Gaia-X-News: Infos & Nachrichten

Gaia-X

Gaia-X ist eine Initiative zum Aufbau einer vernetzten europäischen Cloud-Infrastruktur. Hier erhalten Sie weitere Informationen über das für Europa und den europäischen Binnenmarkt relevante Projekt.

Gaia-X: Charakterisierung und Ziele

Das Projekt Gaia-X soll ein starkes und eigenständiges europäisches Digital-Ökosystem schaffen. Es handelt sich um eine Sammlung von Richtlinien, Standards und Softwarelösungen.

Diese Komponenten sollen einen dezentralen Aufbau einer leistungsfähigen und vertrauenswürdigen Dateninfrastruktur ermöglichen.

Hauptziele sind die Souveränität europäischer Akteure über die eigenen Daten und die Schaffung sicherer Mechanismen für den Datenaustausch. Zudem sollen Synergie- und Skaleneffekte entstehen, die es europäischen Unternehmen ermöglichen, wettbewerbsfähige Cloud-Dienste anzubieten.

So soll Innovation gefördert und die Abhängigkeit von großen, meist US-amerikanischen Anbietern verringert werden.

Die Initiative wurde 2019 vom deutschen Wirtschafts- und Energieminister Peter Altmaier und dem französischen Wirtschaftsminister Bruno Le Maire vorgestellt. Der Namensbestandteil Gaia geht auf eine Gottheit aus dem antiken Griechenland zurück, welche die Erde personifiziert und alles Leben hervorbringt.

Infrastruktur und Software von Gaia-X

Gaia-X besitzt eine dezentrale, föderierte und vernetzte Architektur und basiert auf offenen Standards und gemeinsamen Schnittstellen. Interessierte Organisationen und Unternehmen können Knoten im Netzwerk betreiben. Diese sind eindeutig identifizierbar und können untereinander Daten austauschen.

Schnittstellen und Ontologien helfen dabei, Daten sicher bereitzustellen und zu verknüpfen. Ein wichtiges Ziel ist die Konformität mit europäischen Datenschutzgrundsätzen.

Die Software soll zu einem großen Teil auf Open-Source-Prinzipien basieren und den Teilnehmern in gemeinsamen Repositorys zur Verfügung gestellt werden.

Organisation und mögliche Anwendungsbereiche von Gaia-X

Die Teilnahme bei Gaia-X steht allen interessierten Akteuren offen. Zur Koordination dient die Non-Profit-Organisation Gaia-X AISBL mit Sitz in Brüssel. Unter den Gründungsmitgliedern finden sich namhafte Unternehmen wie BMW, Siemens, Bosch, Amadeus, SAP, Orange und die Deutsche Telekom sowie Forschungsinstitutionen wie die Fraunhofer-Gesellschaft.

Bei den Planungen wurden mögliche Anwendungsbereiche für Gaia-X in verschiedenen Domänen identifiziert. Dazu gehören Energie, Landwirtschaft, Gesundheit, Industrie 4.0, Mobilität, der öffentliche Sektor, das Finanzwesen sowie Smart Living.

Bei der Entwicklung der Infrastruktur werden die Anforderungen potenzieller Nutzer aus diesen Domänen berücksichtigt.

In regionalen Hubs treiben verschiedene Akteure wie Unternehmen, Regierungsbehörden und Organisationen gemeinsam die Entwicklung von Gaia-X-Diensten voran.

Sie sind dabei mit Experten, Vertretern der Europäischen Union, anderen Hubs und weiteren interessierten Akteuren vernetzt.