New Work: Jeder Zweite will Vertrauensarbeitszeit und Recht auf Homeoffice

Jobs & Karriere

Mittwoch, 11. September 2019 um 10:02

Eine Seltenheit sind aber weiterhin Design-Thinking-Räume (6 Prozent), Telefonkabinen (5 Prozent) und Sport- oder Fitnessräume (4 Prozent). Häufiger findet man dagegen Klassiker wie Kaffeeküche (94 Prozent) und Kantine (31 Prozent). Das Einzelbüro ist mittlerweile nicht mehr Standard, nur noch jeder vierte Büroarbeiter ist allein in seinem Büro (27 Prozent). Jeder Zehnte (10 Prozent) verfügt nicht einmal mehr über einen festen Arbeitsplatz, sondern nutzt einen sogenannten Shared Desk oder ein non-territoriales Büro. Die meisten teilen sich ihr Büro mit Kollegen.

37 Prozent haben ihren Arbeitsplatz in einem Mehrpersonenbüro mit zwei bis vier Mitarbeitern, 22 Prozent arbeiten in einem Großraumbüro mit fünf und mehr Mitarbeitern. Großraumbüro-Erfahrungen haben sieben von zehn Büroarbeitern (68 Prozent) bereits gesammelt. Das Konzept ist umstritten: Während die eine Seite in Großraumbüros die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern für besser hält (66 Prozent) und einen stärkeren Zusammenhalt im Team (45 Prozent) und eine größere Zufriedenheit der Mitarbeiter sieht (45 Prozent), bemängelt die andere Seite mehr soziale Kontrolle (56 Prozent) und beklagt eine stärkere Ablenkung und geringere Produktivität (48 Prozent).

Zettel und Stift sind in deutschen Büros präsenter als Smartphone und Laptop
Deutsche Büroarbeiter verfügen auch im Jahr 2019 über analoge Vollausstattung: Schreibmaterialien, Locher und Klammeraffe (jeweils 97 Prozent) gibt es quasi an jedem Büroarbeitsplatz. Sieben von zehn Büroarbeiter (69 Prozent) verfügen über Klebezettel, um Nachrichten zu übermitteln oder Notizen zu hinterlassen.

Klassische elektronische Geräte wie Drucker (97 Prozent) und Telefon (93 Prozent) sind ebenfalls nicht wegzudenken aus deutschen Büros. Auch das Fax-Gerät ist omnipräsent: An sieben von zehn Büroarbeitsplätzen (72 Prozent) gibt es darauf Zugriff. Die mobilen Arbeitsmittel der digitalen Welt – Smartphone (65 Prozent), Laptop (55 Prozent) und Tablet (34 Prozent) – rangieren teils deutlich dahinter.

Fast jeder Zweite fordert ein Recht auf Homeoffice
Mit dem Thema New Work verknüpfen Berufstätige auch konkrete Erwartungen an die Politik. Neun von zehn (91 Prozent) fordern, dass sich auch Selbstständige verpflichtend fürs Alter absichern sollten. Drei Viertel (74 Prozent) sagen, dass die Regelungen zur Beteiligung von Mitarbeitern am finanziellen Erfolg von Unternehmen vereinfacht werden sollten. Knapp zwei Drittel (63 Prozent) befürworten gelockerte Regelungen zum Arbeitsschutz, um Homeoffice zu erleichtern und es Startups leichter zu machen.

Sechs von zehn (58 Prozent) wünschen sich die Umstellung von einer täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit. Und fast die Hälfte (46 Prozent) regt an, dass alle Beschäftigten eine Auszeit nehmen können, um ein eigenes Unternehmen zu gründen, mit dem Recht auf Rückkehr in den alten Job. Ein mögliches Recht auf Homeoffice findet unter vielen Berufstätigen Zuspruch (45 Prozent) – dabei wäre das längst nicht in allen Berufen umzusetzen.

Frage der Arbeitszeiterfassung spaltet Berufstätige
Gespalten sind Berufstätige in der Frage, ob ihre Arbeitszeit genau dokumentiert werden sollte oder nicht. Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom Mai 2019 müssen künftig alle Arbeitgeber die Arbeitszeiten ihrer Arbeitnehmer systematisch erfassen.

Wenn die Berufstätigen selbst wählen könnten, würde eine Mehrheit (53 Prozent) lieber das Prinzip der Vertrauensarbeitszeit bevorzugen. Dagegen befürworten 41 Prozent die genaue Arbeitszeiterfassung. Die große Mehrheit der abhängig Beschäftigten macht das bereits. 77 Prozent, weil es der Arbeitgeber vorschreibt, und 13 Prozent aus eigenen Stücken.

 

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.002 Berufstätige von 16 bis 65 Jahren telefonisch befragt. Die Befragung ist repräsentativ.

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