Research In Motion fasst im Privatkundenmarkt Fuß

Montag, 6. April 2009 um 13:15

Die Kanadier konnten im jüngsten Quartal 3,9 Mio. BlackBerry-Abonnenten hinzugewinnen, so dass die Gesellschaft weltweit nunmehr rund 25 Mio. BlackBerry-Kunden betreut. Rund die Hälfte der Abonnenten kommt inzwischen aus dem Privatkundenbereich, während der BlackBerry in der Vergangenheit vor allem in der Geschäftswelt populär war. So gewann RIM dann auch 70 Prozent der neuen Kunden im Privatkundensektor. RIM konnte zudem im Quartalsverlauf einen freien Cashflow von 291 Mio. Dollar generieren, womit sich die Barreserven zum Quartalsende auf 2,24 Mrd. Dollar beliefen.

Für das somit abgeschlossene Fiskaljahr 2009 meldet RIM einen Umsatzsprung um 84 Prozent auf 11,07 Mrd. US-Dollar. Insgesamt wurden im vergangenen Fiskaljahr 26 Mio. Geräte abgesetzt, wobei allein im vierten Quartal 7,8 Mio. Smartphones verkauft wurden. Der Nettogewinn kletterte auf Jahressicht auf 1,89 Mrd. Dollar oder 3,30 Dollar je Aktie, ein Plus von 46,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Markt und Wettbewerb

Nach Meinung von Marktbeobachtern wird sich der Wettbewerb mit der Einführung von schnellen Übertragungsstandards (GPRS, CDMA, HSDPA) deutlich verschärfen. Nicht nur traditionelle PDA-Hersteller wie Palm werden durch neue Produkte Push-Email ermöglichen, sondern auch Mobilfunkspezialisten wie Nokia sind inzwischen mit eigenen Produkten in diesem Markt präsent.

Daneben will der schwedisch-japanische Mobilfunker Sony Ericsson für neue Innovationen sorgen. Der südkoreanische Elektronikhersteller Samsung versucht ebenfalls durch entsprechende Produkte (Blackjack) in diesem Markt Fuß zu fassen. Weitere Konkurrenten sind unter anderem LG Electronics sowie Google (G1) und Palm. Der einst führende PDA-Hersteller Palm will mit dem neuen Palm Pre den Smartphone-Markt von hinten aufrollen.

Als einer der Hauptmitbewerber gilt inzwischen Microsoft. Der Redmonder Softwarekonzern will mit Windows Mobile 6 den Durchbruch im Markt für mobile Emails schaffen. Daneben hat auch der finnische Mobilfunkkonzern Nokia entsprechende Lösungen angekündigt. Auch Apple ist inzwischen mit seinem iPhone 3G in den Kampf um Marktanteile in den Smartphone-Markt eingestiegen.

Insgesamt erwarten die Marktforscher aus dem Hause Gartner einen weiteren Trend hin zu Smartphones in den nächsten Jahren. Im Smartphone-Markt gilt RIM inzwischen neben Nokia als einer der führenden Anbieter, wobei den Kanadiern inzwischen ein Marktanteil von rund 20 Prozent im weltweiten Smartphone-Markt zugeschrieben wird.

Ausblick

Für das laufende erste Fiskalquartal 2010 stellt RIM einen Umsatz zwischen 3,3 und 3,5 Mrd. US-Dollar in Aussicht. Die Bruttomargen sollen sich laut Firmenangaben zwischen 43 und 44 Prozent bewegen, nach 40 Prozent im Vorquartal. Die Kanadier hoffen dabei auf 3,7 bis 3,9 Mio. neue Abonnenten. Analysten rechnen für das laufende Maiquartal mit Einnahmen von 3,38 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 90 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2010, welches im nächsten Februar endet, wird mit einem Umsatz von 14,7 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 3,85 Dollar je Aktie gerechnet. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2010 sollen die Erlöse dann auf 17,6 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 4,52 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

RIM-Aktien gehörten am vergangenen Freitag mit einem Kursplus von mehr als 20 Prozent zu den Hauptgewinnern an der New Yorker Nasdaq. Die Papiere beendeten den Handel bei rund 59,3 Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 33,5 Mrd. US-Dollar für den BlackBerry-Hersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15. Gleichzeitig wird RIM mit dem 2,3-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Canaccord Adams Analyst Peter Misek bezeichnete das Quartal von RIM als „außergewöhnlich“. Misek glaubt, dass die Kanadier vor allem um den Rummel rund um den neuen US-Präsidenten Barack Obama geholfen hat. Obama hatte sich dafür eingesetzt, auch nachdem Wechsel ins Präsidentenamt, seinen BlackBerry weiter nutzen zu dürfen. Durch die ständigen Medienberichte wurde dem BlackBerry kostenlose Publicity zu Teil, glaubt Misek. Diese habe sich offenbar positiv auf die Nachfrage nach BlackBerrys ausgewirkt, meint der Analyst.

Folgen Sie uns zum Thema BlackBerry und/oder Hintergrundberichte via Nachrichten-Alarm (E-Mail Push), RSS, Newsletter, Widget oder Social Media Kanal!

Meldung gespeichert unter: BlackBerry, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware, Software

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...