Priceline.com: Big in Europe

Freitag, 29. Juni 2007 um 13:05
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(IT-Times) - Der amerikanische Online-Touristikspezialist Priceline.com (Nasdaq: PCLN, WKN: 766054) sieht sich weiter auf einem Höhenflug. Binnen 12 Monate verdoppelte sich der Priceline-Aktienkurs auf zuletzt über 64 Dollar. Das Unternehmen ist vor allem in Europa dick im Geschäft.

Um sein US-Geschäft zu neuem Schwung zu verhelfen, strich das Unternehmen Mitte Juni kurzer Hand alle Buchungsgebühren für alle nationalen und internationalen Flüge, die bis zum 4. Juli erworben werden. Damit sparen die Käufer Gebühren, die sich typischer Weise zwischen 5 und 20 Dollar bewegen.

Europa weiterhin im Mittelpunkt


Während der amerikanische Online-Reisemarkt als zunehmend gesättigt gilt, stellt sich in Europa die Situation anders dar. Mit seinen Seiten Bookings.com, Activehotels.com und priceline.co.uk ist das Unternehmen hier bereits stark vertreten, was sich in hohen Wachstumsraten widerspiegelt. Allein im jüngsten Quartal wuchs das Europa-Geschäft um 91 Prozent. Priceline.com sieht sich inzwischen als größter Hotel-Reservierungsservice in Europa. Das Europa-Geschäft steuerte zuletzt bereits 48 Mio. Dollar zum Gesamtumsatz von 301 Mio. Dollar bei, wobei das Ende der Fahnenstange hier noch lange nicht erreicht scheint.

So lässt das Priceline-Management keinen Zweifel daran, dass man insbesondere in Europa weiter wachsen will. Zum einen sei der europäische Reisemarkt noch nicht so weit entwickelt wie in den USA. Gleichzeitig ist der Markt sehr stark fragmentiert und wird von einer Reihe kleinerer Anbieter bearbeitet. Dies sei eine Chance für Priceline.com hier weitere Nutzer zu gewinnen, meint Priceline-Chef Jeff Boyd. Ob sich Priceline.com wie in der Vergangenheit in Europa auch weiter um Zukäufe bemühen wird, blieb dagegen offen.

Möglichkeiten weiter in Europa zu wachsen sieht Priceline.com auch im Geschäft mit Billig-Flügen. Künftig will man mehr Tickets von Ryanair und EasyJet in Europa verkaufen, heißt es aus dem Management.

Hoffnungsvoll blickt Priceline.com auch in die ehemaligen Ostblock-Staaten. Bedingt durch den Wirtschaftsaufschwung in Osteuropa kommt auch die Tourismus-Industrie in Polen und der Tschechischen Republik immer mehr in Gang. Von diesem schnellen Wachstum will auch Priceline.com profitieren. Jedoch sehe man sich auch zahlreichen Herausforderungen gegenüber, in den einzelnen Ländern Fuß zu fassen. Das Management verweist insbesondere auf die kulturellen Unterschiede in den einzelnen Ländern - doch inzwischen dürfte Priceline.com in Europa stark genug sein, um auch diese Herausforderung schultern zu können.

Kurzportrait

Die Internet-Plattform Priceline.com, die im Jahre 1998 mit seinem Internet-Service online ging, gilt als eines der populärsten Namen und zugleich als eines der größten E-Commerce Seiten im weltweiten Datennetz. Durch sein patentiertes System (US-Patent Nr. 5.794.207) können Interessenten einen Preis für Flugtickets, Hotelzimmer, Kreuzfahrten, und Mietautos nennen, während sich das Softwaresystem in der angeschlossenen Datenbank auf die Suche nach übereinstimmenden Angeboten begibt. Der Nutzer erklärt sich dabei gleichzeitig bereit, seine Anfrage über einen gewissen Zeitraum offen zu halten. Findet Priceline.com ein Angebot, welches zum vorgegebenen Preis passt, kommt ein Kaufvertrag zwischen dem Interessenten und Priceline.com zu Stande.

Insgesamt bietet Priceline.com seinen Service in weit mehr als 1.200 Großstädten der USA an und verfügt über eine Datenbank, an welcher über 20.000 Hotels in Europa, Kanada, Mexiko und der Karibik angeschlossen sind. Im Bereich der Vermittlung von Flugtickets kooperiert das Unternehmen mit mehr als 30 nationalen und internationalen Fluglinien. Die funktionale Online-Plattform wird dabei von einem kostenlosen Newsletter-Service ergänzt, der den Interessenten über aktuelle Angebote informiert. Der Online-Service wird zudem durch einen Last-Minute-Service abgerundet. Gemeinsam mit dem Unternehmen LastMinuteTravel Network bietet das Unternehmen auch Angebote auch für kurzentschlossene Kunden an.

Auch einen entsprechenden Finanzierungsservice stellt Priceline.com ergänzend bereit. Über den Service PricelineMortgage können Interessenten entsprechende Möglichkeiten zur Refinanzierung bestimmter Ausgaben, wie zum Eigenheimbau in Anspruch nehmen. Dieser Service zeichnet sich nach Angaben der Gesellschaft durch einen besonders niedrigen und über Jahre hinweg stabilen Zinssatz aus, verspricht der Online-Anbieter aus Norwalk/Connecticut. Im Jahr 2002 kaufte das Unternehmen die Domain, sowie die Rechte an der rivalisierenden Online-Plattform Lowestfare.com, welche zuvor ebenfalls Flugtickets über das Internet anbot. Mit der Akquisition von Rentalcars.com stieg Priceline.com auch in das Mietwagengeschäft ein. Im Jahr 2004 übernahm Priceline.com schließlich das Reise-Portal Travelweb.com und Active Hotels. Mitte 2005 übernahm Priceline.com den holländischen Buchungs- und Reservierungsspezialisten Bookings B.V. (Booking.com).

Zahlen

Für das vergangene erste Quartal 2007 meldete Priceline.com einen Umsatzanstieg auf 301,4 Mio. US-Dollar, ein Zuwachs von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor allem International konnte Priceline.com zuletzt stark zulegen, hier kletterten die Erlöse um 91 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Verlust vergrößerte sich dabei zunächst auf 16,3 Mio. Dollar oder 44 US-Cent je Aktie, nach einem Minus von 964.000 Dollar im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Priceline.com einen Nettogewinn von 43 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Erwartungen der Analysten erheblich übertreffen. An der Wall Street hatte man zunächst nur mit einem Nettogewinn von 33 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Meldung gespeichert unter: Booking, Hintergrundberichte, Internet

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