Qualcomm hofft auf 3G-Boom in Schwellenländern

Montag, 10. November 2008 um 13:15

Für das somit abgeschlossene Fiskaljahr 2008 meldet Qualcomm einen Umsatzanstieg um 26 Prozent auf 11,14 Mrd. Dollar, wobei der Gewinn um vier Prozent auf 3,16 Mrd. Dollar oder 1,90 Dollar je Aktie schrumpfte.

Markt und Wettbewerb

Qualcomms CDMA-Technik gilt nicht nur gegenüber dem europäischen Mobilfunknetz GSM als überlegen, sondern auch im Softwarebereich kann das Unternehmen zahlreiche Erfolge vorweisen. Die Zahl der 3G CDMA-basierten Netzwerke überstieg in 2008 die Marke von 500 Netzwerke weltweit. Gleichzeitig löste Qualcomm die amerikanische Texas Instruments als weltweit größten Mobilfunkchip-Auslieferer ab (Quelle: iSuppli).

Qualcomm konkurriert daneben mit dem zweitgrößten Mobilfunkanbieter Motorola. Motorola entwickelt ebenso wie Qualcomm Mobilfunkchips und ist daneben auch im Softwarebereich engagiert.

Die von Intel und Clearwire vorangetriebene WiMAX-Technik steht ebenfalls in zunehmenden Wettbewerb gegenüber vergleichbaren Techniken aus dem Hause Qualcomm. Dies gilt insbesondere für den Standard Mobile WiMAX.

Auch der finnische Nokia-Konzern, weltweit größter Mobilfunkhersteller, vertreibt neben Handys auch Netzwerktechnologien und engagiert sich nunmehr gemeinsam mit Texas Instruments (TI) und STMicroelectronics im CDMA-Markt. TI will mit seinem Vorstoß langfristig einen Marktanteil von über 30 Prozent erreichen. Derzeit dominiert Qualcomm allerdings den Markt für CDMA-Chips mit einem Marktanteil von mehr als 70 Prozent. Als weitere Konkurrenten gelten Broadcom, Freescale Semiconductor, NEC und Matsushita.

Ausblick

Für das laufende Dezemberquartal erwartet Qualcomm lediglich einen Nettogewinn von 46 bis 50 US-Cent je Aktie bei Einnahmen zwischen 2,3 und 2,5 Mrd. Dollar. Analysten kalkulieren diesbezüglich mit Einnahmen von 2,44 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 0,49 Dollar je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2009, welches im September nächsten Jahres endet, rechnen Analysten mit einem Umsatz von 10,9 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,23 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Fiskaljahr 2010 sollen die Erlöse dann auf 12,6 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 2,69 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Trotz des verhaltenen Ausblicks legten Qualcomm-Anteile zuletzt um 7,9 Prozent auf 35,66 Dollar zu, womit sich damit ein Börsenwert von rund 59 Mrd. Dollar für den weltweit führenden Mobilfunkchiphersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16. Gleichzeitig wird Qualcomm mit dem 5,4-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Im Analystenlager bewertet man die jüngsten Zahlen unterschiedlich. Cowen & Co Experte Matthew Hoffman stuft Qualcomm-Aktien weiter mit „outperform“ ein. Die gleiche Einschätzung teilt auch Oppenheimer & Co Analyst Ittai Kidron. Kidron akzeptiert die Begründung des Unternehmens für den schwachen Ausblick, wonach sich der Handy-Markt insgesamt schwächer entwickelte. Dennoch bleiben noch Fragen hinsichtlich der wachsenden Lagerbestände offen, so Kidron.

Im Hause S&P Equity Research nimmt man die jüngsten Zahlen zum Anlass, um Qualcomm-Anteile von „halten“ auf „verkaufen“ zurückzustufen. Die Analysten sehen insbesondere im laufenden Fiskaljahr 2009 Druck auf Qualcomm zukommen. Zudem sei Qualcomm offenbar bereit mehr Geld in Forschung und Entwicklung zu investieren, was sich negativ auf die operativen Gewinnmargen auswirken könnte, glauben die S&P Analysten. Die S&P-Experten revidieren ihr Kursziel für Qualcomm-Papiere drastisch von 53 auf 28 Dollar nach unten. Auch die Gewinnschätzung für 2009 wird um 0,60 auf 1,65 Dollar nach unten korrigiert.

Bei ThinkPanmure LLC vertritt man hingegen eine andere Meinung und empfiehlt Qualcomm-Aktien weiterhin zum Kauf. „Wir mögen Qualcomm weiterhin aufgrund der sich verbessernden Fundamentals“, so ThinkPanmure-Experte Mike Burton.

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Meldung gespeichert unter: Qualcomm, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Halbleiter

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