Wirecard: Aktien von Braun werden für Margin-Loan liquidiert

Markus Braun, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Wirecard AG, musste einen großen Teil seiner Beteiligung am Online-Zahlungsabwickler abwickeln, die er für eine Kreditaufnahme als Sicherheit benötigt hatte, berichtete zuerst Bloomberg.

Braun, der das Unternehmen seit 2002 leitete, hält rund sieben Prozent der Anteile an Wirecard oder rund 8,7 Millionen Aktien und ist damit größter Einzelaktionär des Anbieters von digitalen Zahlungsdienstleistungen.

Der enorme Kurssturz der Wirecard-Aktie löste nun eine Liquidation von Aktien aus, die Braun als Sicherheit für ein 150 Mio. Euro umfassendes Darlehn der Deutschen Bank AG aus 2017 verpfändet hatte. Insgesamt waren dies 4,2 Millionen Aktien oder knapp die Hälfte der Beteiligung.

Rund 1,9 Mrd. Euro, in etwa ein Viertel der Bilanzsumme des Unternehmens, fehlen in den Kassen von Wirecard, die offenbar nicht mehr auffindbar sind. Dies bestätigte die Wirecard AG bereits in der letzten Nacht.

Markus Braun trat am Freitag von seinem Posten als CEO des Online-Payment Anbieters zurück, nachdem auch EY kein Testat für den Jahresabschluss 2019 ausstellen wollte.

Die Aktien, mit denen Braun das Darlehen (Margin-Loan) von der Deutschen Bank besicherte, hatten an dem Tag, an dem er sie 2017 verpfändete, einen Wert von 392 Mio. Euro.