Sony schafft die Wende

Freitag, 26. Oktober 2007 um 12:32

Das mit Abstand größte Segment ist Electronics. Hier werden unter anderem Audio- und Videoausrüstung (Fotoapparate, Kameras, DVD-/CD-/MP3-Player etc.), Batterien, Fernseher und Datenträger entwickelt, hergestellt sowie abgesetzt. Zu der Sparte gehört auch SonyEricsson, ein Joint Venture mit dem schwedischen Ericsson-Konzern, das Mobiltelefone herstellt. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Tokio und beschäftigt rund 150.000 Mitarbeiter. Ende 2007 verkaufte Sony sein Computerchip-Geschäft an die japanische Toshiba. Gleichzeitig brachte Sony auch seine Finanzeinheit Sony Financial Holdings an die Tokioter Börse, womit sich Sonys Beteiligung an der Tochter von 100 auf 60 Prozent reduzierte.

Zahlen


Der Umsatz wuchs im vergangenen Septemberquartal um 12,3 Prozent auf 2,08 Billionen Yen (18,113 Mrd. US-Dollar) und das operative Ergebnis ist im Vergleich zum Vorjahresquartal wieder positiv. Betrug das operative Ergebnis im zweiten Quartal 2006 noch minus 20,8 Mrd. Yen, verzeichnete Sony im zweiten Quartal des Fiskaljahres 2007 einen Gewinn von 90,5 Mrd. Yen (787 Mio. Dollar).

Der Gewinn vor Steuern stieg auf 87,9 Mrd. Yen (765 Mio. Dollar). Der Nettogewinn kletterte von 1,7 Mrd. Yen auf 73,7 Mrd. Yen (641 Mio. Dollar). Die Steuerquote betrug im zweiten Quartal 39,7 Prozent bei einer Steuerzahlung von 34,9 Mrd. Yen (304 Mio. Dollar). Pro Aktie realisierte Sony einen verwässerten Nettogewinn von 70,09 Yen (0,61 Dollar). 2006 betrug dieser noch 1,60 Yen.

Einzig Sonys operativer Cashflow konnte sich noch nicht aus den roten Zahlen befreien. Er betrug minus 130,5 Mrd. Yen (1,135 Mrd. Dollar), verbesserte sich jedoch gegenüber dem Vorjahresquartal um 60 Prozent, im zweiten Quartal 2006 bezifferte sich das Cash-Loss auf 191,2 Mrd. Yen.

Markt und Wettbewerb


Sony unterhält in allen wesentlichen Märkten der Welt Repräsentanzen. Die größten Einzelmärkte sind die USA, Japan, China und Europa. Auf die Electronics-Sparte entfallen rund zwei Drittel des Umsatzes. Der Rest verteilt sich weitgehend gleichmäßig auf die anderen Segmente.

Zu den Wettbewerbern im Elektronikgeschäft gehören unter anderem Toshiba, NEC, Microsoft, Vivendi, Samsung, Disney, Apple, Matsushita und Canon. Vor allem im Bereich Spielekonsolen liefert sich Sony einen harten Preiskampf, so dass in den Medien bereits vom Konsolenkrieg gesprochen wird. Die Hersteller geben ihre Konsolen meist unter den Herstellungskosten ab, um mit Spielesoftware Geld zu verdienen. Derzeit konkurriert Sony in diesem Bereich mit Microsoft (Xbox 360) und mit Nintendo (Wii), wobei sich die Wii-Konsole zuletzt deutlich besser verkaufte.

Ausblick


Für das gesamte Fiskaljahr 2008 hob Sony die Erwartungen an. Der Konzern erhöhte seine Prognosen für Umsatz und Gewinn um jeweils zwei Prozent und erwartet einen Gesamtjahresumsatz von 8,98 Billionen Yen sowie einen operativen Gewinn von 450 Mrd. Yen. Das Nettoergebnis soll gegenüber den Juli-Prognosen drei Prozent höher ausfallen und 330 Mrd. Yen erreichen.

Auf Dollar-Basis rechnen Analysten für das laufende Fiskaljahr 2008 mit einem Jahresumsatz von 75,7 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,83 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2008 sollen die Erlöse dann auf 79,22 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 3,24 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Für das nachfolgende Fiskaljahr 2009 wird mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 79,22 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 3,24 Dollar je Aktie kalkuliert.

Für das laufende Dezemberquartal erwarten Investmentbanker einen Umsatzanstieg auf 23,37 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,20 Dollar je Aktie.

Bewertung


Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen wurden Sony-Anteile deutlich fester bei knapp 48 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 48 Mrd. Dollar für den führenden japanischen Elektronikkonzern an der New Yorker Börse ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17. Gleichzeitig wird Sony mit dem lediglich 0,6-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Analysten bewerten die eingeschlagene Strategie des neuen Sony-Chefs Howard Stringer positiv. „Sonys Strategie, auf seine elektronischen Wurzeln zurückzukehren zahlt sich aus“, meint Masayuki Otani aus dem Hause Maruwa Securities gegenüber der New York Times. „Sony weiß, dass sie mehr Geld in neue Technologien stecken müssen, um vor den Chinesen und Südkoreanern zu bleiben“, so der Investmentbanker. In der Tat hat Sony bereits angekündigt, seinen drei Mrd. Dollar Erlös aus dem Börsengang von Sony Financial Holdings in Forschung und Entwicklung investieren zu wollen, um unter anderem neue Flachbildschirme auf Basis der OLED-Technologie zu entwickeln.

Bereits im Frühjahr 2007 äußerten sich die Analysten bei Prudential Financial positiv über Sony-Aktien. Die Analysten bewerten seither Sony-Aktien mit „übergewichten“ und hoben ihr Kursziel auf Jahressicht auf 65 US-Dollar an. Die Prudential-Experten gehen davon aus, dass Sony im laufenden Jahr einen Nettogewinn von 2,75 Dollar je Aktie einfahren kann.

Folgen Sie uns zum Thema Sony und/oder Hintergrundberichte via Nachrichten-Alarm (E-Mail Push), RSS, Newsletter, Widget oder Social Media Kanal!

Meldung gespeichert unter: Sony, Hintergrundberichte, Hardware, Spiele und Konsolen

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...