Q-Cells erholt sich - Branche hofft auf stabile Preise

Montag, 28. Februar 2011 um 13:41

Im gesamten Geschäftsjahr 2010 erwirtschaftete Q-Cells einen Umsatz von 1,354 Mrd. Euro. Damit lag das Unternehmen deutlich über dem Vorjahreswert von 790,4 Mio. Euro. Der positive Trend ließ das operative Ergebnis von minus 362,5 Mio. auf nunmehr plus 82,3 Mio. Euro steigen. Das Nettoergebnis von Q-Cells S.E. (WKN: 555866) erhöhte sich dabei von minus 370,8 Mio. auf plus 90,9 Mio. Euro. Auch das Produktionsvolumen wurde von 551 MWp auf 1.014 MWp gesteigert.

Markt und Wettbewerb

Bis zum Jahr 2015 rechnen die Berater von Boston Consulting Group (BCG) mit einem jährlichen Wachstum von 30 Prozent in der Solarindustrie. Schon im Jahr 2012 dürfte die USA Deutschland als größten Solarmarkt ablösen, so die Prognose der BCG-Experten. Im Jahr 2009 und 2010 war Deutschland noch der weltweit größte Solarmarkt.

Q-Cells galt bislang als einer weltweit größten Hersteller von Solarzellen und hatte im Jahr 2007 die japanische Sharp als größten Zellenhersteller abgelöst (Quelle: Photon). Allerdings war zuletzt die chinesische Suntech Power an Q-Cells vorbeigezogen und hat das deutsche Unternehmen als weltweit größten Zellhersteller abgelöst.

Sowohl Suntech als auch der Konkurrent Sharp wollen ihre Produktionskapazitäten in den nächsten Jahren signifikant erweitern. Suntech als inzwischen als Hauptrivale, zumal das Unternehmen auch der größte Hersteller von Solarmodulen ist und in China von günstigen Produktionskosten profitieren kann.

Auf den vorderen Plätzen der Weltrangliste der weltweit größten Solarzellenhersteller findet sich die amerikanische First Solar und die japanische Kyocera Solar. Während Kyocera Solar auch ganze Solarmodule anbietet, hat sich First Solar insbesondere auf Dünnschichtzellen auf Basis von Cadmium-Tellurid spezialisiert. Weitere Wettbewerber sind die japanische Mitsubishi, sowie BP Solar, Yingli Green und Trina Solar.

Ausblick

Eine Prognose für das Jahr 2011 wollte Q-Cells bis dato nicht abgeben. Im Unternehmen rechnet man in diesem Jahr mit einem allgemeinen Marktwachstum von zehn bis 20 Prozent. Analysten rechnen für das laufende Jahr 2011 mit einem Nettogewinn von 0,18 Euro je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 2012 auf 0,20 Euro je Anteil klettern soll.

Bewertung

Q-Cells-Aktien präsentierten sich zuletzt in Frankfurt nachgebend bei 3,17 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 470 Mio. Euro für Deutschlands führenden Solarzellenhersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 18.

Die Analysten der Deutschen Bank bleiben nach den jüngsten Quartalszahlen von Q-Cells weiter zurückhaltend und bewerten das Papier mit "halten", wobei die Analysten weiterhin nur ein Kursziel von 2,00 Euro für den Wert sehen. Die Deutsch Banker glauben, dass die positiven Geschäftszahlen bereits im Kurs eingepreist sind.

Auch bei der Société Générale äußerte man sich zuletzt weiter zurückhaltend. Die Analysten bewerten Q-Cells-Aktien weiterhin nur mit "halten". Die Jahreszahlen seien mit einem Umsatz von 1,35 Mrd. Euro und mit einem EBTI von 82 Mio. Euro eher schwach ausgefallen, da die Konkurrenz die Erwartungen teils deutlich übertroffen hat. Zudem sei die operative Gewinnmarge gesunken, merken die Investmentbanker an. So habe Q-Cells nur einen kleinen operativen Cashflow generieren können, heißt es bei der Société Générale. Für 2011 rechnen die Investmentexpertin bei Q-Cells mit einem Ergebnis von 0,34 Euro je Aktie, wobei die Analysten ein 12-Monatskursziel von 3,20 Euro für das Papier sehen.

Die Analysten bei der Nord LB raten Anlegern ebenfalls zum Halten der Aktie. Bei Q-Cells erwartet man in diesem Jahr ein Marktwachstum von zehn bis 20 Prozent. Aufgrund des intensiven Wettbewerbs müsse jedoch stärker um Marktanteile gekämpft werden, heißt es. Positiv heben die Nord LB-Banker die Reduzierung der Nettoverschuldung auf 330 Mio. Euro hervor, wobei Q-Cells die Exportquote auf 67 Prozent erhöhen konnte. Für 2011 rechnen die Analysten aber mit einem anhaltenden Preis- und Margendruck.

Bei der Commerzbank ist man dagegen weiter pessimistisch und empfiehlt Anlegern den Wert zu "reduzieren". Allerdings halten die Commerzbanker an ihrem Kursziel von 4,50 Euro fest. Q-Cells habe mit den jüngsten Zahlen die Erwartungen übertreffen und seine Bilanzstruktur verbessert, an der fundamentalen Einschätzung habe sich jedoch nichts geändert, so die Analysten.

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