Vodafone rückt mit 22 Mrd. Dollar Liberty-Deal der Telekom ordentlich auf die Pelle

In Europa ist Vodafone historisch als Wettbewerber im Bereich Mobile gestartet, unter anderem mit der Übernahme der Mannesmann-Mobilfunksparte D2 (inkl. Arcor), und hat im Laufe der Zeit auch das Festnetzgeschäft in Einzelmärkten weiter ausgebaut.

Die Akquisition einzelner europäischer Vermögenswerte von Liberty Global ermöglicht den Briten durch den Trend zur Konvergenz von Mobilfunk und Festnetz ganz neue Produkt-Bundle, bislang klar eine Domäne der Bonner.

In Deutschland trifft der Deal daher insbesondere die Deutsche Telekom AG und den Wettbewerber Telefonica Deutschland Holding AG, eine Tochtergesellschaft des spanischen Carriers Telefonica.

Die Unitymedia Group ist in Deutschland in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen aktiv und bedient 7,2 Millionen Kunden mit Kabel-TV, Internet, Festnetz und Mobilfunk Services.

Bei Timotheus Höttges, amtierender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG, dürfte die Ankündigung der Briten eine echte Schockstarre ausgelöst haben, insbesondere beim Thema Konvergenz von Mobilfunk und Festnetz.

Höttges hatte gerade selbst einen Mega-Deal mit der Fusion der beiden Mobilfunk-Carrier T-Mobile U.S. Inc. und Sprint Corp. auf den Weg gebracht. Auch dürfte er mit den jüngsten Ergebnissen seines Konzerns nicht sehr zufrieden sein.

Liberty Global verspricht sich vom Verkauf Kosteneinsparungen, wird allerdings die Assets in Belgien, Großbritannien (Virgin Media), Irland, Polen, der Schweiz und der Slowakei im Portfolio behalten.

Für die Vodafone Group ist das Geschäft in Europa seit längerer Zeit rückläufig. Das Deutschlandgeschäft ist dabei der nach Umsatz wichtigste Markt des britischen Telekommunikationsnetzbetreibers. Die Übernahme kommt also gerade recht. (lim/rem)