Wirecard: die ersten Kaufinteressenten erscheinen auf der Bildfläche

Nun ist das Aus gekommen und die Wirecard AG ist pleite. Zu hohe Verbindlichkeiten und auch zu wenig Liquiidität haben den einstigen „Börsenstar“ dazu gezwungen, Insolvenzantrag beim Amtsgericht in München zu stellen.

Die Tochtergesellschaft Wirecard-Bank AG mit mehr als 1,7 Mrd. Euro Einlagengeschäft wurde bereits von der Aufsichtsbehörde BaFin herausgetrennt und unter eine Sonderverwaltung gestellt.

Als vorläufiger Insolvenzverwalter der Wirecard AG wurde Michael Jaffé bestellt, ein bei derartigen Verfahren durchaus bekannter Name. Der Jurist steht vor einem Scherbenhaufen, den ihm der Vorstand hinterlassen hat.

Nun sollen die ersten Kaufinteressenten für Assets der Wirecard AG ausgemacht worden, sein, meldete die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) zuerst. Ob es zu einer Einigung kommt, ist allerdings völlig unklar.

Die Bilanz des Payment-Anbieters ist ein großes schwarzes Loch. Es soll aber mehrere Interessenten geben, neben den obligatorischen Private Equity Gesellschaften befände sich auch ein direkter Kontrahent.

Der europäische Payment-Anbieter Worldline mit Sitz in Frankreich soll ein Auge auf die Wirecard AG bzw. deren Vermögenswerte oder Unternehmensteile geworfen haben, berichtet die FAZ heute.

Anfang des Jahres schluckte dieser bereits den Wettbewerber Ingenico für 7,8 Mrd. Euro. Durch die Akquisition entstand der größte Anbieter von Payment-Diensten in Europa. Auch US-Unternehmen wie FIS, Fiserv, PayPal und Square könnten interessiert sein, um in Europa mehr Fuß zu fassen.

Da man davon ausgehen muss, dass das europäische Geschäft der Wirecard AG das wohl einzige werthaltige Business des Unternehmens ist, dürften Unternehmen genau daran interessiert sein.