United Internet treibt Konsolidierung voran

Freitag, 30. November 2007 um 12:26

Der Bereich Online-Marketing legte ebenfalls zu. Hier kletterten die Erlöse um 28,6 Prozent auf 157,0 Mio. Euro. Das EBITDA zog sogar um 132,7 Prozent auf 15,0 Mio. Euro an. Erfreuliches berichtet United Internet auch in der Produkt-Sparte. Das Geschäft rund um die Marken 1&1, GMX und Web.de zog um 26,8 Prozent auf 915,5 Mio. Euro an. Der operative Gewinn der Produkt-Sparte kletterte um 21,7 Prozent auf 167,9 Mio. Euro.

Markt und Wettbewerb


Das Geschäft mit Hochgeschwindigkeits-Internetzugängen wächst in Deutschland kontinuierlich. Viele Anbieter stürzen sich auf diesen Wachstumsmarkt und verschärfen den Preiskampf. Aber die Aussichten sind günstig. Nach einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste (WIK) soll die DSL-Penetration deutscher Haushalte bis 2010 auf 56 Prozent steigen, 2015 werde dieser Wert bei 72 Prozent liegen. Hinzu kommt der Vormarsch der Internettelefonie, die das Festnetz bis 2020 verdrängt haben soll. United Internet konkurriert in Sachen Breitband-Zugangsservices unter anderem mit T-Online, Arcor Freenet/Stratound Hansenet über die Marke Alice. Bei den Geschäftskunden, wo sich United Internet auf kleinere und mittlere Unternehmen konzentriert, steht die Gesellschaft zusätzlich mit Telefonica Deutschland und Colt Telecom, QSC und MCI (Verizon Deutschland) im Wettbewerb.

Im Portalgeschäft ist United Internet über GMX und Web.de in Deutschland Marktführer vor Bild.T-Online. Hier wird ein Großteil des Umsatzes über Online-Werbung erzielt, der für die nächsten Jahre gute Wachstumsmöglichkeiten eingeräumt werden. Das gesamte Segment Produkte ist neben Deutschland in Österreich, Großbritannien, Frankreich und den USA / Kanada am Start. Allein der europäische Markt weist im Hosting-Segment ein großes Wachstumspotential auf. An dieser Stelle zeigt sich die angestrebte Internationalisierung des Geschäfts sehr deutlich, was aber auch für Outsourcing und Online-Marketing gilt. Regionaler Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeiten sind die westeuropäischen Länder.

Ausblick


Für das laufende Geschäftsjahr 2007 visiert United Internet im DSL-Geschäft die Marke von 500.000 Neukunden an. Insgesamt rechnet United Internet, ausgenommen einmaliger Effekte, mit einem Ergebniswachstum von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Analysten kalkulieren für das laufende Jahr 2007 mit einem Jahresumsatz von 1,49 Mrd. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 0,75 Euro je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2008 soll der Umsatz auf 1,79 Mrd. Euro und der Nettogewinn auf 0,84 Euro je Aktie klettern, wenn es nach den Durchschnittsprognosen der Analysten geht.

Bewertung


Zuletzt wurden United Internet-Aktien in Frankfurt weiter freundlich bei knapp 16 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund vier Mrd. Euro für den Web-Hoster und die Nummer zwei im deutschen DSL-Markt ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 19. Gleichzeitig wird United Internet mit dem 2,7-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten der Citigroup stufen United Internet-Papiere zuletzt weiterhin mit „kaufen“ ein und halten an ihrem Kursziel von 19 Euro fest. Die Citibanker verwiesen unter anderem auf die Beteiligung an Drillisch und die damit verbundene Vermarktungskooperation bei DSL- und Mobilfunkprodukten. Die Analysten sehen Drillisch auch als Schlüsselpartner für eine Übernahme von freenet.

Die Experten der WestLB halten ebenfalls an ihrer Kaufempfehlung für United Internet-Papiere fest. Dabei sehen die WestLB-Experten ein Kursziel von 19,50 Euro für den Wert. Die Beteiligung an Drillisch werten die Analysten als Signal dafür, dass United Internet nach wie vor Interesse an der Übernahme von freenet habe. Durch die abgebrochenen Übernahmeverhandlungen mit freenet wurde deutlich, dass United Internet nicht jeden Preis akzeptieren werde, so die Analysten. Durch die Beteiligung an Drillisch und dem damit verbundenen Joint Venture habe sich United Internet eine bessere Verhandlungsposition verschafft, meinen die WestLB-Banker, die eine Aufspaltung von freenet erwarten.

Auch die Analysten bei Commerzbank Corporates & Markets empfehlen United Internet-Anteile weiterhin zum Kauf. An dem Kursziel von 19,50 Euro halten die Commerzbank-Analysten ebenfalls fest.

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Meldung gespeichert unter: United Internet, Hintergrundberichte, Telekommunikation

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