SanDisk gibt bei SSDs weiter Gas - 128GB Smartphones kommen

SanDisk expandiert im SSD-Speichermarkt

Donnerstag, 4. Juli 2013 um 13:58
SanDisk white.gif

(IT-Times) - Das US-Speicherspezialist SanDisk expandiert weiter im Solid-State-Drive-Markt und schnappt sich den SSD-Spezialisten SMART Storage Systems. Mit dem Schachzug will SanDisk seine Marktposition im Bereich Speichersysteme für den Firmenkundenmarkt stärken.

Die Übernahme lässt sich SanDisk (Nasdaq: SNDK, WKN: 897826) rund 307 Mio. US-Dollar kosten. Dafür steigen die Chancen für SanDisk im Kampf um Marktanteilsgewinne im Datacenter-Markt, wo häufig Enterprise-Speichersysteme zu finden sind.

Guardian-Technik soll NAND-Speicher verlässlicher machen
SMART Storage hat sich auf die Entwicklung von SSD-Laufwerke für den Firmenkunden-Markt spezialisiert. Flagschiffprodukt des Unternehmens ist die sogenannte Guardian-Technik, wodurch NAND-Flashspeicher noch widerstandsfähiger und verlässlicher werden sollen.

SMART erzielte im jüngsten Quartal einen Umsatz von 25 Mio. US-Dollar. Der Zukauf dürfte die Gewinne in der zweiten Jahreshälfte 2013 leicht belasten. Im Jahr 2014 rechnet SanDisk dann schon mit einem positiven Gewinnbeitrag aus dem Zukauf.

Auf jeden Fall dürfte die Akquisition den Umsatz von SanDisk mit SSD-Produkten weiter beflügeln. Bereits in 2012 erzielte SanDisk einen SSD-Umsatz von 458 Mio. US-Dollar, eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Im jüngsten Quartal trugen SSD-Produkte bereits 20 Prozent zum Umsatz bei. Im SanDisk-Management geht man davon aus, dass das SSD-Geschäft in 2014 bereits 25 Prozent zum Gesamtumsatz beitragen wird. Mit dem jüngsten Zukauf scheint SanDisk auf einen gut Weg dorthin.

SanDisk kündigt Smartphones mit 128GB Speicher an
Daneben machte SanDisk auch auf einem anderen Produktfeld Fortschritte. Das Unernehmen arbeitet derzeit an einer Speichertechnik, die 126GB Smartphones möglich macht, bestätigt SanDisk Produkt-Marketing-Manager Ruben Dennenwaldt im Interview mit TrustedReviews.

Im Zuge eines stetig wachsenden Speicherbedarfs für Apps und Videos ist die Industrie auf derartige Lösungen angewiesen. Die 128GB-Technik soll dann auch in den nächsten zwei Jahren verfügbar sein, kündigt der SanDisk-Manager an. Einen exakten Termin zur Markteinführung konnte der SanDisk-Mann aber noch nicht nennen.

Bei 64GB interner Speicher ist momentan Schluss (iPhone 5, Galaxy S4), allerdings hält sich die Nachfrage nach 64GB-Versionen der Telefone bislang in Grenzen, da diese Versionen vergleichsweise teuer sind und viele derartige Smartphones über einen microSD-Kartenschacht für die Speichererweiterung verfügen. Egal wie man nimmt, SanDisk dürfte vom Speicherboom weiter profitieren, was sich auch im derzeitigen Aktienkurs widerspiegelt, der nahe dem 5-Jahreshoch notiert.

Kurzportrait

Die im Jahre 1988 gegründete im kalifornischen Sunnyvale ansässige SanDisk gilt als einer der weltgrößten Hersteller von Flashspeichern, welche in einer Reihe von Elektronikprodukten wie in Digitalkameras, Notebooks und Smartphones zum Einsatz kommen.

Das SanDisk-Produktprogramm umfasst dabei nicht nur CompactFlash-Karten, sondern auch SD-Karten und USB-Speichersticks. Die Flash-Drive Produktlinie umfasst daneben Multimedia-Karten, Flash-Chipsets, sowie TriFlash und SSD-Laufwerke. Das Unternehmen verkauft seine Produkte überwiegend direkt an OEM-Hersteller wie Ericsson, Matsushita und Siemens, aber auch an Händler, wie Best Buy und Office Depot. SanDisk hält rund 250 Patente im Zusammenhang mit der Flash-Speichertechnik und lizenziert seine Technologie an Kunden wie Intel, Sharp, Sony oder Toshiba. Mit Toshiba besteht zudem ein Kooperationsabkommen im Hinblick auf die Entwicklung von 3D-Speichern.

SanDisk bietet aber nicht nur Speicherkomponenten an, sondern auch Produkte im Bereich der Unterhaltungselektronik. So ist der Speicherspezialist mit einem eigenen Flashspeicher-basierten MP3-Musikplayer (Sansa) im Markt vertreten und hat mit dem SanDisk Photo Album ein Gerät auf den Markt gebracht, das digitale Fotos speichern und auf dem Fernseher wiedergeben kann, ohne das hierfür ein PC benötigt wird. Anfang 2006 schloss SanDisk die Übernahme des 3D-Chipentwicklers Matrix Semiconductor ab. Ende 2006 wurde dann die israelische Msystems Ltd. übernommen und in das Unternehmen integriert.

Mitte 2008 schloss SanDisk die Übernahme von MusicGremlin ab. Im Mai 2011 übernahm SanDisk den Speicherspezialisten Pliant Technology - das Unternehmen ging in SanDisks Enterprise Storage Solutions Geschäft auf. In 2012 verstärkte sich SanDisk durch die Übernahme des Caching-Softwareanbieters FlashSoft, zudem wurde Schooner Information Technology aufgekauft. In 2013 verstärkte sich SanDisk durch die Übernahme von SMART Storage Systems.

Mit dem japanischen Partner Toshiba betreibt SanDisk das Joint Venture FlashVision, um die Flash-Speichertechnik weiter zu entwickeln. Gleichzeitig betreibt SanDisk zwei hochmoderne Chipfabriken in Japan. Darüber hinaus ist SanDisk mit einer Minderheitsbeteiligung an seinem Lieferanten, dem israelischen Halbleiterspezialisten Tower Semiconductor, beteiligt.

Zahlen

Meldung gespeichert unter: SanDisk, Hintergrundberichte, Halbleiter

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...