Q-Cells vor schwierigem Jahr

Montag, 17. November 2008 um 12:45

Um 61 Prozent steigerte Q-Cells in den ersten neun Monaten seinen Umsatz, welcher sich damit auf 931,9 Mio. Euro summierte (Vorjahr: 577,1 Mio. Euro). Die Exportquote lag dabei bei 68,2 Prozent nach 59,5 Prozent im Vorjahreszeitraum. Um 37 Prozent erhöhte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, welches sich damit auf 203,6 Mio. Euro belief. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) gab Q-Cells mit 172,9 Mio. Euro an. Es lag damit 32 Prozent über dem Vorjahresniveau.

36,7 Mio. Euro über dem Vorjahreswert lag das Ergebnis vor Steuern, welches damit mit 188,5 Mio. Euro 24 Prozent wachsen konnte. Nach Anteilen Dritter ergibt sich ein Periodenüberschuss von 155,7 Mio. Euro. Nach einem Periodenüberschuss von 111,2 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum ein Plus von 40 Prozent. Der operative Cash-Flow belief sich für die ersten neun Monaten 2008 auf minus 198 Mio. Euro nach plus 73,4 Mio. Euro im Vorjahr. Der Free Cash-Flow lag mit minus 404,1 Mio. Euro noch deutlicher im Minus (Vorjahr: minus 97 Mio. Euro).

Markt und Wettbewerb

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. US-Dollar überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche.

Q-Cells gilt als weltweit größter Hersteller von Solarzellen und hat damit die japanische Sharp als größter Zellenhersteller abgelöst (Quelle: Photon). Mit einer Photovoltaik-Jahresproduktion von 370 Megawatt (MW) in 2007 sicherte sich Q-Cells die Spitzenposition vor Sharp und der chinesischen Suntech Power. Sowohl Sharp und Suntech wollen ihre Produktionskapazitäten aber in den nächsten Jahren erweitern. Vor allem Suntech dürfte für Q-Cells ein ernst zunehmender Wettbewerber werden, zumal das Unternehmen heute schon als der größte Hersteller von Solarmodulen gilt und in China von günstigen Produktionskosten profitieren kann.

Auf Platz vier und fünf in der Weltrangliste der weltweit größten Solarzellenhersteller findet sich die japanische Kyocera Solar sowie die amerikanische First Solar. Während Kyocera Solar auch ganze Solarmodule anbietet, hat sich die amerikanische First Solar insbesondere auf Dünnschichtzellen auf Basis von Cadmium-Tellurid spezialisiert. Weitere Wettbewerber sind die japanische Sanyo, Mitsubishi, sowie BP Solar und Schott.

Ausblick

Aktuell erwartet das Solarunternehmen einen Konzernumsatz für 2008 von 1,35 Mrd. Euro (bisherige Prognose: 1,325 Mrd. Euro). Das EBIT soll sich auf rund 260 Mrd. Euro belaufen. Analysten rechnen im laufenden Jahr im Schnitt mit einem Nettogewinn von 1,96 Euro je Aktie bei einem Umsatz von 1,33 Mrd. Euro.

Q-Cells erwartet für das Geschäftsjahr 2009 ein Produktionsvolumen von mehr als einem Gigawattpeak (GWp). Der Umsatz wird auf 2,25 Mrd. Euro taxiert. Analysten kalkulieren für 2009 mit einem Anstieg des Nettogewinns auf 3,02 Euro je Anteil, bei einem Umsatzanstieg auf 2,01 Mrd. Euro.

Für 2010 erwartet Q-Cells ein Produktionsvolumen von 1,8 GWp. Möglich sei zudem eine Ausweitung des Produktionsvolumens in 2010 auf 2,5 GWp.

Bewertung

Q-Cells Anteile präsentierten sich zuletzt in Frankfurt weiter freundlich bei rund 24,2 Euro, womit sich damit derzeit ein Börsenwert von rund 1,8 Mrd. Euro für den weltweit führenden Hersteller von Solarzellen ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von acht. Gleichzeitig wird Q-Cells mit dem 1,3-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten der WestLB bekräftigten zuletzt nochmals ihre Kaufempfehlung für Q-Cells-Aktien. Die WestLB-Experten begründen ihre Empfehlung unter anderem mit der angehobenen Umsatzprognose für das laufende Gesamtjahr 2008. Auch für 2009 und 2010 habe Q-Cells sein Volumen- Umsatzziel noch einmal bekräftigt. Die Analysten raten Anlegern daher, Q-Cells-Aktien mit einem Kursziel von 46 Euro zum Kauf.

Die Experten der Société Générale bleiben ebenfalls bei ihrer Kaufempfehlung für Q-Cells. Trotz der Finanzkrise seien die langfristigen Aussichten für die Solarindustrie weiterhin positiv. Die Analysten führen den Kursrückgang auf Annahmen zurück, wonach die Preise für Solarzellen im nächsten Jahr bei einer EBIT-Marge von 13 Prozent um 20 Prozent sinken werden. Diese Annahmen halten die Analysten für eher unrealistisch. Allerdings revidieren die Banker ihre Gewinnschätzungen für 2008 und 2009 deutlich nach unten. Während die Analysten für 2008 mit einem Nettogewinn von 1,85 Euro rechnen, gehen die Analysten in 2009 von einem Gewinnanstieg auf nur noch 2,45 Euro je Anteil aus. Auch das Kursziel reduzieren die Analysten spürbar von 74 auf 35 Euro nach unten.

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