Wirecard: Bundesregierung will Vertrag mit Bilanzpolizei DPR aufkündigen

Wirecard-Bilanzskandal

Montag, 29. Juni 2020 um 19:09

BERLIN (IT-Times) - Der Fall der Wirecard AG hat viel Staub aufgewirbelt, aber das ist erst der Anfang. Auch die Bundesregierung steht unter Kritik und zieht nun die ersten Konsequenzen aus dem Schlamassel.

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Die Bundesregierung, i.e.S. das Bundesjustiz- und das Bundesfinanzministerium, will als Konsequenz aus dem Wirecard-Skandal die Zusammenarbeit mit der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) aufkündigen.

Die DPR besteht seit rund zehn Jahren und ist so etwas wie eine Bilanzpolizei für Deutschland. Sie untersucht Jahresabschlüsse von Unternehmen und soll Fehler in den Bilanzen aufdecken.

Das privatwirtschaftlich operierende Unternehmen sollte eigentlich Skandale wie den von Wirecard verhindern.  Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht - kurz BaFin - bedient sich der Dienste der Prüfstelle und hat diese auch im Fall Wirecard beauftragt.

Nur ein Mitarbeiter der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung soll allerdings im Fall Wirecard ermittelt haben und das seit Anfang 2019. Bislang liegt aber überraschenderweise immer noch kein Abschlussbericht vor.

Dem Unternehmen Wirecard, seit fast zwei Jahren im Dax gelistet, fehlt indes eine unglaubliche Summe von mindestens 1,9 Mrd. Euro in der Bilanz, die es wahrscheinlich auch nie real gegeben hat.

Der ehemalige Wirecard-Vorstand und COO Jan Marsalek ist auf der Flucht und untergetaucht. Die Staatsanwaltschaft hatte in der vergangenen Woche einen Haftbefehl gegen ihn erwirkt.

Auch gegen den ehemaligen CEO Markus Braun ist am vergangenen Montag Haftbefehl erlassen worden. Braun hat sich gestellt und ist auf Kaution erst einmal wieder frei, muss sich aber jede Woche bei der Polizei melden.   

Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Jahresabschluss & Bilanz, Vorstand, Person, Bundesregierung, Ernst & Young (EY), BaFin, Wirecard, Software, IT-Services

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