Wirecard CEO Braun wiederspricht sich im Interview und weicht Fragen aus

In einem Interview, dass eine Moderatorin der US-Nachrichtenagentur Bloomberg heute Morgen mit dem Wirecard CEO Markus Braun führte, konnte dieser die Zweifel am Geschäftsmodell des Online-Payment-Anbieters nicht aus dem Weg räumen.

In dem besagten TV-Interview mit Anna Edwards teilte CEO Markus Braun gegenüber Bloomberg mit, dass “alles auf dem Tisch sei” und „der Markt nun volle Transparenz habe“. Überzeugen konnte er allerdings dabei keinesfalls.

Auf die Frage von Edwards zum vollständigen Bericht ergänzte Braun, dass das Unternehmen nicht beabsichtige, den kompletten Bericht offenzulegen. Gestern wurde seitens der Wirecard AG nur eine zweiseitige Zusammenfassung vorgelegt.

Die beauftrage Anwaltskanzlei Rajah & Tann hatte darin bestätigt, dass Mitarbeiter in Singapur strafrechtlich verfolgt werden könnten, da der Verdacht von Buchführungs-Manipulationen im Raum stehe.

Zudem hatte die Kanzlei nur einen beschränkten Zugang zu Unterlagen und fand dennoch heraus, dass durchgeführte Transaktionen nicht mit vorliegenden Verträgen übereinstimmten.

Der Aktienkurs der Wirecard AG gab dann auch heute wieder nach und liegt noch rund ein Viertel unter dem Niveau, bevor die Financial Times mit ihrem ersten Artikel über das Geschäftsgebaren der Wirecard AG erschien.

Der gestern vorgelegte Bericht einer von Wirecard beauftragten Kanzlei konnte nicht überzeugen. Offen bleiben viele Fragen über kolportiertes kriminelles Verhalten von Mitarbeitern in Singapur bis hin zu ungeklärten Geschäftsvorfällen ohne Grundlage.

Braun erklärte zudem, dass „aus Sicht des Unternehmens alle Probleme beseitigt wären“. Das ist sicherlich nicht der Fall, denn es wird von Behördenseite weiter ermittelt.