PSI kriegt die Kurve
(IT-Times) Lange Zeit wies die PSI AG (WKN: 696822) kontinuierlich rote Zahlen aus. Doch das Softwareunternehmen, das sich auf die Bereiche Energie-, Produktions- und Infrastrukturmanagement konzentriert, scheint den Absprung zu schaffen. Zahlreiche Neuaufträge und schwarze Zahlen sind der Beleg für die Aufwärtstendenz bei den Berlinern.
Konzentration auf die Stärken
Der gute Lauf von PSI ist aber kein Selbstläufer. 2007 ist ein Jahr der Neuorientierung. Bereits zu Jahresbeginn wurde das Unternehmen restrukturiert. Statt der seit 2002 bestehenden Segmentierung in Netz-, Produktions- und Informationsmanagement gliedert sich der Konzern in die Segmente Energiemanagement, Produktionsmanagement und Infrastrukturmanagement. Mit diesem Schritt ging auch die Veräußerung von Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft gehören und/oder unprofitabel sind, einher. So wurden das in der European IT Consultancy EITCO GmbH gebündelte Behördengeschäft und der Teilgeschäftsbetrieb RISER, ein europäischer Meldeauskunftsdienst, abgestoßen.
Dienstleistungen und Produkte gefragt
Die Konzentration auf drei Geschäftsbereiche trägt Früchte. Der Auftragseingang lag Ende des ersten Halbjahres mit 72 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres, während sich der Auftragsbestand um zwei Millionen auf 85 Millionen Euro erhöhte. Dabei geben sich besonders Kunden aus der Energie- und Verkehrsbranche die Klinke in die Hand. 2007 konnten u. a. neue Aufträge von Gazprom (Russland), EdF (Frankreich), E.ON, Rhätische Bahn AG (Schweiz), Shell Energy Europe (Niederlande), VNG - Verbundnetz Gas AG und ASFiNAG Verkehrstelematik (Österreich) vermeldet werden.
PSI wurde außerdem von einem großen deutschen Bahnverkehrsbetrieb mit der Lieferung eines Videoüberwachungssystems für den Personenverkehr beauftragt. Durch die Übertragung der Videobilder in die Fahrerkabine mittels WLAN wird den Triebfahrzeugführern die Selbstabfertigung ermöglicht. Dies spare in relevantem Umfang Personalkosten bei der Sicherung und Überwachung des Abfertigungsvorgangs ein und sei Bestandteil der Programme zur Kostensenkung infolge des steigenden Wettbewerbsdrucks bei den Bahnen, teilte das Unternehmen gestern mit.
Das Auftragsvolumen beträgt acht Millionen Euro. Aufgrund der kurzen Amortisationszeit des Systems von zwei bis drei Quartalen erhofft sich PSI Folgeaufträge weiterer Bahnbetriebe.
Kurzportrait
Die PSI AG biete auf der Basis eigener Software Komplettlösungen für Kunden aus den Bereichen Energiemanagement (Elektrizität, Gas, Öl, Wasser, Wärme), Produktionsmanagement (Stahl, Automotive, Maschinen- und Anlagenbau, Logistik) sowie Infrastrukturmanagement für Telekommunikation, Verkehr und Sicherheit.
PSI wurde 1969 gegründet und beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter.
Zahlen
Die PSI AG hat im ersten Halbjahr 2007 einen Umsatz von 60,5 Mio. Euro nach 56,5 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum generiert. Das Betriebsergebnis verbesserte sich auf 1,8 Mio. 2006 war noch ein operativer Verlust in Höhe von 0,4 Mio. Euro angefallen. Das Konzernergebnis belief sich auf 0,7 Mio. Euro nach einem Defizit von 1,0 Mio. Euro.
Markt und Wettbewerb
PSI ist an zehn Standorten in Deutschland und sieben Standorten im Ausland (Russland, China, Großbritannien, Schweiz, Polen und Österreich) vertreten. Das Unternehmen konzentriert sich vor allem auf Mittel- und Osteuropa.
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