Software AG setzt auf Vertriebsumbau und Brasilien

Donnerstag, 24. Juli 2008 um 13:02

Die Software AG gehört im Bereich serviceorientierte Architekturen (SOA) zu den weltweit führenden Anbietern. Vor allem die Übernahme von webMethods hat die Marktstellung der Software AG in diesem Marktbereich verbessert. Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher des Hauses Current Analysis in ihrer jüngsten Studie.

Nach einer Studie des Marktforschungsinstituts WinterGreen Research soll das Volumen des weltweiten SOA-Marktes von 450 Mio. US-Dollar auf 18,4 Mrd. Dollar in 2012 anwachsen. Zu den Wettbewerbern der Software AG zählen unter anderem die SAP AG, IDS Scheer AG, Mensch und Maschine Software AG, TDS Informationstechnologie AG, Tibco Software, Beta Systems Software AG, sowie IBM, Microsoft und Oracle.

Ausblick

Aufgrund der Zahlen bestätigte die Software AG die Umsatz- und Margen-Prognose für das Gesamtjahr 2008. Für 2008 erwartet die Software AG eine Steigerung des Umsatzes um 24 bis 27 Prozent gegenüber den 620 Mio. Euro des Vorjahres bei einer EBIT-Marge von 24 Prozent. Das Geschäft mit Neulizenzen solle um 24 bis 28 Prozent zulegen. Analysten rechnen für das laufende Jahr 2008 im Schnitt nur mit Einnahmen von 710 Mio. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 3,85 Euro je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 771 Mio. Euro und der Nettogewinn auf 4,42 Euro je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Die Aktien der Software AG präsentierten sich nach den jüngsten Zahlen deutlich fester in Frankfurt und wurden zuletzt bei 45,5 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,3 Mrd. Euro für Deutschlands zweitgrößtes Softwarehaus ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12. Gleichzeitig wird die Software AG mit dem 1,8-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Im Analystenlager werden die jüngsten Zahlen der Software AG wohlwollend aufgenommen. Die Investmentbanker bei der Commerzbank Corporates & Markets bekräftigten nach den jüngsten Zahlen nochmals ihre Kaufempfehlung für das Papier. Das Softwarehaus habe die Prognosen der Banker leicht übertreffen können. Das Zahlenwerk würde auf den ersten Blick einen soliden Eindruck machen, so die Banker. Für das 2008 sehen die Banker eher noch weiteres Aufwärtspotential für die Software AG. Insgesamt halten die Commerzbanker ein Kursziel von 60 Euro für das Papier für erreichbar.

Auch die Analysten bei AC Research halten an ihrer Kaufempfehlung für Software AG-Aktien fest. Zwar habe sich der schwache US-Dollar negativ ausgewirkt, jedoch habe das Unternehmen die Erwartungen trotzdem erfüllen können. Als positiv heben die Analysten die Entwicklung bei der übernommenen webMethods hervor. Die Einheit sei wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt, heißt es bei AC Research. Positiv hoben die Analysten auch den bestätigten Ausblick auf das laufende Jahr hervor, wonach die Software AG mindestens mit einem Umsatzzuwachs von 24 bis 27 Prozent rechne. Als Risikofaktor sehen die Analysten das wirtschaftliche Umfeld. Auf der anderen Seite ergeben sich in Lateinamerika, insbesondere in Brasilien noch Wachstumsmöglichkeiten für die Software AG. Das aktuelle Kursniveau sehen die Analysten als positives Chance-Risiko-Verhältnis an.

Bei der Citigroup hingegen überwiegt die Zurückhaltung. Die Analysten empfehlen Anlegern, die Papiere der Software AG weiterhin zu „halten“. Nach Berechnungen der Citibanker zufolge hat sich das organische Wachstum bei der Software AG von 4,2 auf 28 Prozent erhöht. Auch das straffe Kosten-Management heben die Analysten positiv hervor. So sind die operativen Ausgaben gegenüber dem Vorquartal nur um 0,5 Prozent gestiegen. Für das Jahr 2009 erwarten die Citibanker einen Nettogewinn von 4,25 Euro je Aktie und im Jahr 2010 ein Plus von 4,71 Euro je Anteil. Insgesamt glauben die Analysten aber eher an eine Seitwärtsbewegung, wobei die Analysten den Wert bei 43 Euro als fair bewertet sehen.

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