SunEdison-Desaster wirft dunkle Schatten auf die Solarbranche - kommen First Solar, JinkoSolar & Co unter die Räder?

(IT-Times) - Am Vortag sorgte SunEdison und dessen YieldCo-Tochter Terraform Global für einen Paukenschlag an der Wall Street. Terraform bestätigte in einem Filing gegenüber der Börsenaufsicht Liquiditätsprobleme beim Mutterkonzern SunEdison.

Terraform Global fürchtet, dass SunEdison Gläubigerschutz nach Kapitel 11 US-Konkursgesetz beantragen könnte, so das Finanzmagazin Barron`s. SunEdison-Aktien brachen daraufhin am Vortag um mehr als 50 Prozent ein.

SunEdison: US-Wertpapieraufsicht soll bereits ermitteln

Schon vor zwei Wochen warnte die SunEdison-Einheit Terraform Power - ebenfalls ein YieldCo - davor, dass sich die Veröffentlichung des eigenen 10-K-Geschäftsberichts verschiebt.

Inzwischen soll die US-Wertpapieraufsicht Securities & Exchange Commission (SEC) gegen SunEdison ermitteln, so das Wall Street Journal. Insbesondere soll es darum gehen, wie viel Geld die US-Solarfirma tatsächlich noch in der Kasse hat.

Schon Anfang März hatten sich Probleme bei SunEdison angedeutet, nachdem der Solarspezialist Vivint Solar das Fusionsabkommen mit SunEdison aufgelöst hatte. SunEdison wollte den Aufdach-Solarspezialisten im Vorjahr für 2,2 Mrd. Dollar in bar und in Aktien übernehmen, konnte aber offenbar seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen.

Was war passiert?

SunEdison hatte im Zuge seiner Wachstumsstrategie in den letzten ein bis zwei Jahren Verbindlichkeiten in Höhe von 11,0 Mrd. US-Dollar aufgetürmt, indem das Unternehmen erneuerbare Energieprojekte im großen Stil hinzukaufte und nach deren Fertigstellung an seine beiden YieldCos (Terraform Global und Terraform Power) verkaufte.

Zudem richtete SunEdison zwei interne Finanzbereiche (Warehouses) ein, in denen das Unternehmen Schulden in Höhe von 2,5 Mrd. Dollar ansammelte, um PV-Projekte zu entwickeln.