United Internet wird für 2014 viel zugetraut
Internet-Provider
Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten 2013 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,7 Prozent auf 1,96 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) wuchs in Relation zum Umsatz gar überproportional um 24,5 Prozent auf 210,6 Mio. Euro.
Auf jede Aktie entfiel damit ein Nettoergebnis in Höhe von 0,69 Euro nach 0,55 Euro in den ersten neun Monaten 2012. Der freie Cash-Flow wuchs ungeachtet der Erschließung neuer Geschäftsfelder und weiterer Übernahmen um acht Prozent auf 155,3 Mio. Euro.
Im Wesentlichen wurden Wachstum und Profitabilität durch Kundengewinne der United Internet, deren Kerngeschäft die 1&1 Internet AG ist, getrieben. 1,23 Millionen Verträge schloss man in den ersten neun Monaten ab. Davon waren 900.000 organisch und 330.000 durch die Übernahme des spanischen Webhosters Arsys bedingt. Angesichts der positiven Entwicklung hält United Internet an der Prognose für den Verlauf des Gesamtjahres 2013 fest. Der Umsatz soll um zehn Prozent wachsen, während das EBITDA die Marke von 500 Mio. erreichen soll.
Markt und Wettbewerb
Das Geschäft mit Hochgeschwindigkeits-Internetzugängen wächst in Deutschland kontinuierlich, zeigt mittlerweile aber erste Sättigungstendenzen, so dass sich der Preiskampf in Zukunft noch weiter verschärfen könnte. United Internet konkurriert in Sachen Breitband-Zugangsservices unter anderem mit T-Online, Vodafone und freenet. Bei den Geschäftskunden, wobei sich United Internet auf kleinere und mittlere Unternehmen konzentriert, steht die Gesellschaft zusätzlich mit Telefonica Deutschland und QSC im Wettbewerb.
Im Portalgeschäft ist United Internet über GMX und Web.de in Deutschland ein großer Anbieter auf Augenhöhe mit Portalen wie Bild.de und Spiegel.de. Im Freemail-Bereich sehen sich GMX und Web.de insbesondere der Konkurrenz von Gmail gegenüber. Im europäischen Hosting-Geschäft konkurriert United Internet unter anderem mit dem von der Deutschen Telekom übernommenen Web Hoster Strato.
Wachstumspotenzial ist vor allem im Bereich von Cloud-Diensten vorhanden. Hier wird United Internet vornehmlich durch Übernahmen wachsen können, um sich auch in diesem Bereich als relevanter Player zu etablieren.
Ausblick
Mit Veröffentlichung der Neunmonats-Ergebnisse bestätigte die United Internet AG auch die Prognose für das laufende Geschäftsjahr: Der Umsatz soll um zehn Prozent zulegen. Auch beim Ergebnis werden Zuwächse erwartet: Das EBITDA aus etablierten Geschäftsfeldern soll 2013 auf ca. 500 Mio. Euro steigen. In einem vorherigen Ausblick hatte das Unternehmen bereits verkündet, dass davon etwa 20 Prozent zur Finanzierung der Anlaufverluste aus dem weiteren Aufbau der neuen Geschäftsfelder - 1&1 Do-It-Yourself Homepage und De-Mail - eingesetzt werden. Das Ergebnis je Aktie des Internet-Providers wird sich voraussichtlich zwischen 1,00 und 1,10 Euro bewegen.
Bewertung
Analysten der Berenberg Bank empfehlen, die Aktie von United Internet zu kaufen. An der Börse notieren die Papiere des Unternehmens aktuell bei 31,28 Euro. Damit ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 6,07 Mrd. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt für 2014 bei 22,69. Für 2015 wird es mit 18,54 angegeben; für 2016 mit 15,48.
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