Umsatzrückgang bei elektronischen Komponenten

Dienstag, 11. November 2008 um 15:38

Die nächst höhere Wertschöpfungsstufe der elektronischen Komponenten, die Elektronischen Baugruppen, schlossen das vergangene Jahr mit einem geringen Minus von einem Prozent. Im laufenden Jahr wird sich der Umsatzrückgang um 3,3 Prozent auf 21,3 Mrd. Euro weiter fortsetzen. Auch für das kommende Jahr wird ein rückläufiger Markt mit einem Minus von 1,6 Prozent erwartet, so die Prognose der ZVEI-Marktexperten.

Die Änderungen des Wechselkurses des Euro gegenüber dem US-Dollar bedingen wie bereits in den vergangenen Jahren unterschiedliche Wachstumsraten. Daher fällt das internationale Wachstum in Euro berechnet geringer aus.

Rückläufiger Umsatz der Regionen Europa, Mittlerer Osten, Afrika

Das vergangene Jahr schlossen die Märkte Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) für elektronische Komponenten mit einem Minus von knapp vier Prozent auf 50,4 Mrd. Euro (69 Mrd. US-Dollar). Für 2008 sehen die ZVEI-Experten einen weiteren Umsatzrückgang von knapp fünf Prozent auf ein Marktvolumen von ca. 48 Mrd. Euro (70,6 Mrd. US-Dollar). Diese Entwicklung ist auf den immer noch starken Euro bei gleichzeitig schwächer werdendem US-Dollar und auf die als Folge der Finanzkrise abschwächende Nachfrage nach Konsumgütern zurückzuführen. Für 2009 rechnen die Marktexperten mit einem leichten Umsatzplus der EMEA-Märkte von einem halben Prozent, was einem Umsatz von 48,3 Mrd. Euro entspricht (70,9 Mrd. US-Dollar).

Weltmarkt weist in US-Dollar stabiles Wachstum auf

Der Weltmarkt für elektronische Komponenten wies 2007 ein Plus von knapp fünf Prozent mit einem Umsatz von 394 Mrd. US-Dollar auf. In Euro gerechnet entspricht das minus vier Prozent auf 287 Mrd. Euro. Im laufenden Jahr wird der Weltmarkt um knapp vier Prozent auf 409 Mrd. US-Dollar und 2009 um 3,6 Prozent auf 424 Mrd. US-Dollar wachsen. Diese positive Entwicklung ist im Wesentlichen auf den Umsatzanstieg bei den Halbleiter-Bauelementen zurückzuführen, deren Anteil knapp zwei Drittel der gesamten elektronischen Komponenten weltweit beträgt. Die Nachfrage in diesem Segment wird durch Sicherheits­anwendungen wie Fahrerassistenz­systeme und „Emergency Call“ sowie schadstoff- und verbrauchs­minimierende Systeme im Automobil generiert. Im Bereich Industrie-Elektronik wird das moderate Wachstum durch die Wachstumsbranchen der Photovoltaik, der energiesparenden elektrischen Antriebe und dem Medizinapparatebau gestützt.

Im Bereich Datentechnik sind die Haupttreiber nach wie vor tragbare PC sowie Desktop-PC. Des Weiteren zählen mobile Internetanwendungen, „Location-based-Services“ und die wachsenden Märkte in Entwicklungsländern zu den Wachs­tumstreibern. Der Bereich Konsum-Elektronik wird auf dem Weltmarkt einen positiven Wachstumsbeitrag liefern; im Wesentlichen getrieben von der Nachfrage nach Spielekonsolen und nach Fernsehern mit Flachbildschirmen.

Industrie- und Kfz-Elektronik mit Umsatzplus

Die Kfz-Elektronik dominiert wie auch in den vergangenen Jahren unter den verschiedenen Produktbereichen. Der inländische Umsatz beträgt im laufenden Jahr knapp 6,7 Mrd. Euro. Es folgt die Industrie-Elektronik mit einem Umsatzvolumen von 3,6 Mrd. Euro, und die Datentechnik mit 3,4 Mrd. Euro Umsatz. Die Industrieelektronik profitiert derzeit noch von der erhöhten Nachfrage aus der Photovoltaik und der Medizintechnik, während die Nachfrage aus dem Maschinenbau stark zurückgegangen ist. Die Telekommunikation wird das laufende Jahr wie bereits 2007 mit einem massiven Umsatzrückgang von über 20 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro schließen. Wesentliche Ursachen sind Standortschließung eines großen Mobilfunkherstellers Anfang des Jahres und Produktions­verlagerungen.

Nach den Prognosen des ZVEI werden 2008 und 2009 nur zwei Bereiche mit einem Plus abschließen können: Die Kfz-Elektronik mit plus 2,1 Prozent 2008 und 1,6 Prozent 2009 und die Industrie-Elektronik mit plus 2,4 Prozent im laufenden und einem Prozent Wachstum im kommenden Jahr. Die Anteile der Kfz- und der Industrie-Elektronik am Gesamtmarkt der Bauelemente werden damit weiter steigen. Alle anderen Bereiche wie die Datentechnik, die Konsum-Elektronik und die Telekom­munikation werden wie bereits 2007 auch in diesem und im kommenden Jahr Umsatzrückgänge aufweisen.

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