Premiere wird durch News Corp. weiter finanziert

Dienstag, 23. Dezember 2008 um 10:19

Die zweite Kapitalerhöhung sei ebenfalls als Bezugsrechtsemission geplant. Das Volumen soll so ausgestaltet werden, dass Premiere aus beiden Kapitalerhöhungen insgesamt 450 Mio. Euro neues Eigenkapital zufließen würde. Die News Corp hat auch für die zweite Kapitalerhöhung die Unterstützung durch Abgabe einer Festbezugserklärung und einer Übernahmegarantie zugesichert (Backstop). Die Hilfe der News Corp. ist allerdings an bestimmte Bedingungen geknüpft. Die beiden wichtigsten seien, so Premiere weiter, die Verfügbarkeit der neuen Kreditlinien von den Banken und eine Befreiung durch die BaFin von der Verpflichtung der Abgabe eines Pflichtangebots an die übrigen Aktionäre. Dies soll dann nicht erfolgen, falls die News Corp. im Rahmen der zweiten Kapitalerhöhung einen Anteil von 30 Prozent an Premiere erreicht oder überschreitet. Darüber hinaus hänge die Zusicherung der News Corp. davon ab, dass keine wesentlichen nachteiligen Veränderungen für das Geschäft von Premiere eintreten und der Bezugspreis einen Euro, den gesetzlichen Mindestpreis oder einen höheren Betrag, den Premiere und die News Corp. im Vorfeld der zweiten Kapitalerhöhung vereinbaren, beträgt. Im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung im Januar 2009 sollen auch Aktionäre von Premiere über die Beschlüsse umfassend informiert werden. 

Das Engagement der News Corp. bei Premiere ist dabei nicht vollkommen uneigennützig. Das US-Medienunternehmen hatte schon in der Vergangenheit die Beteiligung bei dem maroden deutschen Pay-TV-Anbieter sukzessive erhöht, bis der Anteil bei den jetzigen 25 Prozent lag. Auch machten in der Vergangenheit Gerüchte über eine mögliche Komplettübernahme seitens der News Corp. die Runde. Diese wurden allerdings bislang nicht bestätigt. Nun scheint es so, als sei die News Corp. weiterhin an einer Beteiligung an Premiere und damit auch an einem potenziellen Sprungbrett auf den deutschen Markt interessiert. Vor allem die angestrebte Vereinbarung mit der BaFin lässt darauf schließen, dass sich die Beteiligung des von Rupert Murdoch geführten Medienkonglomerats an Premiere in näherer Zukunft möglicherweise weiter steigern könnte. 

Darüber hinaus plane man, so Premiere weiter, erhebliche neue Investitionen in das Programmangebot. Zudem sollen kundenfreundliche Technologien sowie ein Ausbau von Marketing und Kundenservice für mehr Nutzer sorgen und die Abo-Zahlen wieder nach oben schnellen lassen. Der Ausblick für die unmittelbare Zukunft präsentiert sich hingegen bescheidener. In 2008 geht man in München daher von einem EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von rund minus 40 Mio. Euro bis minus 60 Mio. Euro aus. Darin enthalten seien positive Einmaleffekte von etwa 60 Mio. Euro. Die Nettoverschuldung steige von 307 Mio. Euro im dritten Quartal 2008 auf nunmehr 320 Mio. Euro am Jahresende an. Für 2009 rechnet das Unternehmen mit einem negativen Cash-Flow zwischen 250 Mio. und 275 Mio. Euro bei einem signifikanten EBITDA-Verlust. Das Umsatzwachstum wird mit etwa 50 Mio. Euro erwartet. Ein Break-Even bei EBITDA und Cash-Flow werde für Ende 2010 angestrebt. Die Gewinnschwelle will Premiere ab 2011 überschreiten. (kat/rem)

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