Wirecard: BaFin - Aktionärsklagen, Durchsuchungen und Anzeige bei der Staatsanwaltschaft drohen

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Mittwoch, 13. Mai 2020 um 08:53

ASCHHEIM BEI MÜNCHEN (IT-Times) - Der Payment-Infrastruktur Anbieter Wirecard beschäftigt nun verstärkt das Bundesamt für Finanzaufsicht (BaFin), das nunmehr in verschiedene Richtungen Untersuchungen anstellt.

Bundesaufsichtsamt für das Finanzwesen (BaFin)

Der deutsche Wächter über das Finanzwesen BaFin teilte gestern auf der Jahrespressekonferenz der Behörde mit, gleich mehrere Ermittlungen gegen die Wirecard AG eingeleitet zu haben, was zu einem weiteren Kursrückgang führte.

Im Vorfeld hatte das Dax-Unternehmen angekündigt, das Management nach dem jüngsten Vaux Pax der KPMG-Sonderprüfung umbauen und um einen Compliance-Beauftragten erweitern zu wollen.

CEO Markus Braun hat sich offiziell entschuldigt. Braun soll bleiben, wenn es nach dem Aufsichtsrat der Wirecard AG und dessen Vorsitzenden Thomas Eichelmann geht. Wirecard hat sämtliche Vorwürfe bisher zurückgewiesen.

Der COO-Posten soll nun neu besetzt werden, der amtierende COO Jan Marsalek soll hingegen Aufgaben übernehmen, die eigentlich in das Tätigkeitsfeld von Braun fallen. Der Vertrag von Marsalek als Vorstand läuft noch bis zum 31. Dezember 2020.

Doch nun untersucht die BaFin den Fall Wirecard erneut. Dieses Mal geht es um eine kolportierte Zurückhaltung von veröffentlichungspflichtigen Informationen und möglicher irreführender Kommunikation des Payment-Anbieters vor Veröffentlichung des KPMG-Berichtes.

"Wirecard ist überzeugt, dass es alle Informationspflichten erfüllt hat", hieß es offiziell aus Aschheim. Wirecard als Eigentümer der Wirecard Bank unterliegt besonderen Richtlinien und Veröffentlichungspflichten.

Bei den Untersuchungen speilt auch die Zuverlässigkeit des Managements der Wirecard AG eine Rolle, sagt Felix Hufeld, Leiter der Bundesaufsichtsbehörde für das Finanzwesen.

Das Ergebnis der KPMG-Prüfung deckte Schwächen bei der Organisation und Dokumentation von Wirecard auf. Das nun wird von der BaFin mit Sitz in Bonn genauer unter die Lupe genommen.

Immer wieder geriert die Wirecard AG in den Fokus der BaFin. Nun stellt sich die Frage, ob die Wirecard AG auch ein „zuverlässiger Eigentümer“ der Wirecard-Bank ist. Das beschäftigt Raimund Röseler bei der BaFin, Leiter der Bankenaufsicht.

Gefragt ist hier auch die im Jahr 2005 gegründete Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR), eine Art deutsche Bilanzpolizei, die mit ihrem Ergebnis eine Grundlage für Entscheidungen der BaFin bildet.

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