SanDisk gilt als eigentlicher Gewinner des iPhone 5 Booms

NAND-Flashspeicher

Donnerstag, 27. September 2012 um 14:03
SanDisk new.gif

(IT-Times) - Das iPhone 5 ist in aller Munde. Als Gewinner des neuen Telefons gilt aber nicht nur Apple selbst, sondern auch die zahlreichen Zulieferer für das neue Super-Smartphone der Kalifornier. Erstmals mit im Boot sitzt dieses Mal der US-Flashspeicherhersteller SanDisk, der den Flash-Speicher für das neue iPhone 5 liefert.

Apple hatte in den vorhergehenden Modellen SanDisk verschmäht und auf andere Zulieferer gesetzt. Nunmehr ist SanDisk erstmals mit an Bord und darf sich über einen Auftragsboom in Folge der hohen iPhone 5 Nachfrage freuen. Apple soll bereits sämtliche NAND-Flashspeicherkapazitäten bei SanDisk (Nasdaq: SNDK, WKN: 897826) und Hynix gebucht haben, um etwaige Lieferengpässe zu vermeiden, meldet der Branchendienst DigiTimes mit Verweis auf Industriequellen.

Top-Hersteller wollen Speicherpreise anheben


Tatsächlich erwägen Top-Hersteller wie Samsung, Toshiba, SK Hynix und SanDisk Preiserhöhungen bei NAND-Flashspeichern. Der Grund ist die hohe Nachfrage aus der Industrie im Zuge des Smartphone- und Tablet Booms, wodurch auch die Nachfrage nach entsprechenden Flash-Speichern gestiegen ist. Laut DigiTimes wollen die Top-Hersteller die NAND-Flashspeicherpreise bis Mitte November um 10 bis 15 Prozent anheben.

Die Industrie erwartet allein 50 Millionen verkaufte iPhones im vierten Quartal 2012, hinzu kommt eine weiterhin hohe Nachfrage nachdem Galaxy S III von Samsung sowie ein Nachfrageschub durch neue Windows 8 Telefone von HTC. In allen Geräten kommen NAND-Flashspeicher führender Hersteller zum Einsatz.

Analysten warnen vor zuviel Euphorie


Andere Analysten wie zum Beispiel aus dem Hause JMP Securities warnen dagegen vor zuviel Euphorie. JMP-Experte Alex Gauna verweist insbesondere auf die Nachfrageschwäche im Computer- und Unterhaltungselektronikendmarkt, wie der der Branchendienst Wall Street Pit berichtet. Zudem scheint es auch beim neuen iPhone 5 Lieferengpässe zu geben, wodurch die Nachfrage gedämpft wird.

Ein Alarmsignal ist auch die Ankündigung von Toshiba in diesem Sommer, seine Speicherproduktion um 30 Prozent kürzen zu wollen. In Korea spekuliert man derweil, dass auch Samsung seine Kapitalinvestitionen in 2013 um 50 Prozent reduzieren wird, nachdem die Koreaner beim iPhone 5 wichtige Aufträge verloren haben - steigende NAND-Preise sind daher noch lange nicht vorprogrammiert.

Kurzportrait

Die im Jahre 1988 gegründete im kalifornischen Sunnyvale ansässige SanDisk gilt als einer der weltgrößten Hersteller von Flashspeichern, welche in einer Reihe von Elektronikprodukten wie in Digitalkameras, Notebooks und Multimedia-Handys zum Einsatz kommen.

Das SanDisk-Produktprogramm umfasst dabei nicht nur ComactFlash-Karten, sondern auch auch SD-Karten und USB-Speichersticks. Die Flash-Drive Produktlinie umfasst daneben Multimedia-Karten, Flash-Chipsets, sowie TriFlash und SSD-Laufwerke für Notebook und Netbooks. Die von SanDisk entwickelten portablen Speicher sind zu nahezu allen Computersystemen und Industriestandards kompatibel. Das Unternehmen verkauft seine Produkte überwiegend direkt an OEM-Hersteller wie Eastman Kodak, Ericsson, Matsushita und Siemens, aber auch an Händler, wie Best Buy und Office Depot. SanDisk hält rund 250 Patente im Zusammenhang mit der Flash-Speichertechnik und lizenziert seine Technologie an Kunden wie Intel, Sharp, Sony oder Toshiba. Mit Toshiba besteht zudem ein Kooperationsabkommen im Hinblick auf die Entwicklung von 3D-Speichern.

SanDisk bietet aber nicht nur Speicherkomponenten an, sondern auch Produkte im Bereich der Unterhaltungselektronik. So ist der Speicherspezialist mit einem eigenen Flashspeicher-basierten MP3-Musikplayer (Sansa) im Markt vertreten und hat mit dem SanDisk Photo Album ein Gerät auf den Markt gebracht, das digitale Fotos speichern und auf dem Fernseher wiedergeben kann, ohne das hierfür ein PC benötigt wird. Anfang 2006 schloss SanDisk die Übernahme des 3D-Chipentwicklers Matrix Semiconductor ab. Ende 2006 wurde dann die israelische Msystems Ltd. übernommen und in das Unternehmen integriert. Mitte 2008 schloss SanDisk die Übernahme von MusicGremlin ab. Im Mai 2011 übernahm SanDisk den Speicherspezialisten Pliant Technology - das Unternehmen ging in SanDisks Enterprise Storage Solutions Geschäft auf. In 2012 verstärkte sich SanDisk durch die Übernahme des Caching-Softwareanbieters FlashSoft, zudem wurde Schooner Information Technology aufgekauft.

Mit dem japanischen Partner Toshiba betreibt SanDisk das Joint Venture FlashVision, um die Flash-Speichertechnik weiter zu entwickeln. Gleichzeitig betreibt SanDisk zwei hochmoderne Chipfabriken in Japan. Darüber hinaus ist SanDisk mit einer Minderheitsbeteiligung an seinem Lieferanten, dem israelischen Halbleiterspezialisten Tower Semiconductor, beteiligt.

Zahlen

Der SanDisk-Umsatz sank im vergangenen zweiten Quartal 2012 um 25 Prozent auf 1,03 Mrd. US-Dollar. Das Bruttoergebnis wurde mit 280,78 Mio. Dollar ausgewiesen. Es reduzierte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 55 Prozent. Auf 36,18 Mio. Dollar bezifferte sich der operative Gewinn, ein Rückgang um 90 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ähnlich hielt es sich auch beim Nettoergebnis, welches sich auf 12,97 Mio. Dollar summierte. Nach 248,39 Mio. Dollar Nettogewinn im Vorjahresquartal ein Rückgang um 95 Prozent. Pro Aktie ergibt sich ein Ergebnis von 0,05 Dollar nach 1,04 Dollar vor einem Jahr.

Entsprechend negativ hat sich die Entwicklung des zweiten Quartals auch auf die Halbjahreszahlen ausgewirkt. Der Umsatz sank um 18 Prozent auf 2,05 Mrd. Dollar. Brutto blieb ein Profit von 697,29 Mio. Dollar (minus 40 Prozent). Den operativen Gewinn wies SanDisk mit 228,05 Mio. Dollar aus, ein Rückgang um 68 Prozent. Netto blieb nach sechs Monaten im Geschäftsjahr 2012 ein Ergebnis von 127,35 Mio. Dollar in den Büchern stehen. Im Vorjahr wurden noch 472,51 Mio. Dollar verdient.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: SanDisk, Hintergrundberichte, Halbleiter

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