Software AG: Stark durch die Krise

Montag, 22. Dezember 2008 um 11:56

In den ersten neun Monaten 2008 erwirtschaftet die Software AG einen Umsatz von 508,2 Mio. Euro, während dies 2007 rund 434,7 Mio. Euro waren. Das EBITDA stieg unterdessen von 98,3 Mio. Euro in den ersten neun Monaten 2007 auf 136,8 Mio. Euro in 2008. Die Software AG konnte auch das EBIT auf 125,6 Mio. Euro steigern, während dieses im dritten Quartal 2007 rund 94,0 Mio. Euro betrug. Das Nettoergebnis lag in den ersten neun Monaten 2008 bei 80,6 Mio. Euro, in 2007 bei rund 61,5 Mio. Euro. Das entspricht einem verwässerten Gewinn pro Aktie von 2,82 Euro in 2008 und 2,16 Euro in den ersten neun Monaten 2007.

Markt & Wettbewerb

Die Software AG ist in über 70 Ländern aktiv. In einem Großteil der Märkte ist man über regionale Tochtergesellschaften bzw. Beteiligungen vertreten. Im Bereich serviceorientierte Architekturen zählt das Unternehmen zu den weltweit führenden Anbietern. Vor allem die Übernahme von webMethods hat die Marktstellung der Software AG in diesem Marktbereich sowie in der Region USA verbessert. Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher des Hauses Current Analysis in einer Studie. Nach einer Studie des Marktforschungsinstituts WinterGreen Research soll das Volumen des weltweiten SOA-Marktes auf 18,4 Mrd. Dollar in 2012 anwachsen.

Auch durch die Änderung der gesetzlichen Vorschriften und die Marktstrukturen im internationalen Bankensektor ergeben sich für die Software AG - wie auch für andere Anbieter von Unternehmenssoftware - neue Potenziale. Finanzinstitute mit einer flexiblen IT-Infrastruktur werden weniger Mühe haben, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten neue Regularien umzusetzen. Eine im Oktober durchgeführte Umfrage unter deutschen Banken und Versicherungen bestätigt dies: Die meisten betrachten eine flexible und transparente IT sowie automatische Geschäftsprozesse als strategisch für den künftigen Geschäftserfolg. Die Software AG sieht sich als einen Anbieter, der eben diese flexible und transparente IT bereit stellen kann.

Gemessen an der Rangliste von Truffle Capital ist die Software AG hinter SAP, Sage und Dassault Systems das viertgrößte Softwarehaus Europas. Zu den Wettbewerbern der Software AG zählen unter anderem die SAP AG, IDS Scheer AG, Mensch und Maschine Software AG, TDS Informationstechnologie AG, Tibco Software, Beta Systems Software AG, sowie auch die US-Anbieter IBM, Microsoft und Oracle.

Ausblick

Auch wenn man bei der Software AG noch immer zuversichtlich ist. Ein wenig ist der Ausblick dann doch getrübt: Für das Jahr 2009 geht man in Darmstadt von einem Wachstum um vier bis acht Prozent aus. Bis zur letzten Woche hatte das Unternehmen noch die Prognose aufrecht erhalten, dass das Wachstum rund zehn betragen soll. Grundsätzlich erwartet die Software AG, die eigenen Zielsetzungen bis zum Jahr 2011 erfüllen zu können. Besonders bei Anwendungen zur Prozessoptimierung sehe man für die Software AG positive Effekte, da zahlreiche Unternehmen momentan bemüht seien, eigene Anwendungen zu verschlanken und effizienter zu gestalten. Neue Kostensenkungsprogramme stehen bei vielen Unternehmen wegen der Wirtschaftskrise auf der Agenda.

In Zukunft ist gegebenenfalls mit Neueinstellungen zu rechnen, da Wachstum auch eine gestiegene Zahl an Arbeitskräften bedingt. Besonders Fachkräfte, die momentan zum Teil Mangelware seien, könnten auf Grund der Krise auf der Suche nach neuer Beschäftigung sein. Auch von dieser möglichen Entwicklung wolle man profitieren. Aufgrund der Tatsache, dass das Unternehmen international breit aufgestellt ist, geht man davon aus, unternehmensweit gegen regionale Krisen gerüstet zu sein. Für das Jahr 2011 wird daher weiterhin ein Umsatz von einer Mrd. Euro angestrebt.

Bewertung

Die Aktie der Software AG notiert bei 38,35 Euro, nachdem sie zu Beginn des Jahres bei über 60 Euro gelegen hatte und ihr Tief im Oktober bei einem Kurs von 29,50 Euro markierte. Beim aktuellen Kurs ergibt sich eine Marktkapitalisierung in Höhe von rund 1,10 Mrd. Euro. Aufgrund aktuell erwarteter Gewinne ergibt sich beim derzeitigen Aktienkurs für das Jahr 2008 ein KGV von 9,34; für 2009 liegt es bei 8,61, für das Jahr 2010 beträgt es derzeit 7,71.

Analysten von Sal. Oppenheim stufen die Aktie der Software AG derzeit mit „neutral“ ein. Vor allem die Aktivitäten des Unternehmens in Brasilien werden positiv bewertet. Als Kursziel werden 50 Euro gesehen. Die WestLB stufte die Aktie erst kürzlich auf „halten“ zurück und sieht ein Kursziel von 38 Euro. Als Begründung wird der defensive Softwarebereich Enterprise Transactions angeführt. Sollte der Kurs der Software AG-Aktie allerdings fallen, böte sich Anlegern ein interessantes Investment. Bei der UniCredit Markets & Investment Banking wird die Aktie der Software AG nach wie vor mit „kaufen“ eingestuft, auch wenn die Risiken durchaus gesehen werden. Das Kursziel wurde daher von 62 Euro auf 55 Euro nach unten angepasst. Die Software AG habe jedoch einen höheren Wert als es der Aktienkurs derzeit abbildet.

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