Neues aus der Netbook-Ecke - Optimismus trotz iPad von Apple

Freitag, 5. März 2010 um 16:21

2009 hatte Acer weltweit die meisten Netbooks verkauft. Doch Wettbewerber wie Asustek Computer, Samsung und Hewlett-Packard (HP) drängen zunehmend auf den Markt. Acer erklärte indessen, dass man es mit dem Wettbewerb aufnehmen und die Position als Marktführer verteidigen wolle. In 2009 hatte Acer rund neun Millionen Netbook ausgeliefert, während Asustek 5,4 Millionen Einheiten verkaufen konnte. HP konnte 4,2 Millionen Netbooks absetzen, Samsung kam auf rund 2,9 Millionen Geräte. Doch das Wachstum von Acer wird für das Jahr 2010 eher gering eingeschätzt, während Asustek und HP ihre Verkäufe jeweils auf rund sieben bis acht Millionen Einheiten steigern wollen und Samsung die sechs Millionen Grenze anpeilt. Acer könnte möglicherweise auch das Notebook-Geschäft von Fujitsu übernehme um Hewlett-Packard (HP) im Bezug auf die Notebook-Verkaufszahlen zu überholen. Dennoch müsste Acer im Jahr 2010 um mehr als 40 Prozent wachsen, um das eigene Ziel, HP als weltweit größter Notebook-Hersteller abzulösen, im laufenden Jahr zu erreichen - ohne Zukäufe eine nahezu nicht lösbare Aufgabe. Im Jahr 2009 brachte Acer weltweit 31 Millionen Notebooks zur Auslieferung, ein Plus von 32 Prozent gegenüber 2008, wodurch Acer auf einen Marktanteil von 18 Prozent kam. HP setzte im gleichen Zeitraum 37 Millionen Notebooks ab.

Dass Netbooks auch in 2010 gefragt sein werden erklärt sich durch verschiedene Faktoren: Die Vorteile, die Netbook-User an ihren Geräten am meisten schätzen, liegen darin, dass die Geräte klein, leicht und gut zu transportieren sind. Das haben die Marktforscher der NPD Group herausgefunden. Der große Erfolg von Netbooks kann sicherlich auch damit erklärt werden, dass Netbooks durch Subventionen von Telekomanbietern auf den Markt gebracht werden, die inzwischen 2-Jahresverträge mit dem Verkauf von Mini-Notebooks anbieten. Diese Verträge garantieren meist einen kostengünstigen Zugang zum mobilen Internet.

Das mobile Internet ist auch ein Grund, warum immer mehr Nutzer auf den Netbook-Zug aufspringen. Da sind die PCs dann doch komfortabler als mobile Endgeräte wie beispielsweise Smartphones. Das ist auch ein Grund, warum Computerproduzenten wie Acer Inc. darauf setzen, Notebooks mit dem Google-Betriebssystem Android auf den Markt zu bringen, das ursprünglich für Mobiltelefone konzipiert wurde. Android soll schnelle drahtlose Internetverbindungen ermöglichen und unterstreicht damit die Vorteile eines Netbooks. Zudem handelt es sich bei Android um Open Source, das heißt, der Käufer muss das Betriebssystem nicht mitbezahlen. Das hätte zur Folge, dass Netbooks im Einkauf rund 25 US-Dollar günstiger werden können als bei einer Ausstattung mit einem Windows-Betriebssystem aus dem Hause Microsoft. Allerdings wird der Einsatz von Android im Netbook-Markt auch kritisch betrachtet. Als problematisch gilt die fehlende Unterstützung des Systems im Vergleich zur Dominanz von Windows in der Computerwelt.

Dafür kommt ein anderer wichtiger Pluspunkt zum Tragen: Netbooks füllen aktuell (noch) die Lücke zwischen dem mobilen Internet auf dem Smartphone und dem stationären PC. Kommt nun ein App-Store hinzu, wie Acer ihn auch für Netbooks plant (Ziel: Mehrere hundert Anwendungen), dann wird für Netbooks bald auch das selbstverständlich, was für Smartphones wie dem iPhone schon lange Gang und Gebe ist: Man lädt sich die Software, die man gerade benötigt, einfach, schnell und unkompliziert herunter. So ein App-Store könnte Netbooks noch einmal einen weiteren ganz gehörigen Schub bescheren.

Aber die Konkurrenz steht schon in den Startlöchern- und zwar in Form des iPads aus dem Hause Apple. Während ein Netbook vor allem den Vorteil hat klein zu sein, von allem unnötigen Ballast befreit, kommt bei iPad eine weitere Eigenschaft hinzu: Man kann ihn mit einer Hand halten. Trotz aller Innovationen, die man von Apple gewöhnt ist, ist man zunächst geneigt zu sagen: Na und? Aber: Das iPad ist die erste Hardware, die explizit für die Nutzung des Internets kreiert wurde. Sowohl Desktop-PCs als auch Notebooks stammen aus einer Zeit, in der es das Internet als Massenmedium noch nicht gab. In Zeiten von Virtualisierung und Cloud Computing braucht es stationäre Rechner kaum noch, wenn man die dahinter stehenden Gedanken konsequent zu Ende verfolgt und noch bestehende Datenschutzprobleme einmal großzügig ausblendet. Dann braucht man tatsächlich nur noch einen Browser und ein Medium, auf dem dieser abgespielt werden kann. Und genau das ist und das kann der iPad - hier liegt somit auch in der Reduktion eine Chance, um neue Wege der Online-Nutzung massenkompatibel anzudenken. Damit verlieren PC und Notebook sicher nicht an Wert. Aber das iPad öffnet plötzlich neue Möglichkeiten, die auch das iPhone bislang noch nicht oder nur begrenzt abdecken konnte - technisch schon, aber nicht in der praktischen Handhabung. Die macht erst durch das große und angenehme Display des iPads so richtig Spaß. Und: Der iPad wird bezahlbar sein – Netbooks dürften es schwer haben in Zukunft – trotz „Pretty Pink“ und Co.  

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Meldung gespeichert unter: Apple, Marktdaten und Prognosen, Telekommunikation, Hardware, Software, Special am Freitag

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