Stadt, Land, Frust: Zwei von drei Bürgern finden ihren Wohnort nicht digital

Digitalisierung: E-Government

Dienstag, 20. November 2018 um 11:34

Städtische Verwaltungen entlasten, mehr Fachkräfte auf dem Land
Für Stadt und Land erwarten die Menschen von der Digitalisierung jeweils unterschiedliche Effekte. Im städtischen Raum sehen die Bürger vor allem in der Entlastung der Verwaltung die größte Chance, da die Prozesse durch die Digitalisierung vereinfacht und beschleunigt werden können (74 Prozent).

Jeweils jeder Zweite sieht Vorteile in einer Reduzierung der Verkehrsbelastung (57 Prozent) und der Umweltbelastung (47 Prozent). Sechs von zehn (62 Prozent) erwarten, dass typische Probleme des städtischen Raums durch digitale Technologien gelöst werden. 

Im ländlichen Raum werden andere Schwerpunkte gesehen. Oben steht die Hoffnung, dass Gemeinden durch die Digitalisierung für Fachkräfte wie Ärzte oder Informatiker attraktiver werden. Sechs von zehn Menschen in Deutschland (59 Prozent) stimmen dieser Aussage zu.

Weitere Vorteile sieht mehr als die Hälfte darin, dass die Angebote im öffentlichen Nahverkehr verbessert werden können (57 Prozent) und mit der Digitalisierung gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land hergestellt werden (51 Prozent).

Für zwei von fünf Bundesbürgern (41 Prozent) lassen sich typische Probleme in ländlichen Gemeinden durch digitale Technologien lösen. Berg: „Viele ländliche Kommunen tun sich schwer mit der Digitalisierung. Digitalisierung braucht gerade auf kommunaler Ebene zweierlei: Einen ausgeprägten politischen Willen und starke Partner, die bei der Umsetzung helfen.“

Mehrheit fordert Online-Beteiligung bei Entscheidungen
Darüber hinaus haben Bürger auch konkrete Vorstellungen davon, wie das Leben in einer digitalen Stadt aussehen kann und möchten sich mehr beteiligen. Fast alle Befragten (94 Prozent) wollen stärker beteiligt werden. Besonders hoch im Kurs steht die Möglichkeit, konkrete Verbesserungen zur Steigerung der Lebensqualität am Wohnort online vorzuschlagen (74 Prozent).

Zwei Drittel (68 Prozent) würden gerne einen Mängelmelder nutzen, um auf Probleme im öffentlichen Raum hinzuweisen. Jeder Zweite (52 Prozent) möchte sich online an Planungs- und Entscheidungsprozessen in der Politik und Verwaltung beteiligen. 47 Prozent würden die Möglichkeit nutzen, in Bürgerhaushalten auf lokaler Ebene Vorschläge zur Verwendung von Steuereinnahmen einzureichen.

Drei von vier Bundesbürgern möchten Behördengänge online erledigen
Für Verwaltungsvorgänge stehen digitale Dienste besonders hoch im Kurs. Vier von fünf Bundesbürgern (86 Prozent) möchten etwa Katastrophenwarnungen der Behörden über das Smartphone empfangen. Drei Viertel (75 Prozent) würden gerne Behörden- und Verwaltungsangelegenheiten über das Internet erledigen, etwa den Wohnsitz ummelden oder Kindergeld beantragen. Zwei Drittel (66 Prozent) wollen per Internet wählen gehen. Ein Drittel (33 Prozent) würde die eigenen Daten zur Verfügung stellen, damit Behörden darauf zugreifen können.

„Wir müssen das Tempo auf dem Weg zum digitalen Staat erhöhen. Die Menschen wollen nicht mehr auf dem Amt anstehen oder wertvolle Zeit mit Papierkram vergeuden. Ein Blick nach Dänemark zeigt, wie von A bis Z fast alles digitalisiert werden kann und die Verwaltung bürgerfreundlicher wird“, sagt Berg. „Viele der bislang verfügbaren Angebote sind noch unnötig kompliziert. Deutschland braucht eine flächendeckende E-Government-Offensive.“

Um die Digitalisierung der Verwaltung und öffentlicher Dienstleistungen zu beschleunigen, findet vom 20. bis 22. November 2018 erstmals die Smart Country Convention statt. Sie wird vom Digitalverband Bitkom in Zusammenarbeit mit der Messe Berlin durchgeführt. Das dreitägige Event bringt alle relevanten Akteure aus Verwaltung, Politik, Digitalwirtschaft, Verbänden und Wissenschaft zusammen.

Als Kombination aus Kongress, Workshops, Expo und Networking widmet sich die Smart Country Convention der Digitalisierung von Städten, Gemeinden und des öffentlichen Raums. Dabei geht es sowohl um die digitale Verwaltung als auch um die Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen in den Bereichen Energie, Mobilität, Sicherheit, Abfall, Wasser, Bildung, Gesundheit und Wohnen.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.007 Personen ab 18 Jahren in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. 

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