Red Hat: OpenStack und Container sorgen für Kurssprung

Gleichzeitig konkurriert das Unternehmen mit verschiedenen anderen Linux-Distributoren. Während die inzwischen privatisierte Novell durch die Übernahme des Linux-Distributors SuSe vor allem in Europa als marktführend in Sachen Linux-Distributionen gilt, ist der Softwareanbieter TurboLinux in Asien- und in der Pazifikregion aktiv. Der Linux-Anbieter Conectiva beschränkt sich hauptsächlich auf dem Wirtschaftsraum Lateinamerika.

Insgesamt gilt Red Hat weltweit mit einem Marktanteil von mehr als 60 Prozent als die am meist verbreiteste Linux-Distribution. Zuletzt ist aber auch der US-Datenbankspezialist Oracle in den Markt eingestiegen und bietet eigene Support-Leistungen rund um Linux an.

Für das vergangene Novemberquartal meldete Red Hat einen Umsatzanstieg um 15 Prozent auf 455,9 Mio. US-Dollar. Dabei konnte der Open-Source-Softwarespezialist einen Gewinn von 47,9 Mio. US-Dollar oder 26 US-Cent je Aktie ausweisen, nach einem Profit von 52 Mio. Dollar im Jahr vorher. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Red Hat einen bereinigten Nettogewinn (Non-GAAP) von 79 Mio. Dollar oder 42 US-Cent je Aktie erwirtschaften.

Mit den vorgelegten Zahlen gelang es Red Hat die Markterwartungen an der Wall Street zu übertreffen. Analysten hatten zuvor nur mit Einnahmen von 450,9 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 40 US-Cent je Anteil kalkuliert. Der operative Cashflow legte um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 133 Mio. Dollar zu, insgesamt konnte Red Hat das Quartal mit Barreserven von 1,65 Mrd. Dollar beenden.

Für das laufende vierte Fiskalquartal 2015 stellt Red Hat nunmehr Einnahmen von 456 bis 459 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 40 bis 41 US-Cent je Aktie in Aussicht. Auf Jahressicht prognostiziert der Linux-Spezialist nunmehr einen Nettogewinn von 1,57 bis 1,58 Dollar je Aktie.

Analysten erwarten bei Red Hat einen Jahresumsatz von 1,78 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,58 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2016 sollen die Erlöse dann auf 2,03 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,86 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Red Hat-Aktien präsentierten sich unmittelbar nach den jüngsten Zahlen deutlich fester und markierten ein neues 10-Jahreshoch bei über 69 US-Dollar. Damit ergibt sich ein Börsenwert von rund 12,9 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Linux-Spezialisten. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für anstehende Fiskaljahr 2016 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 37.

Die Mehrheit der Analystenhäuser erhöht nach den jüngsten Zahlen das Kursziel für Red Hat-Aktien. Bei der Londoner Barclays erhöht man das Kursziel für Red Hat-Aktien von 71 auf 77 US-Dollar, wobei die Analysten die Empfehlung „übergewichten“ aussprechen.

Auch bei der Bank of America glaubt man an steigende Kurse. Die Analysten erhöhen das Kursziel für Red Hat-Aktien von 63 auf 72 US-Dollar und empfehlen den Wert weiter zum Kauf.

Bei der US-Investmentbank Morgan Stanley erhöht man das Kursziel für Red Hat-Aktien von 69 auf 77 US-Dollar, wobei die Analysten das Rating „übergewichten“ vergeben. Auch bei JPMorgan Chase & Co erhöht man das Kursziel für Red Hat-Aktien von 67 auf 74 US-Dollar, wobei die Analysten den Wert mit „übergewichten“ einstufen.