Red Hat will Marktführer in der Enterprise Cloud werden

Cloud Computing mit OpenStack

Freitag, 10. Oktober 2014 um 15:05
Red Hat

(IT-Times) - Red Hat glänzte zuletzt mit weiter zweistelligen Wachstumsraten, lediglich der Ausblick auf das laufende Novemberquartal sorgte für Enttäuschung, der die Aktien des weltgrößten Linux-Distributor kurzfristig nachgeben ließ. Doch der Red-Hat-Aktienkurs erholte sich schnell und notiert trotz der aktuell schwachen Börsenlage nahe dem 10-Jahreshoch.

Der Grund für den Optimismus: Analysten und Investoren glauben weiterhin an den Erfolg von Open-Source-Software in der Cloud. Red Hat ist gerade dabei sich von seinem Image als Top-Linux-Anbieter zu einem Cloud Computing King zu entwickeln. Red Hat CEO Jim Whitehurst sieht die Zukunft von Red Hat als Platform-as-a-Service (PaaS) Anbieter in der Cloud.

Weg von Linux und hin zu OpenStack


Daher hat Red Hat (NYSE: RHT, WKN: 923989) einen Strategiewechsel eingeleitet und damit begonnen seinen Schwerpunkt vom traditionellen Client-Server-Geschäft rund um Linux auf OpenStack zu verlagern, einer Open-Source-Cloud-Plattform, die stark im Kommen ist.

Whitehurst stellt klar, dass man die unangefochtene Nummer 1 in der Enterprise Cloud werden will - und dies mithilfe von OpenStack. Die Bedeutung von OpenStack unterstrich Red Hat im Sommer mit der Veröffentlichung von Red Hat Enterprise Linux OpenStack Platform 5. Zudem schluckte Red Hat den OpenStack-Integrator eNovance.

Eine jüngste Umfrage von IDG/Red Hat brachte ebenfalls die Bedeutung von OpenStack bei Unternehmen ans Tageslicht. 84 Prozent der befragten Kunden wollen dabei auf OpenStack im Rahmen ihrer Private Cloud Pläne setzen.

Damit sind die befragten Kunden nicht allein. Mit Ausnahme von Microsofts Azure basieren alle anderen Cloud-Plattformen bereits auf Linux oder Open-Source-Software. Zum Beispiel laufen die Cloud-Services von Amazon Web Services (AWS) auf Red Hat Enterprise Linux.

Red Hat nimmt Big Data ins Visier


Auch in Sachen Big Data hat Red Hat große Ambitionen. Das aktuelle Release der Speicher-Softwareplattform Storage Server 3 basiert auf dem Dateisystem GlusterFS 3.6 und Red Hat Enterprise Linux 6. Red Hat Storage Server 3 unterstützt zudem Hadoop, einer Open-Source Computing Plattform, um große Datenmengen zu verarbeiten.

Laut Red Hat umfasst die neue Speicherlösung Storage Server 3 bis zu 60 Laufwerke pro Server, im Vergleich zu 36 Laufwerke bei der Vorgängergeneration. Jeder Cluster unterstützt bis zu 128 Server, wodurch die einzelnen Cluster bis zu 19 Petabytes an Speicherkapazität bieten - damit sieht sich Red Hat auch im Big Data-Bereich optimal für die Zukunft gerüstet.

Kurzportrait

Die im Jahre 1994 von Bob Young und Marc Ewing gegründete Red Hat stieg innerhalb kurzer Zeit zum weltweit führenden Linux-Distributor auf. Verzeichnete die Linux-Gemeinde Anfang der 90er Jahre noch 1,5 Mio. Nutzer, kletterte die geschätzte Zahl der Linux-Anwender zuletzt auf weit über 70 Millionen (Quelle: LinuxCounter) weltweit. Red Hat vermarktet eine kommerzielle Version des frei verfügbaren Betriebssystems Linux, wobei das Unternehmen insbesondere über den zur Verfügung gestellten Support und Service Einnahmen erwirtschaftet. Zum Produktsortiment gehören Red Hat Enterprise Linux, Red Hat JBoss Middleware, Red Hat Enterprise Virtualization und Red Hat Storage Server. Subscription-Einnahmen aus dem Vertrieb des kommerziellen Betriebssystems trugen zuletzt mehr als die Hälfte der gesamten Umsatzerlöse der Gesellschaft.

In den vergangenen Jahren ist Red Hat vor allem auch durch zahlreiche Übernahmen gewachsen. Nach der Übernahme des Open-Source Pionier Cygnus im Jahre 2000, folgten im selben Jahr die Übernahme von Hells Kitchen Systems, Bluecurve, WireSpeed Communications, sowie der Zukauf von C2Net. Im Juni 2006 übernahm Red Hat den Open-Source-Softwarehersteller JBoss. Im Frühjahr 2008 wurde der Middleware-Spezialist und IT-Berater Amentra übernommen. Später verstärkte sich Red Hat durch die Übernahme des Virtualisierungsspezialisten Qumranet. Nachdem Ende 2010 der Spezialist Makara übernommen wurde, kaufte Red Hat im Herbst 2011 den Speicherspezialisten Gluster. Ende 2012 kaufte Red Hat den Cloud-Management-Spezialisten ManageIQ und Polymita Technologies. Nach der Übernahme von Inktank verstärkte sich Red Hat in 2014 durch die Übernahme des OpenStack-Spezialisten eNovance und FeedHenry.

Heute ist Red Hat mit Hauptsitz in Raleigh mit mehr als 55 Niederlassungen weltweit vertreten und arbeitet mit zahlreichen Technologiefirmen, darunter mit Dell Computer, Intel und vor allem mit IBM zusammen.

Markt und Wettbewerb

Red Hat sieht sich als Herausforderer des Softwaregiganten Microsoft, der nach Meinung vieler Branchenexperten vor allem im Markt für Desktop-Systeme mit einem Marktanteil von mehr als 90 Prozent eine monopolartige Stellung einnimmt.

Meldung gespeichert unter: Cloud Computing, Linux, Red Hat, Hintergrundberichte, Software

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