Solar Millennium - neues Jahr bringt große Herausforderungen mit sich

Umgesetzt hat das Unternehmen in den ersten acht Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2008, welches am 1. November 2007 begonnen hat, 12,3 Mio. Euro. Verglichen mit dem Vorjahresumsatz von elf Mio. Euro im gleichen Zeitraum ein Plus von knapp elf Prozent. Die Bilanzsumme hat sich im gleichen Zeitraum um 92 Prozent auf 230,3 Mio. Euro erhöht.

Das Ergebnis nach Steuern beläuft sich demnach für die ersten acht Monaten des Geschäftsjahres auf 0,3 Mio. Euro, nach 1,7 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum ein deutlicher Rückgang. Dieser resultiert jedoch daher, dass „wichtige Umsätze und Ergebnisse aus der Entwicklung und Realisierung solarthermischer Kraftwerke erste im vierten Quartal erwartet werden“, so das Unternehmen.

Solarthermische Kraftwerke können Strom im großen Maßstab von 50 bis 250 Megawatt produzieren und bei der Integration von solarthermischen Speichern auch nachdem Sonnenuntergang Strom erzeugen. Der Markt für solarthermische Großkraftwerke gilt als vergleichsweise wenig wettbewerbsintensiv. Solar Millennium wird dabei ein „First Mover“ Vorteil zugeschrieben.

Stromgewinnung durch solarthermische Anlagen steht nicht nur im Wettbewerb mit traditionellen Kernkraftwerken, sondern auch mit herkömmlichen Photovoltaik-Anbietern, welche Großprojekte realisieren.

In diesem Bereich tummeln sich eine ganze Reihe von Anbietern wie die amerikanische SunPower, die deutsche Conergy, die als einer der führenden Spezialisten für Solarparks gilt. Weitere Wettbewerber sind unter anderem SunTechnics.

Für das vierte Quartal erwartet Solar Millennium neben den eben erwähnten Umsätzen aus noch nicht realisierten Kraftwerken auch Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus den Geschäftsfeldern Projektfinanzierung und Anlagenbau.

Bestätigt sieht der Solar Millennium Vorstand durch die aktuellen Zahlen auch die Prognose für das Gesamtjahr 2008. Diese sieht Umsatzerlöse von 80 Mio. Euro bei einem Nachsteuergewinn von 18 Mio. Euro vor. Analysten rechnen auf Jahressicht im Schnitt mit Umsätzen von 75,1 Mio. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 1,14 Euro je Aktie.

Im laufenden Jahr 2009 sollen zwar die Erlöse kräftig steigen, Analysten rechnen dabei aber mit einem Gewinnrückgang. So wird mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 142,2 Mio. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 1,26 Euro je Aktie kalkuliert.

Solar Millennium-Anteile wurden zuletzt in Frankfurt nachgebend bei 12,45 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 155 Mio. Euro für das Unternehmen ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zehn. Gleichzeitig wird das Unternehmen mit dem 1,1-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

SES Research-Experte Karsten von Blumenthal stufte Solar Millennium-Anteile zuletzt von „kaufen“ auf „halten“ zurück. Blumenthal verweist insbesondere auf den stockenden Verkauf von Anteilen an dem Andasolkraftwerken in Form von Solarfondsanteilen. Die aktuelle Finanzmarktkrise dürfte die Finnanzierung von solarthermischen Großkraftwerken erschweren, glaubt der Analyst, da Solar Millennium als vergleichsweise kleines Unternehmen auf Bankkredite angewiesen ist. Die Finanzierung der Projekte Andasol I-III sei durchfinanziert, wobei der Fremdkapitalanteil bis zu 80 Prozent beträgt, weiß Blumenthal. Insgesamt rechnet der Analyst mit Projektverschiebungen angesichts der Finanzkrise. Insgesamt sieht der SES-Experte für Solar Millennium-Anteile einen fairen Wert von 19 Euro und nimmt daher auch sein Kursziel für die Papiere von 40 auf 19 Euro zurück.

Bei der WestLB äußerte man sich Ende August noch positiv zu dem Wert und bekräftigte nochmals seine Kaufempfehlung für Solar Millennium-Papiere. Die Analysten halten nach dem vorgelegten Zwischenbericht weiter an ihrem Kursziel von 41 Euro fest. Die vorgelegten Zahlen hätten zwar nicht beeindruckt, jedoch gehen die Analysten davon aus, dass Solar Millennium ihre Ziele für das Jahr 2008 erreichen werde.