Solare Heim- und Gewerbespeicher vermeiden Netzausbau für E-Autos

Erneuerbare Energien: Solarstrom

Montag, 4. Februar 2019 um 15:55
BSW-Solar

Studie der TU Braunschweig: Solarstromanlagen in Kombination mit Batteriespeichern ermöglichen Vollabdeckung mit Ladepunkten im Ortsnetz ohne teuren Netzausbau / Verkehrswende erfordert starken Ausbau der Photovoltaik und Mehrfachnutzung von Batteriespeichern / Regulatorischer Rückenwind aus der EU

Pressemitteilung des Bundesverbandes Solarwirtschaft vom 4.2.2019

Berlin, den 4. Februar 2019 – Bei einem intelligenten Zusammenwirken von Erneuerbaren Energien und Speichern lassen sich Netzengpässe im Zusammenhang mit der Elektromobilität weitgehend vermeiden: Durch den Einsatz von Solarstromanlagen mit Batteriespeichern können die heutigen Stromverteilnetze in Ortsteilen mit privater Ein- und Zweifamilienhausbebauung mehr als jeden zweiten angeschlossenen Haushalt mit einer eigenen 11 kW-Ladestation für Elektroautos versorgen (bis zu 60 Prozent).

Damit verdoppeln dezentral installierte Solarstromspeicher die Ladekapazität gegenüber einem klassischen Niederspannungsverteilnetz. Die Mehrzahl der neu installierten Solarstromanlagen wird nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft inzwischen gemeinsam mit einem Batteriespeicher installiert.

Im Falle einer Modernisierung des regulatorischen Rahmens zur Nutzung des gesamten Flexibilitätspotenzials dezentraler Batteriespeicher, ließe sich sogar eine Komplettversorgung mit E-Auto-Ladepunkten in den vorstädtischen und dörflichen Ortsnetzen erreichen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Institutes elenia der Technischen Universität Braunschweig, die der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) mit Unterstützung von „The smarter E Europe“, der Innovationsplattform für die neue Energiewelt, heute in Berlin vorgestellt hat.

„Die Elektromobilität mit einem steigenden Bedarf an Ladepunkten kann die bestehenden Energieversorgungsnetze zwar vor Herausforderungen stellen. Wenn aber alle Möglichkeiten von privaten Photovoltaik-Speichersystemen genutzt werden, erreichen wir im typischen Stromverteilnetz die Vollabdeckung mit Ladepunkten in der Regel ohne weitere Ausbaumaßnahmen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Bernd Engel, einer der beiden Autoren der Studie. „Während der Anschluss vieler der 1,7 Millionen Photovoltaikanlagen in Deutschland vor einigen Jahren von den Netzbetreibern vor allem als Herausforderung gesehen wurde, sind inzwischen private Photovoltaik-Speichersysteme ein Teil der Lösung zur Netzintegration der Elektromobilität.“ 

„Mit Solarstrom vom eigenen Dach und dem Batteriespeicher im Keller wird aus dem Zuhause eine Tankstelle, die jederzeit sauberen Antrieb ermöglicht und teuren Netzausbau vermeidet“, sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. „Eine intelligente Verzahnung von Speichern, Solarenergie und E-Autos schafft Win-win-Lösungen, welche die Energiewende erheblich preiswerter und einfacher machen.“ Die Verkehrswende erfordere einen noch stärkeren Ausbau von Solarstromanlagen, Heim- und Gewerbespeichern.

Die Politik sei zudem gefragt, die Regulierung dezentraler Stromspeicher zu vereinfachen, um ihrer hohen energiewirtschaftlichen Bedeutung gerecht zu werden, so Körnig. Rückenwind dafür gibt es nun von der Europäischen Union. Diese hatte sich kurz vor dem Jahreswechsel im Rahmen der Trilogverhandlungen zur Elektrizitätsbinnenmarktrichtlinie zwischen EU-Kommission, EU-Parlament und dem EU-Ministerrat darauf verständigt, dass Speicher von Prosumern bei der Erbringung von Netzdienstleistungen nicht mehr doppelt mit Abgaben und Umlagen belastet werden dürfen. Bei entsprechender Umsetzung in nationales Recht können die inzwischen mehr als 110.000 installierten und die künftigen Heimspeicher in Deutschland für netzdienliches Verhalten aktiviert werden.

Hintergrund
In der vom BSW initiierten Kurzstudie analysierten die Wissenschaftler anhand eines repräsentativen beispielhaften Vorstadtnetzes diverse Ansätze zur Steigerung der Zahl von Ladepunkten für die Elektromobilität. Im ersten Schritt nahmen die Forscher eine statische Simulation vor. Demnach könnten bereits heute im bestehenden Stromverteilnetz gut ein Fünftel der Haushalte (22 Prozent) zeitgleich Elektroautos mit einer Leistung von 11 Kilowatt (kW) beladen werden.

Meldung gespeichert unter: Europäische Kommission (EU-Kommission), Elektroauto, Solarspeicher, Erneuerbare Energien, Elektromobilität, BSW-Solar, Marktdaten und Prognosen, Solartechnik, Verbände, E-Mobility

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