Qimonda hofft vergeblich auf EU-Hilfe
Ein weiteres Problem liege auch darin, dass Mittel der EU nicht zur kurzfristigen Finanzierung und damit zur Rettung von Unternehmen eingesetzt werden dürften, so Verheugen weiter. Eine Finanzierung durch die EU könne nur im Rahmen einer langfristigen Strategie erfolgen, etwa um einen Wirtschaftsstandort insgesamt zu stärken. Dresden ist der von der Insolvenz am stärksten betroffene Standort in Deutschland. Insgesamt beschäftigt Qimonda hier 3.200 Mitarbeiter, am Standort München sind 1.200 Arbeitsplätze in Gefahr.
Die Krise Qimondas beschäftigt schon seit dem vergangenen Jahr sowohl Politik als auch Wirtschaft. Qimonda, ein ehemaliges 100prozentiges Tochterunternehmen von Infineon, fertigt DRAM-Chiplösungen, die unter anderen in Mobilfunkgeräten sowie in Produkten der Unterhaltungselektronik zum Einsatz kommen. Allerdings gilt der internationale Markt für diese Chips als übersättigt, zu viele Anbieter buhlen um Käufer, die Entwicklung neuer Technologien und deren Umsetzung gilt zudem als sehr kostenintensiv. Entsprechend kann auch nur Branchenriese Samsung bislang mit der Sparte Gewinne erzielen. Die restlichen Anbieter warten auf eine Konsolidierung des Marktes. Ein Schritt, der mit der Insolvenz von Qimonda nun eingeleitet sein könnte: Als eine erste Reaktion erhöhten sich bereits die Preise für DRAM-Lösungen leicht. (kat/rem)
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