United Internet übt sich in Zurückhaltung

Donnerstag, 13. März 2008 um 13:24

Im Gesamtjahr 2007 kletterte das EBITDA um 39,6 Prozent von 221,2 Mio. Euro auf 308,8 Mio. Euro. Vor Steuern (EBT) verdiente United Internet 234,5 Mio. Euro oder 36,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Jedoch enthalte das EBT verschiedene Einmaleffekte in Höhe von zwei Mio. Euro. Pro Aktie blieben 0,64 Euro in den Kassen zurück. 52,4 Prozent mehr, verglichen mit den 0,42 Euro Gewinn pro Aktie im Geschäftsjahr 2006.

Die Zahl der Kundenverträge stieg im Jahresverlauf von 6,31 Millionen Kunden Ende 2006 auf 7,23 Millionen Kunden Ende 2007. Der Zuwachs war dabei in allen Bereichen nahezu gleich stark. Am meisten Kunden verzeichnete United Internet nach wie vor beim Webhosting, hier zählte das Unternehmen 3,21 Millionen Kunden.

Markt und Wettbewerb


Das Geschäft mit Hochgeschwindigkeits-Internetzugängen wächst in Deutschland kontinuierlich. Viele Anbieter stürzen sich auf diesen Wachstumsmarkt und verschärfen den Preiskampf. Aber die Aussichten sind günstig. Nach einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste (WIK) soll die DSL-Penetration deutscher Haushalte bis 2010 auf 56 Prozent steigen, 2015 werde dieser Wert bei 72 Prozent liegen. Hinzu kommt der Vormarsch der Internettelefonie, die das Festnetz bis 2020 verdrängt haben soll. United Internet konkurriert in Sachen Breitband-Zugangsservices unter anderem mit T-Online, Arcor, freenet und Hansenet über die Marke Alice. Bei den Geschäftskunden, wo sich United Internet auf kleinere und mittlere Unternehmen konzentriert, steht die Gesellschaft zusätzlich mit Telefonica Deutschland und Colt Telecom, QSC und MCI (Verizon Deutschland) im Wettbewerb.

Im Portalgeschäft ist United Internet über GMX und Web.de in Deutschland Marktführer vor Bild.de und Spiegel.de. Hier wird ein Großteil des Umsatzes über Online-Werbung erzielt, der für die nächsten Jahre gute Wachstumsmöglichkeiten eingeräumt werden. Das gesamte Segment Produkte ist neben Deutschland in Österreich, Großbritannien, Frankreich und den USA / Kanada am Start. Allein der europäische Markt weist im Hosting-Segment ein großes Wachstumspotential auf. An dieser Stelle zeigt sich die angestrebte Internationalisierung des Geschäfts sehr deutlich, was aber auch für Outsourcing und Online-Marketing gilt. Regionaler Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeiten sind die westeuropäischen Länder.

Ausblick


Für das Geschäftsjahr 2008 erwartet United Internet ein ähnlich starkes Geschäftsjahr. Analysten rechnen für das laufende Jahr 2008 im Schnitt mit einem Umsatz von 1,48 Mrd. Euro, wobei sich der Nettogewinn bei 0,69 Euro je Aktie bewegen soll.

Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 1,78 Mrd. Euro und der Nettogewinn auf 0,80 Euro je Anteil klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung


Zuletzt wurden United Internet-Anteile leichter bei 12,03 Euro in Frankfurt gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund drei Mrd. Euro für den deutschen Internetkonzern ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17. Gleichzeitig wird United Internet mit dem zweifachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Experten bei Equinet Institutional empfehlen United Internet-Anteile nach den jüngsten Zahlen weiterhin zum Kauf. Aufgrund der etwas schwächeren Zuwachsraten bei den DSL-Kundenzahlen habe man das Kursziel für die Papiere leicht von 19,75 auf 19,00 Euro nach unten revidiert. Im Vergleich zu Rivalen sei United Internet aber sehr profitabel, so der allgemeine Tenor. Gleichzeitig glauben die Equinet-Analysten daran, dass sich United Internet bei der Konsolidierung im Breitbandmarkt letztendlich durchsetzen werde.

Bei SES Research sieht man United Internet-Aktien ebenfalls als Kauf. Die Analysten verweisen auf das derzeit interessante Bewertungsniveau sowie die hohe Prognosesicherheit, wobei die Analysten von einem weiteren Wachstum bei United Internet ausgehen. Im Konsolidierungsprozess auf dem deutschen Breitbandmarkt dürfte United Internet eine aktive Rolle spielen, sind die SES-Experten überzeugt.

Auch bei Merrill Lynch sieht man United Internet-Anteile in einem positiven Licht. Die Analysten bekräftigten zuletzt nochmals ihre Kaufempfehlung für den Wert und sehen ein Kursziel von 21 Euro für die Papiere. Neue Impulse verspricht sich Merrill Lynch von einer möglichen Übernahme von freenet. Entsprechende Synergieeffekte durch eine Übernahme schätzen die Investmentbanker auf fünf Euro je Aktie.

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