Zynga ohne Zukunft?

Social- und Mobile-Spiele

Montag, 11. August 2014 um 12:42
zynga

(IT-Times) - Der führende Social Gaming Spezialist Zynga steckt weiter in der Krise. Im jüngsten Quartal weiteten sich die Verluste aus, die Zahl der aktiven Spieler sinkt. Mit einer neuen Mobile-Strategie will Zynga CEO Don Mattrick die Wende schaffen. Doch Anleger fragen sich zunehmend, ob das Geschäftsmodell von Zynga überhaupt noch eine Zukunft hat?

Zynga galt in den letzten Jahren als der führende Entwickler von Social Games auf Facebook, der Kontrakt mit dem Social Networking Giganten läuft in 2015 aus. Ohnehin sieht Zynga-Chef Don Mattrick die Zukunft des Unternehmens im Bereich Mobile Games. Doch hier ist die Konkurrenz hart. Konkurrent King Digital hat sich bereits vom Geschäftsmodell Online-Werbung verabschiedet und setzt vor allem auf In-App-Käufe.

Freemium-Titel bald nicht mehr „kostenlos“ - Spielerzahlen sinken


Doch für die Betreiber des Freemium-Geschäftsmodells könnten bald schwere Zeiten anbrechen. Google will in seinem App Store Spiele, die sich auch über In-App-Käufe finanzieren, nicht mehr als „free“ bzw. „kostenlos“ deklarieren. Auch bei Apple denkt man über ähnliche Schritte nach. Hintergrund ist der zunehmende Druck von Regulierungsbehörden, die mehr Transparenz und Sicherheit für Kunden fordern.

Zynga (Nasdaq: ZNGA, WKN: A1JMFQ) & Co könnten die Leidtragenden dieser Entwicklung sein, wenn Spieler die nicht mehr als „kostenlos“ deklarierenden Spiele überspringen. Bei Zynga sank die Zahl der täglich aktiven Spieler im jüngsten Quartal bereits auf 29 Millionen, nach 39 Millionen im Vorjahresquartal. Die Zahl der monatlichen aktiven Gamer sank auf 130 Millionen, nach 187 Millionen im Vorjahr.

Sport- und Golf-Spiele sollen die Wende bringen


Zynga will den Abwärtstrend bei den aktiven Spielerzahlen mit einer neuen Strategie stoppen. Der Spielespezialist will mit zwei neuen Kategorien neue Spieler locken: Sport- und Golf-Spiele für Smartphone- und Tablet-Besitzer sollen neue Gamer locken.

Hierfür hat Zynga ein Lizenzabkommen mit Warner Bros. Interactive Entertainment geschlossen, um Looney Tunes Cartoon Charaktere für seine Mobile Games zu lizenzieren - erste Spiele sollen noch Ende 2014 auf den Markt kommen. Zudem hat Zynga eine Kooperation mit der NFL und mit dem Golfstar Tiger Woods geschlossen. Das erste Golf-Spiel für mobile Endgeräte mit Tiger Woods soll in 2015 auf den Markt kommen.

Markt für mobile Spiele vor Explosion - Zynga will mitspielen


Der Markt für mobile Spiele soll sich nach Angaben von NewZoo in den nächsten zwei Jahren auf rund 24 Mrd. US-Dollar verdoppeln, doch Zynga ist in diesem Markt nicht allein.

Mobile Spielespezialisten wie Supercell, GunHo und Electronics Arts (EA) setzen täglich bereits Millionen mit Mobile Games um. Daneben bearbeiten King, SGN, Kongregate, Chillingo, Glu Mobile und Kabam den Markt. Für Zynga könnte es dabei eng werden, erwarten Analysten erst für 2015 eine Besserung der Erlös- und Ertragssituation.

Kurzportrait

Die im Jahre 2007 von Mark Pincus gegründete Zynga gilt als führender Anbieter von Social Games, die überwiegend auf Facebook gespielt werden. Die Spiele von Zynga sind inzwischen nicht nur auf Facebook, sondern auch auf Mobile-Plattformen wie iOS und Android verfügbar.

Zu den von Zynga betriebenen Games gehören unter anderem die populären Spiele wie FarmVille, CityVille, Empires & Allies, Mafia Wars oder Zynga Poker. Der Social-Spielentwickler verzeichnete zuletzt mehr als 100 Millionen aktive Gamer im Monat in über 170 Ländern. Alle von Zynga betriebenen Spiele sind zunächst kostenlos zugänglich, die Spiele finanzieren sich durch Ingame-Verkäufe und den Verkauf von virtuellen Gegenständen und Online-Werbung.

In den vergangenen Jahren verstärkte sich Zynga vor allem durch Zukäufe. So wurde im November 2010 der Spielespezialist Newtoy (Words With Friend) übernommen. Anschließend verstärkte sich Zynga durch die Übernahme der japanischen Unoh (Zynga Japan). Später kaufte Zynga den Social-Browser Flock. In 2010 schluckte Zynga das Entwicklerstudio Bonfire Studios, welches für die „Spiele Age of Empires“ and „Halo Wars“ verantwortlich zeichnet.

Mitte 2011 schluckte Zynga den in Kanada ansässigen Mobile-Spielentwickler Five Mobile. Dieses Team soll künftig unter dem Namen Zynga Toronto auftreten. Zuvor hatte Zynga bereits den Social-Game-Entwickler DANN Games geschluckt. Im März 2012 kaufte Zynga den Mobile-Spielentwickler OMGPop (Draw Something), der inzwischen wieder geschlossen wurde. Mitte 2013 wurde Spooky Cool Labs übernommen.

Zynga erzielt nahezu seine gesamten Umsatzerlöse über Facebook (Facebook Credits). An Zynga fließen etwa 70 Prozent der über Facebook erzielten Erlöse zurück. Das Abkommen zwischen Zynga und Facebook läuft im Jahr 2015 aus.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Social Games, zynga, Hintergrundberichte, Spiele und Konsolen

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