Research In Motion am Abgrund - wer rettet die Kanadier?

Dienstag, 3. Juli 2012 um 14:15

Dominierte RIM in der Vergangenheit noch den US-Smartphone-Markt in den USA mit einem Marktanteil von mehr als 50 Prozent, hat sich das Blatt in den vergangenen Jahren deutlich gewendet. Die Kanadier verlieren immer mehr an Boden gegen Apple (iPhone) und vor allem gegen Android-Geräte aus dem Hause Samsung und HTC. Zuletzt kam RIM im US-Smartphone-Markt auf einen Marktanteil von rund 11,4 Prozent (Quelle: comScore).

Weitere Konkurrenten sind unter anderem LG Electronics, Motorola HTC, Acer und Google (Android). Android war in 2011 bereits zum weltweit größten Mobile-Betriebssystem vor iOS aufgerückt.

Als einer der Hauptmitbewerber gilt inzwischen Microsoft. Der Redmonder Softwarekonzern will mit Windows Mobile Phone den Durchbruch schaffen und zurück auf die Erfolgsspur. Nokia will gemeinsam mit Microsoft verloren gegangene Marktanteile im Smartphone-Markt zurückerobern. Auch Apple hat nochmal nachgelegt und mit dem iPhone 4S einen würdigen Nachfolger für das bislang sehr erfolgreiche iPhone ins Rennen geschickt.

Mit dem PlayBook wagt sich RIM auch im Tablet PC Markt vor. Hier konkurriert RIM nicht nur mit Apple, sondern auch mit Samsung, Hewlett-Packard (HP), HTC und Motorola.

Ausblick

Für das laufende Augustquartal erwarten Analysten einen Quartalsumsatz von 2,66 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettoverlust von 0,20 Dollar je Aktie. Für das laufende Fiskaljahr 2013, welches im Februar endet, wird mit einem Jahresumsatz von 11,41 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von 0,29 Dollar je Aktie gerechnet. Erst im Fiskaljahr 2014 erwarten Analysten bei einem Umsatz von 10,79 Mrd. Dollar schwarze Zahlen (Gewinn von 0,03 Dollar je Aktie.

Bewertung

Nachdem jüngsten Kurssturz auf 7,47 US-Dollar präsentierten sich RIM-Papiere wieder leicht erholt bei 7,49 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 3,96 Mrd. US-Dollar für den BlackBerry-Hersteller ergibt. RIM befindet sich in einer typischen Turnaround-Situation, durch Kosteneinsparungen und den Umstieg auf BlackBerry 10 soll die Gewinnzone erreicht werden.

Die Analysten der Citi Investment glauben derweil nicht mehr an RIM. Das Unternehmen sollte Mitarbeiter einstellen, statt ausstellen, um Produkte zeitgerecht am Markt einzuführen, so der Vorwurf der Citibanker. Bei der Credit Suisse überwiegen ebenfalls kritische Töne. Durch die Verzögerung beim Betriebssystem BlackBerry 10 dürften die durchschnittlichen Verkaufspreise weiter unter Druck geraten. Die Analysten senken daher ihr Kursziel für das Papier von 11,0 auf 7,0 US-Dollar. Lediglich das Potential für einen möglichen Verkauf der Gesellschaft oder eine Aufspaltung rechtfertige ein "neutrales" Rating, so die Analysten.

Auch bei Canaccord Genuity sieht man das Unternehmen am Scheideweg. Die Markteinführung von BlackBerry 10 dürfte keinen Turnaround bei RIM herbeiführen. Die Analysten glauben, dass RIM dazu gezwungen sein wird, das Unternehmen zu verkaufen.

Auch die Investmentanalysten bei Raymond James vergeben für RIM-Aktien nur das Rating "market perform". Dabei senken die Analysten das Kursziel für das Papier von 9,0 auf 12,0 US-Dollar. Die zeitliche Verzögerung könnte das Interesse an der BB10-Plattform sinken lassen.

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