Twitter: Mit schnörkelloser Schnelligkeit Nachrichten verbreiten

Freitag, 30. Januar 2009 um 15:59

Zurzeit nutzen rund sechs Millionen Menschen Twitter. Die Nutzerzahl des 2006 gegründeten amerikanischen Unternehmens wächst aber mit einer Rate von 600 Prozent im Jahr; jeden Tag kommen zwischen 5.000 und 10.000 neue Nutzer hinzu, wie das Marktforschungsunternehmen Hubspot in seinem ersten „State of the Twittersphere“ ermittelt. Der Wert von Twitter soll zwischen 200 Mio. und 250 Mio. US-Dollar taxiert werden. Geld gibt es derzeit jedoch allein durch Venture Capital-Geber. Für Twitter ist die Liquiditätshilfe aus Venture Capital-Kreisen ein wichtiges Signal. Dem jungen Unternehmen fehlen trotz zahlreicher Nutzer bisher jegliche Einnahmen. Allerdings sollen die Twitter-Chefs vorher zahlreiche Klinken geputzt haben.  Im November 2008 war bekannt geworden, dass eine Übernahme von Twitter durch Facebook nach Unstimmigkeiten über den Preis gescheitert war. Die Internet-Community Facebook, in die sich Microsoft für eine Rekordsumme mit knapp 1,6 Prozent beteiligt hat, habe Gerüchten zufolge 500 Mio. US-Dollar für den kompletten Einstieg bei Twitter geboten. Von Seiten Twitters hieß es, man wolle sich jedoch zunächst auf die Optimierung des Geschäftsmodells konzentrieren. Dazu könnte auch die Erschließung einer ersten eigenen Einnahmequellen zähle

Twitter – Für Unternehmen

Twitter ist nich nur eindimensional, um Meldungen, die ein einzelner postet, zu veröffentlichen. Als registrierter Nutzer kann man auch Meldungen von einzelnen Nutzern verfolgen und abonnieren. Genauso ist es möglich, in Nachrichten an einen bestimmten ausgewählten Verteiler zu senden. Voraussetzung hierfür ist allein, dass Sender und Empfänger jeweils selbst bei Twitter angemeldet sind. Das ganze macht es auch für Unternehmen interessant, Twitter als Kommunikationskanal in den Marketing-Mix aufzunehmen. Die Nachrichten beispielsweise, die der neue US-Präsident Barack Obama während seines Wahlkampfes veröffentlichte, wurden von mehr als 100.000 Menschen verfolgt – quasi in Form eines Kurznachrichten-Abos des damaligen Präsidentschaftskandidaten.


Reizvoll für Unternehmen:  Die  Plattformunabhängigkeit und die wachsende Empfängergruppe. Bahnkunden werden per Twitter über Verspätungen informiert, die Entwicklungsabteilung lässt interessierte Kunden an neuen Erkenntnissen teilhaben und Bankkunden werden die aktuellen Zinssätze per Twitter mitgeteilt. Damit Unternehmen aber nicht einfach blind drauflos  zwitschern, sollten sie sich im Vorfeld strategisch die Frage stellen, was durch Twitter und die darüber veröffentlichten Textbotschaften erreicht werden soll. Regeln für ein Twitter-Marketing können zum Beispiel auf den Seiten des Blogs twitip.com abgerufen werden. Auch wenn die Botschaften wie "Erst denken, dann promoten" oder "Planen Sie Ihre Nachricht" zunächst einmal banal klingen, so sind sie doch ein Schlüssel zum Erfolg. Auch die Computerwoche äußert sich in diesem Kontext ähnlich: „Sollten Sie sich zum Twittern entschieden haben, definieren Sie zunächst Ihre Stärken. Ihre Idealvorstellung sollte es sein, sich als Meinungsmacher auf einem Fachgebiet zu etablieren.“

Ganz eigene Erfahrung macht auch der Elektronikhersteller Canon mit seinem Twitter-Account, der  unter http://twitter.com/canon abgerufen werden kann. So äußert Kodak-Manager Jeff Hayzlett in einem Interview mit Focus Online: „Es ist beeindruckend, wie effektiv Twitter ist. […] Zum Beispiel fotografierte Malia, die Tochter des Präsidenten Obama, während der Inauguration mit ihrer Kamera das Konzert der Jonas-Brothers. Sofort bekam ich 30 oder 40 Nachrichten, dass Malia eine unserer Kameras benutzte. Wir fingen sofort an, diese Nachricht über Twitter weiterzuverbreiten – und die Story landete sogar in der New York Times. Die Verkäufe gingen sofort in die Höhe.“

Letztlich wird sich zeigen, ob Twitter tatsächlich ein spannendes Instrument für Unternehmen wird. Aktuell ist der Dienst in aller Munde und kann an Reputation hinzugewinnen. Doch das war bei den großen Geschwistern von Twitter, den Blogs, ähnlich. Davon gibt es heute auch jede Menge. Als neue Form der Kommunikation für Unternehmen haben sie sich bis heute jedoch nicht herauskristallisieren können. Allenfalls bilden sie eine Ergänzung. Sollte Twitter das schaffen, so wäre mehr erreicht, als man vor drei Jahren hätte denken können.

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