SunPower zieht die Kostenbremse - Unternehmen hofft auf fallende Rohstoffpreise

Montag, 13. August 2012 um 13:32
SunPower

(IT-Times) - Die Aktien des US-Solarkonzerns SunPower präsentierten sich nach den jüngsten Zahlen deutlich schwächer, nachdem das Unternehmen seinen Umsatzausblick für das laufende Jahr 2012 senken musste.

Nach wie vor dominieren Überkapazitäten den weltweiten Solarmarkt, fast alle Branchengrößen schreiben aufgrund des Preisverfalls in der Industrie rote Zahlen - auch SunPower. Der US-Solarkonzern, an dem der Ölkonzern Total die Mehrheit hält, will durch Kostensenkungen und sein Leasing-Programm SunPower Lease für Wohndächer zurück in die Gewinnzone.

Citigroup und Credit Suisse stellen 325 Mio. Dollar bereit


Für sein Leasing-Programm SunPower Lease hat das Unternehmen mit der Citigroup und Credit Suisse zwei starke Partner gewinnen können, welche insgesamt 325 Mio. US-Dollar an Finanzierungsvolumen für das SunPower-Programm zur Verfügung stellen wollen. Hauseigentümer und Wohnungsbesitzer können dadurch in den Genuss von einer Nullprozent-Finanzierung kommen, wenn sie sich für ein 20-jähriges Leasing-Abkommen entscheiden.

SunPower (Nasdaq: SPWRA, WKN: A0HHD1) stellt die hierfür notwendigen Solarmodule zur Verfügung und garantiert die Performance, während der Hausbesitzer seine Dachflächen für die Bestückung mit Solarmodulen zur Verfügung stellt. Dieses Konzept hat sich bewährt, inzwischen generiert das Geschäft bis zu 25 Prozent des Umsatzes, so SunPower-Finanzchef Charles Boynton. Das Unternehmen hat inzwischen mehr als 10.000 solcher Leasing-Verträge in Nordamerika unter Dach und Fach bringen können, heißt es aus dem Unternehmen.

SunPower will Produktionskosten auf 1,10 Dollar/Watt drücken


Neben der Expansion in neue Märkte wie Südafrika sollen vor allem Kostenreduktionen dafür sorgen, dass wieder schwarze Zahlen geschrieben werden. Die entsprechende Roadmap sieht vor, dass die Produktionskosten pro Watt bis Jahresende auf 1,10 US-Dollar bei den Modulen sinken. Damit schraubt SunPower sein Kostenziel nochmals nach oben, nachdem zunächst Produktionskosten von 1,25 Dollar pro Watt bis Ende 2012 anvisiert waren.

Um die Kosten zu reduzieren, will SunPower seine Produktionskapazitäten auf den Philippinen weiter konsolidieren. Zudem hofft SunPower durch die Modernisierung seiner bestehenden Produktionslinien auf sinkende Kosten. Sinkende Rohmaterialpreise (Solar-Wafer etc.) sollen ebenfalls ihren Teil dazu beitragen, dass das die Herstellungskosten deutlich sinken.

Marktforscher: Preise werden im zweiten Halbjahr 2012 um elf Prozent sinken


Kostensenkungen sind auch dringend notwendig, will SunPower mittelfristig wieder in die Gewinnzone. Zwar dürfte sich der Preisverfall bei Solarmodulen in 2012 verlangsamen, eine echte Stabilisierung erwarten die Marktforscher aus dem Hause IHS iSuppli aber erst in 2013.

Insgesamt erwarten die IHS-Analysten Ende 2012 Modulpreise von 0,70 US-Dollar pro Watt, womit die Preise damit weiter unter den von SunPower anvisierten Herstellungskosten liegen würden.

Kurzportrait

Der im kalifornischen San Jose ansässige Solarkonzern SunPower Corporation wurde ursprünglich im April 1985 gegründet. Das Unternehmen ist ein vertikal integrierter Solarkonzern, der sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Herstellung und im Vertrieb von Solarzellen, Solarmodulen sowie Inverter engagiert ist.

SunPower operiert aus zwei Geschäftsbereichen heraus: Komponenten und Systeme. Die Einheit Komponenten verkauft unter anderem Solarzellen, Solarmodule und Inverter. Verkauft werden die Solar-Produkte an Händler, als auch an Installateure und Systemanbieter. Gefertigt werden die Solar-Produkte unter anderen in den eigenen Fertigungsfabriken auf den Philippinen. Daneben werden SunPower-Produkte auch von einem Dritthersteller in China produziert. Die Einheit (SP Systems) entwickelt und fertigt großflächige Solarprojekte. Insgesamt ist SunPower in verschiedenen Absatzmärkten aktiv. So vertreibt SunPower seine Produkte sowohl in Nordamerika, als auch in Asien und Europa.

Der Geschäftsbereich Systeme ist für den Vertrieb Solarsysteme verantwortlich. Der Servicebereich umfasst verschiedene Aufgaben, wie die Entwicklung komplexer Solaranlagen, sowie deren Finanzierung und Konstruktion, sowie Systemintegration. Zu den Produktangeboten der Gesellschaft gehören neben Aufdachsysteme, auch Boden- und Nachführsysteme. Wartung und Überwachung der installierten Solarangaben runden das Serviceangebot von SunPower ab.

Im Januar 2007 verstärkte sich SunPower durch die Übernahme von PowerLight Corporation. Im Januar 2008 verstärkte sich SunPower durch die Übernahme des italienischen Systemintegrators Solar Solutions. Daneben hält SunPower eine 40%ige Beteiligung an der südkoreanischen Woongjin Energy. Im April 2009 schloss SunPower die Übernahme von Tilt Solar ab. Ende März 2010 schloss SunPower die Übernahme der europäischen SunRay ab. Gleichzeitig schloss SunPower im Frühjahr 2010 ein Joint Venture im Bereich Fertigung mit der taiwanischen AU Optronics. In 2011 stieg der Ölkonzern Total bei SunPower ein und sicherte sich für 1,38 Mrd. Dollar 60 Prozent der Anteile.

Zahlen

Für das vergangene zweite Quartal 2012 meldet SunPower einen leichten Umsatzanstieg auf GAAP-Basis auf 595,9 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 592,3 Mio. Dollar im Jahr vorher. Dabei musste SunPower seinen Nettoverlust von 84,2 Mio. Dollar oder 71 US-Cent je Aktie ausweisen, nach einem Profit von 147,9 Mio. Dollar oder 1,51 Dollar je Aktie in der Vorjahresperiode.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte SunPower einen Nettogewinn von acht US-Cent je Aktie realisieren und damit die Markterwartungen der Analysten deutlich übertreffen. Diese hatten im Vorfeld mit einem Verlust von neun US-Cent je Aktie gerechnet. Nachdem die Nachfrage nach Solarmodulen von großen Versorgern zuletzt zurückging, hat sich SunPower auf Konsumenten konzentriert. Vor neun Monaten hat SunPower sein Leasing-Programm ins Leben gerufen, wonach das Unternehmen Solaranlagen für Dachflächen auf Wohnungen und Wohnhäusern vermietet. Inzwischen generiert das Geschäft bis zu 25 Prozent des Umsatzes, so SunPower-Finanzchef Charles Boynton.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: SunPower, Hintergrundberichte, Solartechnik

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