Wirecard verkauft Wirecard Communication Services an Münchener Verifizierungs-Startup IDNow

IDnow mit Sotz in München hat mit der Wirecard AG einen Vertrag zur Übernahme der Leipziger Wirecard Communication Services GmbH unterzeichnet. IDNow ist Anbieter für Identifizierungslösungen wie AutoIdent, VideoIdent- und eSigning-Produkte.

Es war ein Deal in letzter Minute. Wirecard Communication Services ist Anbieter von Call Center Diensten, der dritte Geschäftsbereich der Wirecard AG, der nur einen sehr kleinen Beitrag zum Umsatz leistete und ein stagnierendes bis rückläufiges Geschäft aufwies.

Erbracht wurden hauptsächlich Dienstleistungen für die Muttergesellschaft und externe Auftraggeber. Wirecard Communication Services musste bereits im Juli 2020 selbst Insolvenz anmelden.

Der Wirecard-Standort Leipzig soll nach der Transaktion beibehalten werden und die "Mehrheit der Mitarbeiter" erhalten bleiben, hieß es in einer offiziellen Pressemitteilung von IDnow.

Mit Wirecard Communication Services will sich IDnow auf die Bereitstellung von Identitätsdiensten konzentrieren und zusätzliche Kapazitäten für das Wachstum der IDnow-Identifikationsprozesse aufbauen.

Angesichts des organischen Wachstums digitaler Dienste sowie des zusätzlichen Bedarfs im Zusammenhang mit Einschränkungen, die durch die COVID-19-Pandemie auferlegt wurden, verzeichnet IDnow eine steigende Nachfrage nach digitalen Verifizierungsverfahren.

Die Akquisition der Wirecard-Unit soll die Servicequalität von IDnow-Produkten verbessern und damit die Reaktionsfähigkeit der Kunden weiter erhöhen und Wartezeiten verkürzen.

Die Wirecard Communication Services GmbH wurde am 29. April 2003 gegründet und gehört zur Wirecard AG. In einem strukturierten Investorenprozess wurde die Wirecard Communication Services GmbH im Rahmen eines Asset Deals zum Verkauf angeboten.