Scale: Mittelstands-Finanzierung nicht nur für Startups - was hinter dem neuen Marktsegment der Deutschen Börse steckt

Börsensegmente

Mittwoch, 1. März 2017 um 16:39

Der Streubesitz der Anteile des Unternehmens muss mindestens 20 Prozent betragen oder es müssen sich mindestens eine Million Aktien im Streubesitz befinden. Der Nennbetrag der Aktien muss mindestens bei einem Euro liegen.

Zudem ist eine Zusammenarbeit mit einem der Deutsche Börse Capital Market Partner, einer Art Prüfungsstelle für Unternehmen und Betreuer nach dem Börsengang, nachzuweisen. Hierzu wird ein Vertrag geschlossen.

Die Partner, ein Kredit- oder Finanzdienstleistungsinstitut, sollen Kapitalmarkt-Fragen beantworten und auch den Schritt des Unternehmens an den Kapitalmarkt vorbereiten sowie beim Listing von Aktien und Unternehmensanleihen unterstützen.

Aufgenommene Unternehmen müssen sodann Research-Reports, die von der Deutsche Börse beauftragt und wegen möglichen Interessenkonflikten auch bezahlt werden, über sich ergehen lassen.

Diese Unternehmens-Reports werden von den beiden Analysehäusern Edison Investment Research und Morningstar erstellt. Sie sollen für mehr Transparenz und Vergleichbarkeit bei Investoren sorgen.

Das interessierte Unternehmen muss neben dem Einbeziehungsdokument bzw. gebilligten Wertpapierprospekt weitere Dokumente vorlegen:

      • Bestätigung des Deutsche Börse Capital Market Partner über die Geeignetheit des Emittenten für Scale
    • Satzung bzw. Gesellschaftsvertrag des Unternehmens
    • Handelsregisterauszug des Unternehmens
    • Unternehmenskurzporträt
    • Unternehmenskalender
    • Jahresabschlüsse der letzten 2 Jahre (letzter geprüft)

    Dabei müssen mindestens drei der nachfolgenden Kriterien erfüllt sein:

    • Umsatz von mindestens zehn Mio. Euro
  • Positiver Jahresüberschuss
  • Positives bilanzielles Eigenkapital
  • mindestens 20 Mitarbeiter
  • Kumuliertes, eingesammeltes Eigenkapital von mindestens fünf Mio. Euro
  • Weitere Dienstleistungen der Deutschen Börse

    Die Deutsche Börse unterstützt zudem die Außenkommunikation der Unternehmen über ihre Internet-Plattformen www.boerse-frankfurt.de, www.deutsche-boerse-cash-market.com sowie www.kapital-fuer-ihre-zukunft.com.

    Über ein sogenanntes E-Listing im Open Market soll für Unternehmen die Antragstellung als auch die Antragsbearbeitung mit elektronischen Formularen beschleunigt werden.

    Über DirectPlace sollen bei der Zeichnung von Aktien, Anleihen oder anderen Wertpapieren auch Family Offices, Vermögensverwalter sowie Retail-Investoren und damit ein breiterer Investorenkreis erreicht werden.

    Der Anleger kann schon während der Zeichnungsphase Kaufaufträge bei seiner depotführenden Bank aufgeben (vorbörsliche Zeichnung).

    Kritik an Scale

    Kritiker befürchten eine Neuauflage des im Jahre 2003 eingestellten "Neuen Marktes". Kleine Unternehmen sind höheren Marktrisiken ausgesetzt und daher anfälliger, wenn sich wirtschaftliche, rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen ändern.

    Auch die Transparenz über diese Unternehmen ist vergleichsweise gering, denn sie unterliegen beispielsweise nicht den strengen Publizitätsregeln der 30 im Dax-Aktienindex notierten Gesellschaften.  

    Research-Reports von Edison Investment Research und Morningstar sind vergleichsweise einseitig und müssen nicht unbedingt die tatsächliche Situation des Unternehmens widerspiegeln - auch wenn  die Deutsche Börse der Auftraggeber ist. Interessenskonflikte können auch hier nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

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