Wirecard: Flüchtiger Ex-Vorstand Marsalek in Weißrussland gesichtet

Der Spiegel berichtet, dass die Spuren des flüchtigen Wirecard-Managers Marsalek nach Weißrussland führen. Der ehemalige Chief Operating Officer (COO) war für das operative Geschäft von Wirecard verantwortlich, er gilt als zentrale Figur im Fall.

Kurz nach seiner Suspendierung als Wirecard-Vorstandsmitglied am 18. Juni 2020 soll Marsalek bereits nach Minsk gereist sein, möglicherweise hält sich der aus Österreich stammende 40jährige dort noch auf.

Am 19. Juni 2020, dem Tag als CEO Markus Braun zurücktrat, soll er kurz nach Mitternacht am Flughafen Minsk registriert worden sein. Zwischen Weißrussland und Russland gibt es nur begrenzte Grenzkontrollen, daher kann er sich auch in Russland aufhalten.

Marsalek, seit 2010 COO bei Wirecard, wurde am 22. Juni 2020 als Vorstand der Wirecard AG mit sofortiger Wirkung abberufen und sein Anstellungsvertrag, der noch bis Ende 2020 lief, ebenfalls „außerordentlich gekündigt“.

Der bizarre Marsalek betrachtete Wirecard-Mitarbeiter und Kritiker des Unternehmens sowie auch Hedge-Fonds als „Feinde“, die Financial Times (FT) sprach in diesem Zusammenhang auch von Beschattungen von Journalisten.