Wirecard: Nun wird es eng - Top-Management segnete offenbar verdächtige Transaktionen ab

Donnerstag, 21. März 2019 um 08:56
Wirecard Singapur

ASCHHEIM/SINGAPUR (IT-Times) - In Singapur und anderen Ländern wird derzeit akribisch von Behördenseite ermittelt und zahlreiche Dokumente der Wirecard AG gesichtet.

Es dürfte noch einige Zeit dauern, bis mehr Klarheit über die Geldtransaktionen von Wirecard in Asien herrscht, da offenbar mehrere Unternehmen in verschiedenen Ländern in dieser Angelegenheit involviert waren.

Heute aber berichtet die Financial Times, dass auch Senior Manager von Wirecard aus Deutschland Transaktionen freigaben, die nun Gegenstand von Ermittlungen wegen Betruges und andere Vergehen in Asien sind.

Dabei soll es sich insgesamt um vier Transaktionen gehandelt haben, die zusammen ein Volumen von zwei Mio. Euro ausmachten. Genau diese sollen auch Mittelpunkt der Ermittlungen der Polizei in Singapur sein.

Die Transaktionen wurden demnach im März 2018 durchgeführt und über die Wirecard Bank in München nach Singapur geroutet. Jan Marsalek, Wirecard’s Chief Operating Officer (COO), soll von diesen Überweisungen gewusst haben.

Dabei kam es offenbar zu Verzögerungen im Februar 2018, da Mitarbeiter in Deutschland und Singapur noch zusätzliche Informationen von Marsalek für den Geldtransfer benötigten, so Dokumente, die von der FT gesichtet wurden.

Bislang hatte die Wirecard AG sämtliche Anschuldigungen zurückgewiesen und bestritten. Nun dürfte es schwieriger werden, die Unschuld zu erklären und weiterhin glaubwürdig zu erscheinen.

Nach dem ersten Artikel der FT verhängte die Bafin bereits ein Verbot von Leerverkäufen für Aktien der Wirecard AG, eine recht seltene Aktion der deutschen Finanzaufsichtsbehörde. Zudem teilte sie mit, wegen Markmanipulation und „anderen Verstößen“ in der Sache zu ermitteln.

Derweil ermittelt das Commercial Affairs Department (CAD) in Singapur gegen Wirecard und elf weitere “Transaktions-Parteien” unter anderem wegen Geldwäsche, Urkundenfälschung und Bilanzmanipulation.

Sechs Mitarbeiter in Singapur, inkl. Edo Kurniawan (33), als Head of international Finance zuständig für den gesamten Raum Asien-Pazifik, sollen in den Fall verwickelt sein und möglicherweise strafrechtlich relevante Verstöße begangen haben.

Behörden in Hongkong haben für eine Lizenz zur Ausgabe von Prepaid-Karten eine Finanzinfusion von zwei Mio. Euro für eine Wirecard-Unit verlangt, die diese Karten ausgeben wollte.

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