Wirecard: Behörden stoppen Geschäftstätigkeit in Singapur - KfW wegen Untreue-Vorwurf im Visier

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Mittwoch, 30. September 2020 um 14:56
Wirecard Singapur

ASCHHEIM/MÜNCHEN (IT-Times) - Vom ehemaligen hochgejubelten Anbieter von digitalen Zahlungsdienstleistungen Wirecard ist nicht mehr viel übrig geblieben. Doch die Probleme bleiben noch viele Jahre.

Immer mehr dunkle Machenschaften geraten ans Tageslicht. Nun fordert Singapur die Wirecard AG auf, die Dienste im Stadtstaat einzustellen und alle Kundengelder zurückzugeben. Die Anweisung kommt von der Zentralbank von Singapur.

Im vergangenen Jahr hat die Polizei von Singapur die örtlichen Büros von Wirecard durchsucht, nachdem ein Mitarbeiter behauptet hatte, ein Mitglied des Finanzteams des Unternehmens habe Verstöße gegen Rechnungslegungsvorschriften begangen.

Für die Wirecard AG war Singapur ein wichtiger und (auf dem Blatt Papier) stark expandierender Hub für die Verarbeitung von Online-Zahlungstransaktionen für Händler. Zudem wurden Prepaid-Karten in Singapur ausgegeben.

Die Polizei von Singapur und weitere Behörden ermitteln weiter im asiatischen Land gegen den Payment-Anbieter Wirecard. Eingeschaltet ist auch die Monetary Authority of Singapore (MAS).

Die MAS hat für die Einstellung der Dienste von Wirecard Singapur eine Deadline auf den 14. Oktober 2020 festgelegt. Im Vorfeld sorgte die Behörde dafür, dass Kundengelder bei Banken geparkt wurden und Händler zu anderen Dienstleistern wechseln konnten.

In Singapur befindet sich Wirecard’s Asia Pacific Headquarter. Das Unternehmen erzielte in der Region laut eigenen Angaben im Jahr 2018 rund 45 Prozent des Gesamtumsatzes der Wirecard AG.

Die Tochtergesellschaft Wirecard Singapore ist des Weiteren auch nicht Teil des Insolvenzverfahrens der Wirecard AG. Der Insolvenzverwalter beauftragte allerdings die Gesellschaft  FTI Consulting mit dem Verkauf der Asien-Unit.

Unterdessen wird in Deutschland im Betrugsfall Wirecard auch gegen die deutsche Staatsbank KfW ermittelt. Viele Geldinstitute räumten dem Payment-Dienstleister zum Teil noch kurz vor dem Zusammenbruch üppige Kreditlinien ein.

Wegen einer Tochtergesellschaft der KfW sind nun erneut Geschäftsräume in Aschheim durchsucht worden, berichtete die SZ. Polizei und Staatsanwaltschaft haben zudem Büros der KfW-Tochtergesellschaft Ipex-Bank in Frankfurt durchsucht.

Hier ist die Frankfurter Staatsanwaltschaft zuständig und ermittelt gegen den Anfangsverdacht der Untreue. Der Bank wird vorgeworfen, der Wirecard AG im Jahr 2018 eine Kreditlinie über 100 Mio. Euro gewährt zu haben.

Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Bundesregierung, BaFin, Geldwäsche, Wirecard, Software, IT-Services

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