule anbieten.

Im Bereich der Dünnschicht-Module konkurriert aleo insbesondere mit dem US-Spezialisten First Solar, der auch mit einer Niederlassung in Deutschland vertreten ist.

Ausblick


Trotz Wirtschaftskrise will aleo solar auch im Geschäftsjahr 2009 wachsen. Für das Jahr 2009 seien bereits Verträge im Volumen von 25 Megawatt für Europa unterzeichnet worden. So erwartet man laut Finanzvorstand Uwe Bögershausen insgesamt einen Umsatz von 380 Mio. Euro, was einem Wachstum von fünf Prozent entspräche. Analysten rechnen für das laufende Jahr 2009 mit einem Nettogewinn von 0,83 Euro je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2010 soll der Nettogewinn dann auf 0,94 Euro je Anteil anziehen, wobei im Jahr 2011 dann wieder mit einem Gewinnrückgang auf 0,86 Euro je Aktie gerechnet wird.

Bewertung


Zuletzt präsentierten sich aleo solar-Aktien im Frankfurter Xetra-Handel uneinheitlich bei 5,20 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 68 Mio. Euro für das Unternehmen ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von sechs.

Die Analysten aus dem Hause UniCredit Markets & Investment Banking äußerten sich Anfang Februar zurückhaltend zu dem Wert und bekräftigten nochmals ihre Einschätzung „halten“. Das Kursziel sehen die Investmentbanker weiterhin bei 5,60 Euro und erwarten damit de facto weiter eine Seitwärtsbewegung.

Pessimistischer ist man dagegen im US-Brokerhaus Goldman Sachs. Die US-Investmentbanker empfehlen die Papiere seit Ende Januar zum Verkauf. Dabei rechnen die Analysten mit einem weiteren Kursrückgang bei aleo-Aktien und sehen nur ein Kursziel von 3,20 Euro für den Wert. Die Analysten begründen ihre negative Einschätzung mit der schwachen Nachfrage und dem Übernahmeangebot im Bereich Solarmodule, welche die Preise auch im laufenden Jahr unter Druck setzen werden. Wachsende Lagerbestände könnten dabei die Bilanz belasten, glauben die Investmentbanker. Insgesamt sehen die US-Broker den Solarmarkt in einer entscheidenden Phase, im Rahmen dessen voraussichtlich nur die großen Anbieter überleben werden. Dabei zählen die Analysten aleo Solar nicht zu den Gewinnern.

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Meldung gespeichert unter: aleo solar, Hintergrundberichte, Solartechnik

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