Systaic positioniert sich für die Zukunft

Donnerstag, 12. November 2009 um 13:47
Systaic

(IT-Times) - Der Düsseldorfer Solarspezialist systaic AG (WKN: A0JKYP) sieht sich wieder im Aufwind, nachdem die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr wieder deutlich gesteigert werden konnten. Mit dem Anfang Oktober getätigten Zukauf will Systaic zudem seine Profitabilität weiter erhöhen.

Solarwatt-Zukauf soll Kosten senken


Mit der Übernahme der Solarwatt Cells holt sich systaic weiteres Know-how im Bereich mono- und multikristalliner Solarzellen ins Haus. Schon in einem Jahr soll sich der Kaufpreis amortisiert haben, wobei das Management mit Einsparungen im Millionenbereich rechnet. Systaic erhofft sich dabei insbesondere Kosteneinsparungen beim Bezug von Solarzellen. Denn Solarwatt Cells ist einer der wenigen Hersteller weltweit, der entsprechende Solarzellen mit hoher Qualität für die von Systaic passenden Formate liefern kann. Systaic kann damit auf Spezialanfertigungen von anderen Herstellern verzichten, da diese Zellen künftig im eigenen Werk produziert werden.

Auch sonst blickt das Unternehmen in die Zukunft, da die Nachfrage nach integrierten Energiedachsystemen, die nicht nur Strom, sondern auch Wärme erzeugen weiter steigen dürfte. "Wir gehen davon aus, auch im nächsten Jahr schneller als der Markt wachsen zu können", sagte Michael Pack, systaic-Vorstand im Rahmen der jüngsten Quartalspressekonferenz.

In Börsenkreisen hält man im nächsten Jahr einen Jahresumsatz von 350 Mio. Euro sowie einen Nettogewinn von mehr als zehn Mio. Euro für möglich. Helfen dürfte dem Unternehmen dabei die nach wie vor hohe Nachfrage nach Zellen und Modulen im deutschen Solarmarkt, nachdem eine drastische Senkung der Einspeisevergütung, wie sie die FTP gefordert hatte, zunächst vom Tisch ist. Vielmehr dürfte Deutschland schon in diesem Jahr zum weltweit größten Solarmarkt aufsteigen und damit Spanien ablösen.

Marktforscher erwarten auch im nächsten Jahr fallende Preise


Dennoch muss sich auch systaic wie auch andere deutsche Solarspezialisten den Herausforderungen des Solarmarktes stellen. Vor allem der anhaltende Preisverfall bei Solarmodulen und -Zellen könnte sich infolge des herrschenden Überangebots im nächsten Jahr weiter fortsetzen, wenn es nach den Prognosen von Marktforschern (iSuppli) geht. Diesen Herausforderungen muss sich auch systaic stellen, auch wenn das Unternehmen mit seinem Engagement bei Solarmodulen für Auto-Schiebedächer ein heißes Eisen im Feuer hat.

Allerdings dürfte es noch eine ganze Weile dauern, bis sich Elektroautos und damit auch Solardächer für Fahrzeuge am Markt durchsetzen und systaic die Früchte seiner Arbeit einfahren kann…

Kurzportrait

Die in Düsseldorf ansässige systaic AG sieht sich als eines der führenden Systemhäuser für Solarstromlösungen in Deutschland. Das Unternehmen hat sich dabei insbesondere auf effiziente und zugleich ästhetische Solarstromlösungen spezialisiert.

Kernprodukt des im Jahre 2004 gegründeten Unternehmens ist das systaic Energiedach für Gebäude, ein mehrfach ausgezeichnetes Energiesystem zur Erzeugung von Strom und Wärme. Im Geschäftsbereich Energiedach entwickelt, produziert, vermarktet und montiert das Unternehmen europaweit komplette Solarsysteme, die sich hinsichtlich Technologie und Erscheinungsbild von vergleichbaren Solardächern unterscheiden sollen. Denn das Energiedach von Systaic erzeugt nicht nur Strom, sondern liefert auch Wärme durch eine solarthermische Funktionsfähigkeit.

Im Geschäftsbereich Solarkraftwerke bündelt das Unternehmen sein Geschäft rund um die Tochter Enerparc AG. Mit der neuen Tochter will systaic vor allem Chancen im Bereich Kraftwerksanlagenbau im Megawattbereich wahrnehmen. An Enerparc hält Systaic 75,5 Prozent der Anteile.

Mit der Webasto Solar GmbH, ein Joint Venture zwischen systaic und dem Automobilzulieferer Webasto AG, bearbeitet das Unternehmen den Markt für Solardächer für die Automobilindustrie. Die Einheit Systaic Automotive hat sich daher auf die Entwicklung und Produktion von entsprechenden Solardächern für Fahrzeuge spezialisiert und ist nach Firmenangaben der weltweit einzige Serien-Hersteller dieser Produkte. An der Webasto Solar hält Systaic 67,5 Prozent der Anteile und damit die Mehrheit. Im Herbst 2009 verstärkte sich Systaic mit der Übernahme der Solarwatt Cells GmbH.

Neben dem Hauptsitz in Düsseldorf betreibt das Unternehmen noch eine Produktionsanlage für Solarmodule in Landsberg am Lech mit einer Jahreskapazität von 40 Megawatt. Daneben ist Systaic mit eigenen Niederlassungen in Griechenland, Spanien, Italien, Frankreich, Portugal und in den USA vertreten.

Zahlen

Im dritten Quartal 2009 erzielte systaic einen Umsatz von 72,19 Mio. Euro und konnte somit den Vorjahreswert von 59,02 Mio. Euro übertreffen. Es wurde ein EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von 5,44 Mio. Euro ausgewiesen (2008: 3,18 Mio. Euro). Der Nettogewinn summierte sich auf 2,13 Mio. Euro bei einem Gewinn je Aktie von 19 Cent. Im Vorjahreszeitraum lagen beide Kennzahlen bei 1,64 Mio. Euro bzw. bei 21 Cent. Der Umsatz der ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres summierte sich auf 193,14 Mio. Euro (2008: 128,71 Mio. Euro). Das EBIT betrug mit 9,24 Mio. Euro und übertraf damit den Vorjahreswert von 6,18 Mio. Euro. Hinsichtlich des Nettoergebnisses wies systaic 2,47 Mio. Euro aus, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 3,01 Mio. Euro. Je Aktie schrumpfte der Gewinn von 48 Cent auf nunmehr 30 Cent. Zum 30. September 2009 betrug der Free Cash-Flow plus 13,15 Mio. Euro (2008: minus 54,4 Mio. Euro). Der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit lag bei plus 14,58 Mio. Euro nach minus 41,7 Mio. Euro im Vorjahr. Nach Angaben von systaic habe man insbesondere von Geldeingängen aus Projekten sowie einer Reduktion des Working Capitals im zweiten Quartal 2009 profitiert.

Meldung gespeichert unter: Systaic, Hintergrundberichte, Solartechnik

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