SAP bleibt seiner Strategie treu

Donnerstag, 5. Juli 2007 um 12:46

Der Gewinn zog im jüngsten Quartal um zehn Prozent 310 Mio. Euro an, nach einem Profit von 282 Mio. Euro im Jahr vorher. Analysten hatten im Vorfeld im Schnitt mit einem Plus von 309 Mio. Euro kalkuliert.

Aus dem operativen Geschäft konnte SAP im ersten Quartal einen Cashflow von 848 Mio. Euro generieren, während sich der freie Cashflow auf 769 Mio. Euro summierte, nach 795 Mio. Euro im Jahr vorher. Insgesamt beendete SAP das Quartal mit Barreserven von 3,8 Mrd. Euro.

Markt und Wettbewerb

SAP gilt im ERP-Markt mit einem Marktanteil von mehr als 50 Prozent als der dominierende Anbieter. Trotz der Übernahme von J.D. Edwards und PeopleSoft nimmt Oracle in diesem Bereich nur den zweiten Platz ein.

Gleichzeitig konkurriert SAP mit seinen Lösungen rund um Kundenmanagement-Software mit dem US-Softwarehaus Siebel Systems, welches inzwischen ebenfalls von Oracle übernommen wurde. Das US-Softwarehaus, das in der Vergangenheit mit einem Marktanteil von knapp 21 Prozent (Gartner/Dataquest) in diesem Bereich als Marktführer galt, wird bereits von SAP bedrängt. Das deutsche Softwarehaus gilt als die Nummer zwei in diesem Bereich.

Im Bereich elektronische Beschaffungssysteme steht SAP ebenfalls in direkter Konkurrenz zu Oracle, aber auch kleineren Firmen, wie Manugistics oder i2 Technologies.

Insgesamt wird der Markt für Unternehmens-Management-Software heute auf 24 Mrd. US-Dollar bzw. 20 Mrd. Euro geschätzt. Insbesondere der Retail-Bereich soll dabei stärker wachsen als die Industrie insgesamt, da Händler mehr und mehr auf eigene Systeme setzen, glauben Marktbeobachter.

Ausblick

Für das laufende Jahr 2007 stellt SAP ein Wachstum bei den Produkterlösen von 12 bis 14 Prozent in Aussicht, was sich auch im nachfolgenden Jahr 2008 fortsetzen soll. Jedoch dürften die operativen Gewinnmargen auf 26 bis 27 Prozent zurückfallen, nach 27,3 Prozent in 2006. Hintergrund sind höhere Kosten im Zusammenhang mit der Markteinführung neuer Produkte.

Analysten erwarten für das laufende Jahr 2007 einen Umsatz von rund 10,5 Mrd. Euro bzw. 13,8 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn soll sich auf Jahressicht auf 2,11 Dollar je Aktie summieren.

Bewertung

Zuletzt wurden SAP-Aktien an der Frankfurter Börse nachgebend bei rund 37,2 Euro bzw. knapp 51 US-Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von etwa 47 Mrd. Euro für den weltweit führenden Anbieter von Geschäftssoftware ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2007 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 24. Gleichzeitig wird SAP mit dem rund 4,5fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses UBS bekräftigten Anfang Juli nochmals ihre Kaufempfehlung für SAP-Anteile. Dabei sehen die UBS-Experten ein Kursziel von 41 Euro für den Wert. Die Analysten merken an, dass SAP keinen direkten Zugang zu dem geistigen Eigentum von Oracle hatte, wobei Kundendaten weiterhin auf den Systemen von TomorrowNow verblieben sind.

Auch die Experten bei Dresdner Kleinwort bekräftigen zuletzt nochmals ihre Kaufempfehlung für SAP-Anteile. Die Analysten sehen ein Kursziel von 43 Euro für SAP-Aktien und verweisen auf die zuletzt positiven Oracle-Quartalszahlen, wobei ähnlich Positives auch von SAP zu erwarten sei. Die Oracle-Zahlen suggerieren eine weiterhin gesunde Nachfrage nach Geschäftssoftware, so die Analysten. Das organische Wachstum bei den Softwarelizenzen verlangsamte sich bei Oracle zuletzt auf sechs Prozent, was signalisiere, dass Oracle keine weiteren Marktanteile gegenüber SAP gewonnen habe, heißt es bei Dresdner Kleinwort.

Ende Juni äußerten sich auch die Analysten bei der Credit Suisse zuversichtlich und bekräftigten nochmals ihre Einschätzung „outperform“. Die Analysten hoben ihr Kursziel für SAP-Anteile von 40 auf 45 Euro an. Die Nachfrage zu Beginn des Jahres sei weiterhin gesund, so die Analysten. Die Wertpapierexperten erwarten ein Wachstum bei Software und zugehörige Services von 10,9 Prozent im laufenden Jahr.

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