Private Sender kritisieren Tagesschau-Pläne des NDR

Dienstag, 16. Februar 2010 um 18:13

Private Medienunternehmen sehen in den Plänen indessen eine Verzerrung des Wettbewerbs. So äußerten unter anderem RTL und die Sendergruppe ProSiebenSat.1 Media AG (WKN: 777117) Kritik an den Plänen des NDR. Die Einordnung der Tagesschau über den NDR-Rundfunkrat als „multimediales, nicht sendungsbezogenes Angebot“ wertete man beim Branchenverband VPRT als Versuch, die Regeln des Rundfunkstaatsvertrages zu umgehen. Nach Angaben der ARD sei indessen noch keine Entscheidung gefallen, ein Votum werde frühestens für den Sommer erwartet. Auch Verleger von Zeitungen und Zeitschriften sehen in den Plänen des NRD eine Bedrohung, der Verband der Zeitschriftenverleger (VDZ) rät Mitgliedern dazu, gegen die Ausbaupläne zu klagen.

Die nun losgestoßene Debatte steht dabei exemplarisch für eine grundsätzliche Frage des digitalen Zeitalters: Wo ende die Informationspflicht der öffentlich-rechtlichen Medien und wo beginnt damit eine Wettbewerbsverzerrung und Benachteiligung von privaten Anbietern? In 2009 hatte sich diese Diskussion an den Plänen der ARD entzündet, eine kostenlose Applikation der Tagesschau anzubieten. Während der TV-Sender damit argumentierte, dass diese lediglich die Inhalte des kostenfreien Portals Tagesschau.de für das iPhone leichter abrufbar mache, kritisierte besonders die Axel Springer AG das Vorhanden der ARD. Springer gehört zu den Verfechtern von Bezahl-Inhalten im Internet. Diese sollen sinkende Werbeeinnahmen wenigstens zum Teil ausgleichen und, damit einhergehend, das Bewusstsein für digitale Inhalte als Ware schärfen. Sollte nun aber mit den öffentlich-rechtlichen Medien eine große Sendergruppe Abstand von kostenpflichtigen Inhalten nehmen, gerieten entsprechende Pläne in Gefahr. Springer bezweifelte seinerzeit auch, dass eine kostenlose Applikation für das iPhone noch unter den öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag falle. (kat/rem)

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