Tagesschau-App nimmt neue Hürde - Unmut bei Springer

Donnerstag, 7. Januar 2010 um 18:07

Wie man bei der Axel Springer AG (WKN: 550135) diese Nachricht aufnahm, ist noch nicht bekannt. In der Vergangenheit hatte die Unternehmensgruppe zu den schärfsten Kritikern der ARD gehört. Grund ist weniger das geplante Angebot an sich sondern dessen Kostenfreiheit. Normalerweise zahlen Kunden im App Store von Apple einmalig einen bestimmten Betrag für den Download einer Anwendung. Springer erhebt allerdings für verschiedene Applikationen im Nachrichtenbereich eine Gebühr für die weitere Nutzung. Auf diese Weise will das Medienunternehmen neue Einnahmequellen erschließen, um das zuletzt schwächelnde Werbegeschäft aufzufangen. Die größte Gefahr für diese Pläne geht dabei indessen von kostenlosen Angeboten gleichen oder ähnlichen Inhaltes aus.

Daher sprach man bei Springer in der Vergangenheit von einer „Wettbewerbsverzerrung“, da die ARD Einnahmen aus GEZ-Gebühren erhalte, über welche private Anbieter nicht verfügen. Zudem wies Springer darauf hin, dass in der Vergangenheit öfter über zu geringe GEZ-Gebühren geklagt worden sei. Daher erscheine eine kostenfreie Applikation umso merkwürdiger. Auch der Bund der Steuerzahler sowie verschiedene Politiker sehen die Ambitionen der ARD kritisch. Neben der Frage nach der ordnungsgemäßen Verwendung der GEZ-Gebühren steht aber auch die Definition des Bildungsauftrages zur Debatte. Nach Ansicht der ARD, die an der Applikation bis jetzt festhält, scheint sich dieser auch auf das iPhone zu erstrecken. (kat/rem)

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