Solarhybrid trotzt der schwierigen Marktlage

Mittwoch, 28. Dezember 2011 um 13:37
solarhybrid

(IT-Times) - Der deutsche Solarprojektierer solarhybrid AG hat sich im Jahr 2009 neu ausgerichtet. Seither ist das Unternehmen als Projektentwickler und Engineering- bzw. Procurement- und Contruction-Partner aktiv - und dies offenbar mit Erfolg. Binnen weniger Jahre ist das Unternehmen zum weltweit sechstgrößten Projektentwickler und EPC-Anbieter aufgestiegen.

Projekt-Pipeline trotz schwieriger Marktlage gut gefüllt


Auch die Zahlen können sich sehen lassen. Wurden in 2009 kaum Umsätze erzielt, wuchsen die Erlöse inzwischen von 113 Mio. Euro in 2010 auf voraussichtlich 400 Mio. Euro in 2011. Dabei realisierte solarhybrid (WKN: A0LR45) Solarprojekte mit einer Leistung von 48 Megawatt, in 2011 dürften 257 MWp fertig gestellt sein. Bis 2018 befinden sich Solarprojekte mit einer Leistung von 2,8 Gigawatt in der Projekt-Pipeline.

Derzeit verhandelt solarhybrid mit der insolventen Solar Millennium noch über den Kauf der US-Projektpipeline. Solarhybrid will statt eines solarthermischen Kraftwerks ein Solarzellen-Kraftwerk errichten und sieht dabei einen Preisvorteil von mehr als 40 Prozent. Ob die Transaktion aber tatsächlich noch zu Stande kommt, bleibt angesichts der schwierigen Marktlage fraglich.

Dies ist auch mit ein Grund, warum der Solarhybrid-Aktienkurs in den vergangenen Wochen deutlich eingebrochen ist. Von 9 Euro brachen die Papiere zuletzt auf 5,25 Euro ein. Zwar hat solarhybrid im Dezember mit dem Projekt FinowTower I und FinowTower II mit 84,7 MW das größte Solarkraftwerk in Europa fertig gestellt, angesichts neuerlicher Subventionskürzungen, die in Deutschland und anderswo in Europa anstehen, dürfte es auch für solarhybrid im nächsten Jahr ungemütlich werden.

Solarhybrid will mit Finanz-Know-how punkten


Solarhybrid will vor allem mit seinem Finanz-Know-how bei Kapitalgebern und Projektinteressierten punkten. Schließlich unterhält das Unternehmen zahlreiche Kooperationen mit Eigen- und Fremdkapitalgebern, um Interessenten maßgeschneiderte Finanzierungslösungen anbieten zu können. Dies ist in Zeiten der Schuldenkrise besonders wichtig, steigen die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Finanzierung von Großprojekten. Der anhaltende Preisverfall im Bereich Solarzellen und Module sorgt für zusätzliche Verunsicherung in der Branche.

Hauptproblem für die Industrie scheint jedoch derzeit die Tatsache, dass die jeweiligen Regierungen in Deutschland und Italien immer weniger bereit sind, die Solarindustrie mit Milliardensubventionen zu fördern. Sinken die Einspeisevergütungen schneller als die Preise für Module und Zellen, droht der Branche zumindest in Europa ein Kollaps.

Kurzportrait

Die Brilon ansässige solarhybrid AG ist erst seit dem Jahr 2008 operativ tätig. Heute ist das Unternehmen der sechstgrößte Projektentwickler und EPC-Anbieter (Engineering, Procurement, Construction) weltweit. Dabei hat sich die solarhybrid AG ausschließlich auf Turn Key Solutions für Solarstrom-Kraftwerke im Multimegawattbereich spezialisiert.

Die Leistungsbereiche von Solarhybrid umfassen dabei die Entwicklung, Strukturierung, Finanzierung und Errichtung, sowie den Betrieb und die Wartung von Solarstrom-Kraftwerken im Multimegawattbereich.

Über die Division Solarstrom vermarktet Solarhybrid seit 2009 auch Photovoltaik-Komponenten, wobei über die Einheit auch das Projektgeschäft vorangetrieben werden soll. Gleichzeitig vertreibt Solarhybrid auch Solarmodule namhafter Hersteller und fungiert dabei als offizieller Distributionspartner von Unternehmen wie Suntech Power, JA Solar, Mitsubishi Electric und Fronius und SMA Solar (Wechselrichter).

Das Projektgeschäft wird über die strategische Partnerschaft mit interstrom AG und der Enerparc AG vorangetrieben. Während interstrom für die Finanzierung der Projekte verantwortlich zeichnet, übernimmt Solarhybrid die schlüsselfertige Errichtung der Anlagen und fungiert dabei als Betreiber. Im Rahmen der Partnerschaft wurde unter anderem das Solarkraftwerk FinowTower in Eberswalde (24,5 Megawatt) realisiert. Im Frühjahr 2011 gab solarhybrid den Ausstieg aus dem deutschen Markt bekannt. Gleichzeitig gründete solarhybrid gemeinsam mit der Solar Trust of America LLC das Joint Venture solarhybrid of America, an welchem solarhybrid 50 Prozent der Anteile hält. Neben den USA ist das Unternehmen noch mit einer 100%igen Tochter (solarhybrid UK) in England, sowie in Italien (solarhyrid Italia) präsent.

Daneben ist das Unternehmen mit eigenen Tochterfirmen auch im Mittleren Osten aktiv. Hierzu zählen die Tochterfirmen solarhybrid Saudi Arabia, sowie solarhybrid Emirates und solarhybrid Middle East. Auch in Südafrika ist man nunmehr mit einer eigenen Tochter solarhybrid South Africa am Start.

Zahlen

Mit einem Umsatz von 286 Mio. Euro und einem EBIT von 11,5 Mio. Euro hatte das Unternehmen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2011 ein durchaus respektables Ergebnis vorweisen können.

Meldung gespeichert unter: solarhybrid, Hintergrundberichte, Solartechnik

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