Wirecard: Das Wall Street Journal ist skeptisch - die Hintergründe

E-Commerce: Online-Payment

Dienstag, 12. März 2019 um 09:59

ASCHHEIM/MÜNCHEN (IT-Times) - Die Aktien der Wirecard AG haben sich in den letzten beiden Tagen deutlich erholen können. Positive Nachrichten gab es eigentlich aber nicht, zumindest nicht öffentlich.

Walll Street Journal

Doch nun hat sich auch das renommierte US-amerikanische Börsenblatt Wall Street Journal (WSJ) zu diesem Fall zu Worte gemeldet. Die Amerikaner interessieren sich eigentlich für deutsche Aktien mit wenigen Ausnahmen kaum.

Die aktuelle Headline des Wall Street Journals lautet „Why This Fintech Star Can’t Shake Off Short Sellers”. Übersetzt heißt das so viel wie “warum dieser deutsche Fintech Stern die Short Seller nicht abschütteln kann“.

Dahinter steckt folgende Überlegung: Der deutsche Payment-Infrastrukturanbieter hat ein vergleichsweise undurchsichtiges Geschäftsmodell. Das Unternehmen soll zum größten Teil von Gebühren leben, die bei digitalen Zahlungstransaktionen anfallen, ähnlich wie bei PayPal.

Daher fordert das Wall Street Journal nun mehr Licht in das Geschäftsmodell und das „spektakulären Wachstum“ zu bringen. Einige Marktteilnehmer erwarten daher auch einen „spektakulären Fall“ des Unternehmens.

Im letzten Jahr hatte Wirecard die Marktkapitalisierung der beiden größten deutschen börsennotierten Banken, der Deutschen Bank AG und der Commerzbank AG übertroffen und zog für die Commerzbank in den DAX ein.

Die beste Verteidigung für die Wirecard AG wäre eine Erklärung für das enorme Wachstum, so das US-Wirtschaftsjournal. Das könne nicht so schwierig sein. Wirecard wird im Markt als ein skalierbares und technologiegetriebenes Unternehmen gesehen.

Das Unternehmen bietet im Kerngeschäft die bargeldlose Zahlungsabwicklung für Händler und Hersteller (Payment Processing) sowie Lösungen zur Verminderung des Risikos an (Risikomanagement) an. Hinzu kommen Prepaid-Kartengeschäfte.  

Der Markteintritt der Wirecard AG in andere Länder erfolge allerdings zumeist über Akquisitionen kleiner und unbekannter Unternehmen und sehr oft zu hohen Kaufpreisen. Ziel der Transaktionen ist der Erwerb regionaler Kundenbeziehungen.

Die letzten Akquisitionen gehen auf das Jahr 2017 zurück als Wirecard im März  2017 die Übernahme der Citi Prepaid Card Services in Pennsylvania (USA) abschloss.

Kurz darauf folgte der Erwerb des Kundenportfolios des Kreditkartenakzeptanzgeschäftes der Citigroup in elf asiatisch-pazifischen Ländern, darunter Singapur, Hongkong, Macau, Malaysia, Taiwan, Indonesien, Philippinen, Thailand, Indien, Australien und Neuseeland.

Zudem übernahm man im März des Geschäftsjahres 2017 sämtliche Anteile am Payment Service Provider (PSP) MyGate Communications Pty Ltd. mit Sitz in Kapstadt (Südafrika).

Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Wirecard, Hintergrundberichte, Software, IT-Services

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